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Die Wiederkunft Christi zum Gericht – biblische Leitlinien

1.) Jesus Christus ist ewiger Prophet, Priester und König

Prophet ist Christus seit Ewigkeiten, denn er ist das Wort Gottes. Als Mensch gewordener Gottessohn übte er das Prophetenamt in Israel aus. Seit seiner Höllen- und Himmelfahrt und Erhöhung übt er es durch den Heiligen Geist an der ganzen Menschheit aus. Sein Priesteramt übt er aus, seitdem er in den Himmel eingegangen ist (Hebr. 9,24). Priester sein bedeutet, dass er die Not der Welt zu Gottes Thron trägt und Gottes Segen in die Welt bringt. Sein Königsamt wird er nach seiner Wiederkunft auf der neuen Erde im Neuen Jerusalem ewig ausüben (Luk 1,33). Vorher muß er in Gottes Auftrag das Böse und den Bösen richten (Apg 10,42; 17,31). Im Alten Testament ist das Königsamt immer mit dem Richteramt verbunden. Die 7-fach versiegelte Schriftrolle (Offb 5,1) ist die Einsetzungsurkunde zum Richter und König. Die Entsiegelungen lösen die Gerichte aus, die aufgeschlagene Rolle dokumentiert den Beginn des Königtums.

2.) Das biblische Zeugnis

Die sichtbare, leibliche Wiederkunft Jesu Christi ist durch zahlreiche biblische Aussagen belegt. Eine Auswahl: Mt 24,27ff.; 26,64; Joh 14,3; Apg 1,11; Phil 3,20f.; Offb 1,7; 19,11ff. Christus kommt auf einem weißen Pferd (Kampfsymbol, zeigt die bevorstehenden Gerichtsakte), ebenso sind die Feueraugen, das Schwert aus seinem Mund (Offb 19,11-15) und sein blutgetränkter Mantel (Jes 63,1-3) Hinweise auf seine Gerichte. Im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es: „Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“.

3.) Die geistliche Erweckung Israels

Sacharja spricht von einem Drittel des Volkes (Sach 12,8f). Es sind diejenigen, die trotz der Verführung und Verfolgung durch den falschen Messias an ihrer Hoffnung auf den vom Himmel kommenden wahren Messias festgehalten haben. Wenn sie Christus sehen, empfangen sie „den Geist der Gnade und des Gebets“ (Sach 12,10). Es sind Angehörige aller Stämme Israels. Sie werden in einem erschütternden Bußgebet Jesaja 53 sprechen. Paulus kündigt dieses Geschehen in Röm 11,26f an: „So wird das ganze Israel gerettet werden“. Die Geretteten werden in die Gemeinde Jesu inkorporiert und mit ihr in den Himmel entrückt. „Die Ersten werden die Letzten sein“ (Mt 19,30).

4.) Die vier abschließenden Gerichtsakte Christi bei seiner Wiederkunft

4.1 Der erste Gerichtsakt

Der wahre Christus richtet den falschen Christus und den falschen Propheten, denn sie haben Gott gelästert, Israel verführt und verfolgt und die Völker sich gefügig gemacht. Beide Gestalten werden in den Feuersee geworfen (Offb 19,20).

4.2 Der zweite Gerichtsakt

Die „Könige der Erde und ihre Heere“ werden gerichtet (Offb 19,19.21). Sie haben sich versammelt, um gegen Christus zu kämpfen (Joel 4,1f). Jerusalem wird zum Laststein für die Völker, an dem sich die christusfeindlichen Völkerheere blutig heben (Sach 12,3). Gott lacht ihrer (Ps 2,4). Sie kommen alle elend um (Sach 14,12f). Christus schlägt sie allein mit seinem Wort (Offb 19,15).

4.3 Der dritte Gerichtsakt

Der dritte und der vierte Gerichtsakt finden gleichzeitig statt. Der dritte Akt ist das Gericht über die Toten. Das Endgericht wird in Offb 20 in zwei Etappen beschrieben. Zunächst werden Gerichtsthrone aufgestellt für 24 himmlische Priesterälteste. Die jüdischen Märtyrer erhalten einen neuen unzerstörbaren Leib und werden am Gericht beteiligt. Die Zeit des Gerichts wird mit 1000 Jahren angegeben (evtl. Symbolzahl für die ganze Menschheit). In der Mitte steht Christi weißer Thron. Die Toten stehen in ihrem Totenleib vor dem Thron. Juden werden nach Gottes schriftlichem Gesetz, Heiden nach ihren Gedanken und ihrem Gewissen beurteilt (Röm 2,11-16). Der Mensch erntet, was er gesät hat (Gal 6,7). Im Lebensbuch stehen diejenigen, die im Endgericht durch Christi Gnade gerettet werden. Die Gemeinde Jesu ist durch die Entrückung geistlich mit Christus vereinigt und kommt nicht in das Endgericht (Joh 5,24).

4.4 Der vierte Gerichtsakt

Das Gericht über Satan. Es findet parallel zum Gericht über die Toten in den 1000 Jahren statt. Als Dauerankläger der Menschheit darf Satan nicht am Endgericht teilnehmen, sondern wird während dessen gebunden im Abgrund festgehalten. Danach wird er kurz freigelassen, sammelt Dämonenheere (Gog und Magog), belagert erfolglos die christustreuen Juden und Jerusalem und wird dann in den Feuersee geworfen. Die Zeit seines Gebundenseins hat bei ihm keine Sinnesänderung bewirkt.

5.) Die Neuschöpfung von Himmel und Erde und das Neue Jerusalem

Ein neuer Himmel und eine neue Erde werden erschaffen. Schon in Dan 7,27 werden die Königsherrschaft Israels und die ewige Gottesherrschaft auf der neuen Erde geweissagt. Die jüdischen Märtyrer, die zu Beginn der 1000 Jahre einen unzerstörbaren neuen Leib erhalten haben und am Endgericht beteiligt waren, werden Christus in Ewigkeit dienen. In Offb 21 bis 22,5 wird das Neue Jerusalem auf der neuen Erde geschildert. Dort steht der Thron des Lammes. Jetzt beginnt die eigentliche Königsherrschaft Christi, die ihm auf der 7-fach versiegelten Schriftrolle zugesprochen ist. Im Neuen Jerusalem wird das Zentrum der neuen Menschheit sein. Dorthin pilgern die Menschen, um Christus zu huldigen (Sach 8,22; Offb 21,24-26).