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Kleines ABC der Geistesunterscheidung

Mittwoch 4. April 2018 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

1.) Christsein heißt, Welt und Reich Gottes unterscheiden zu können. Der Heilige Geist bewirkt dieses Unterscheidungsvermögen bei jedem Christen. Sie wissen,

Рdass es Frieden und Freude nur durch den Heiligen Geist gibt (R̦m 14,17)

Рdass sie nur mit Hilfe des Heiligen Geistes glauben k̦nnen (1 Kor 12,3)

Рdass sie die Liebe Gottes nur dem Heiligen Geist verdanken (R̦m 5,5)

Рdass sie nur durch den Heiligen Geist die lebendige Hoffnung haben (R̦m 15,13; 1 Petr 1,3)

– dass sie durch Festhalten an Sünde den Heiligen Geist betrüben (Eph 4,30).

2.) Christsein heißt auch, zwischen dem Willen Gottes (unsere Heiligung) und einem welthaften, vom Egoismus gekennzeichneten Leben unterscheiden zu können. Christen sind berufen, „Frucht“ zu bringen.

– Wo die Welt mit Hass und Ablehnung reagiert, kann der Christ Liebe üben.

– Wo die Welt ihre Traurigkeit überspielt und vergessen will, kann sich der Christ in Freude üben.

– Wo die Welt von unvergebener Schuld geplagt wird, hat der Christ Frieden mit Gott.

– Weitere Kennzeichen der geistlichen Frucht: Geduld, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

3.) Zum geistlichen Realismus gehört die Erkenntnis, dass Satan das Unterscheidungsvermögen der Christen andauernd stört und zerstören will, indem er Licht Finsternis und Finsternis Licht nennt (Jes 5,20).

So gelingt es Satan immer wieder, in der Christenheit Irrtum und Verwirrung zu stiften. Dauerirrtümer, die sich durch die Kirchengeschichte ziehen, sind z.B., dass Israel keine geistliche Zukunft mehr hat (Israelblindheit; Ersatztheologie); dass sich das Reich Gottes in dieser Welt sichtbar manifestiert (klassischer Katholizismus); dass die Bibel mit der menschlichen Vernunft ausgelegt werden muss (Bibelkritik); dass es heute noch Apostel gibt (Neuapostolische Kirche), dass Christen den Sabbat halten müssen (Adventistische Kirche); dass der Christ zusätzlich zur Bekehrung eine Geisterfüllung in Gestalt der „Geistestaufe“ braucht (Teile der Pfingstgemeinden).

4.) Auch das persönlixche Glaubensleben der Christen ist andauernd den Angriffen Satans ausgesetzt (1 Petr 5,8). Er will Zweifel an Gottes Liebe, an der Wahrheit des Wortes Gottes und am eigenen Heil säen. Dazu nutzt er die kirchlichen „Dauerirrtümer“, persönliche Anfechtungszeiten und die eigenen Egoismen.

– Christen beginnen dann, die Welt wieder lieb zu gewinnen,

– Hass, Feindschaft, Arroganz, Neid usw. zu üben;

– in ihrer Sexualität, im Umgang mit Geld und im Umgang mit der Wahrheit welthaft zu leben.

5.) Die Schutzmaßnahmen des Heiligen Geistes bestehen darin, dass er einzelne Christen beruft, bei anderen Christen und in der Gemeinde das Unterscheidungsvermögen zwischen Welt und Reich Gottes zu erneuern. Als die Könige Israels in Sünde fielen, berief Gott Propheten.

– Die „Gabe“ bzw. das Charisma der Geistesunterscheidung ist nicht unbedingt einer Dauergabe, sondern kann auch punktuell in bestimmten Verführungssituationen gegeben werden.

– Alle Erweckungsprediger hatten und haben dieses Charisma. Sie nannten Sünde Sünde und ließen Gott Gott sein. So wurde und wird das geistliche Unterscheidungsvermögen in der Gemeinde gefördert.

– Gute Theologie zeichnet sich ebenfalls dadurch aus, dass sie aus diesem Charisma heraus arbeitet.

– Wer sich nicht in die Unterscheidung von Welt und Reich Gottes zurückrufen lässt, läuft Gefahr, das geistliche Hörvermögen einzubüßen und im Extremfall den Glauben zu verlieren.

Thesen für das  Seminar „Kleines ABC der Geistesunterscheidung“ bei den beiden Kongressen des Gemeindehilfsbundes „Die Zukunft Europas. Geistiges Erbe und christliche Verantwortung“ (16.3.18 im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen und 23.3.-25.3.18 im Haus Felsengrund, Zavelstein). Eine Dokumentation mit allen Referaten und Seminarskripten ist in Vorbereitung und kann bei der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes (info@gemeindehilfsbund.de) bestellt werden (5,00 Euro zuzügl. Versandkosten).

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 4. April 2018 um 7:01 und abgelegt unter Gemeinde, Theologie.