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Die Zeit – unser größtes Vermögen

Freitag 27. Januar 2017 von Friedemann Hägele (1939-2018)


Friedemann Hägele (1939-2018)

Liebe Leserin, lieber Leser, am Jahresende ziehen wir Bilanz. Wir alle haben im verflossenen Jahr viel Freude erfahren dürfen, aber auch Lasten tragen und viele auch tiefe Trauer verkraften müssen. Kein Tag verlief wie der andere. Unverhofftes begegnete uns plötzlich und brachte einen anderen Tagesverlauf mit sich als gedacht. Wir können unsere Lebenstage nicht immer nur selbst planen, sie werden durch unverhoffte Ereignisse und Verpflichtungen von außen oftmals „verplant“. Die Zeit, die der Schöpfer uns zur Verfügung stellt, ist unser größtes Vermögen. Es ist ein großes Geheimnis um die Zeit. Niemand weiß, wie viel Lebenszeit ihm geschenkt wird, aber wir alle wissen, dass sie ein Ende haben wird und jeder Tag sie verkürzt.

Sören Kierkegaard, der dänische Theologe und Philosoph, hat den bedenkenswerten Satz geprägt: „Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts!“ Doch wie lebt man es vorwärts, sodass man im Rückblick dankbar und froh darüber sein kann? Greta Garbo (1905 – 1990), die schwedisch-amerikanische Filmschauspielerin, hat am Ende ihres Lebens gesagt: „Ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich aus meinem Leben gemacht habe! Ich habe mein Leben vertan, und es ist zu spät, das noch zu ändern.“ Welch bittere Erkenntnis. Iris Berben, 66, äußerte sich einmal, als sie massiv spürte, wie ihr die Zeit davonläuft, mit den Worten: „Ich frage mich manchmal, wo die Zeit geblieben ist. Ich hätte gerne noch mehr Leben übrig!“

Unser Leben ist jeden Tag von der dahineilenden Zeit geprägt, der wir oft in Hast hinterher laufen. Unsere gesprochenen Worte; die versäumte Zeit und unser vergangenes Leben kommen nie mehr zurück. Wie oft haben wir schon gesagt oder gedacht: Ich habe keine Zeit! Und wie haben wir das dann schon bedauert, weil wir sie später einem lieben Menschen nicht mehr schenken konnten.

Von Dietrich Bonhoeffer stammt das Wort:·“Es gibt in der ganzen Weltgeschichte immer nur eine wirklich bedeutende Stunde: die Gegenwart! Wer aus der Gegenwart flieht, flieht den Stunden Gottes!“ Gottes Stunde und Uhr ist anders, sie geht anders als unsere Uhr. Der. Ewige kennt keine Zeit wie wir, er misst in Ewigkeiten. Diese Dimension ist für uns Menschen, die wir der Zeit nachjagen und der Vergänglichkeit unterworfen sind, unvorstellbar. Jemand hat die Erfahrung gemacht: „Wer seinem Schöpfer Zeit gibt, durch .Audienzen‘ bei ihm, bekommt sie hoch verzinst zurück, weil es aus der Ewigkeit gespeiste Zeit ist. Unsere Zeit soll Ewigkeitsqualität bekommen.“

Wir leben in einer spannungsvollen Zeit. Terror und Kriege durchziehen unsere Welt. Iesus hat diese Zeit vorausgesagt: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei ...“. Peter Strauch hat das in einem seiner Lieder so zum Ausdruck gebracht: „Du kennst unsere Erde, du kennst den Krieg. Völker kaufen Waffen für den Sieg. Bomben und Raketen steh’n bereit. Herr, wie lange gibst du uns noch Zeit? Es will Abend werden, bleibe bei uns! Es wird Nacht auf Erden. Bleibe bei uns!“

Für das Jahr 2017 wünsche ich uns Allen Hoffnung, Zuversicht und getroste Gelassenheit. Was wir auch erleben werden und was auf uns zukommen mag, wir sind in Gottes Hand. Er behüte Sie auf allen Ihren Wegen.

Friedemann Hägele, Sulzbach-Laufen

Quelle: Kocherbote, 31.12.2016

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 27. Januar 2017 um 20:08 und abgelegt unter Predigten / Andachten.