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Wer ist Jesus?

Wer ist Jesus? Einzigartig, unvergleichlich ist er in seiner Person und in seinem Werk. Kein anderer wäre in der Lage, das zu vollbringen, was Jesus am Kreuz für die Menschheit tat: Uns zu versöhnen mit Gott, die Macht der Sünde aufzuheben und den Tod zu besiegen. Der Heilige Geist richtet seinen Fokus auf Christus und sein Werk. Der Mensch wird dabei ausgeblendet. Und so auch die Personen, die in der Passionsgeschichte vorkommen.  Gott versöhnte die Welt mit sich selbst in Jesus Christus.

Im Hebräerbrief werden wir mit diesem Versöhnungswerk Christi konfrontiert. Es wird uns Jesus Christus vor Augen gemalt, wie er sühnend und versöhnend vor Gott steht. Wie er „vermittels ewigen Geistes sich als untadeliges Opfer Gott dargebracht hat“ und so „Hoherpriester in Ewigkeit“ geworden ist. Damit wird die Grenze von Zeit und Ewigkeit aufgehoben. Der Priesterdienst im alten Bund war nur ein Schatten des priesterlichen Dienstes von Jesus Christus, der sein Leben zum Schuldopfer gab. Ein für alle mal. Damit ist eine Wiederholung von Opfern, die von Menschen zelebriert werden, ausgeschlossen, auch die Wiederholung des (unblutigen) Opfers in der kath. Eucharistie. Jesu Opfer am Kreuz ist einmalig, unüberbietbar und unwiederholbar.

Alle menschlichen Hilfsprogramme die Welt zu verbessern, das Böse in die Schranken zu weisen,  scheitern an der Macht der Sünde. Wie viel Unversöhnlichkeit gibt es, angefangen in den persönlichen familiären Beziehungen, bis hin zu den Kriegsparteien, bei ideologischen Grabenkämpfen usw.?

Die Lösung, die Gott der Menschheit anbietet, ist das Kreuz. Nur über das Kreuz gibt es Versöhnung mit Gott und als Folge davon die Versöhnung von Mensch zu Mensch.

Das Werk Christi ist in der Lage, uns von „toten Werken“ zu reinigen, also von Werken, die vergeblich und kraftlos sind. Wahrer Gottesdienst, der bei Gott Gefallen findet, geschieht nur da, wo der Mensch das Opfer Jesu für sich in Anspruch nimmt, sich mit dem Vater im Himmel versöhnen lässt und dann versöhnend in seinen sozialen Bezügen wirkt. Friedensstifter können die sein, die im Frieden, im Schalom, mit Gott leben.

Bei seinem ersten Kommen war Jesus der leidende Gottesknecht, der wehr- und ehrlos am Kreuze starb. Er kam als das Lamm Gottes, die Sünde zu tragen und wegzunehmen.  Bei seinem zweiten Kommen am Ende der Tage, wird er kommen als König und Herr, zum Gericht für die Gottlosen, zum Heil für die glaubende Gemeinde. Das Kreuz Christi markiert die Zeitenwende. Das zweite Kommen Jesu wird das Reich Gottes sichtbar auf diese Erde bringen und die unzählbaren Wunden der Völker heilen, aus denen sie jetzt bluten. Gott tut alle Dinge zu seiner Zeit. Wir sollten uns vom Hl. Geist die Augen öffnen lassen, für Sein Tun zum Heil der Welt. Wer sich auf Gottes Tun konzentriert, kann inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt, Gott loben und ehren und ihm dienen.

Quelle: Predigt Meditationen von Hans Joachim Iwand, Göttingen 1966

Prof. Dr. Hans Joachim Iwand