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China: „Jesus ist es wert“

Unter den Christen in China sind die wenigen Tausend mit muslimischem Hintergrund die am meisten bedrängte Gruppe. In den meisten Regionen Chinas leben die Christen ihren Glauben seit Jahren relativ unbedrängt. In den islamisch geprägten Gebieten im Westen übt die chinesische Regierung jedoch eine strenge Kontrolle aus, um gegen islamischen Extremismus und möglichen ausländischen Einfluss in religiösen Angelegenheiten vorzugehen. Außerdem gilt der Glaube an Jesus in muslimischen Gesellschaften als Schande für die Familie und Verrat an der Gemeinschaft. Wie schwierig es für sie ist, ein normales Leben zu führen, zeigt das Beispiel von Rena*.

Von der Familie verstoßen

Rena hatte sich in ihren frühen Zwanzigern Jesus zugewandt. Als sie ihrer Familie davon berichtete, wurde sie beschimpft und von zu Hause vertrieben. Während die meisten ihrer Freundinnen heirateten und eine Familie gründeten, blieb sie alleine. Ihr war klar, dass ihr künftiger Ehemann ihren Glauben an Jesus teilen müsste. Als sie Jess* kennenlernte, erklärte sie ihm, dass sie ihn nur heiraten könne, wenn er sich für Jesus entscheide. „Mir war es ziemlich egal, wer dieser Jesus war“, erklärt Jess. „Ich wollte sie einfach heiraten.“ Er ging mit Rena zum Leiter einer örtlichen Gemeinde von Christen muslimischer Herkunft und bat darum, getauft zu werden. Doch nach der Hochzeit wollte er nichts von Jesus und der Gemeinde wissen. Rena fühlte sich getäuscht. Sie stritten jeden Tag: „Wir zerschlugen viele Schüsseln und Tassen“, erinnert sie sich.

Flucht in die Berge

Mitten in einer Krise fing Jess schließlich doch an, in der Bibel zu lesen. Tief beeindruckt entschloss er sich, Jesus nachzufolgen. Als seine Brüder davon erfuhren, schlugen sie ihn, vertrieben ihn mit seiner Frau und dem kleinen Sohn und nahmen sein Vieh weg. Jess und Rena hatten kein Geld, kaum Kleidung und keine Wohnung. „Mir fiel ein, dass meine Eltern ein verlassenes Haus im Gebirge hatten“, berichtet Jess. Die Fenster waren kaputt und es gab weder Wasser noch Strom, doch sie hatten keine andere Wahl. „Ist es das wirklich wert?“, fragte Rena, als sie sich umblickte. „Jesus ist es wert!“, erklärte Jess. Mit Unterstützung von Open Doors kann er inzwischen als Straßenhändler den Lebensunterhalt für seine Familie verdienen, doch das Leben in dem abgelegenen Haus ist nicht einfach.

Beten Sie mit!

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in China stellen! Danken Sie für die chinesischen Christen muslimischer Herkunft wie Rena und Jess, die trotz Widerständen an Jesus festhalten. Beten Sie dafür, dass diese Christen in ihrem Glauben weiter gestärkt werden und Möglichkeiten finden, das Evangelium weiterzugeben. Beten Sie bitte für die Christen muslimischer Herkunft, für die es sehr schwierig ist, einen Ehepartner zu finden und ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

*Name geändert

Am 13. November 2016 findet der diesjährige Weltweite Gebetstag für verfolgte Christen statt, den Open Doors in Zusammenarbeit mit der Deutschen Evangelischen Allianz organisiert. 

Open Doors

Quelle: AKREF-Nachrichten vom 7.10.2016 (Arbeitskreis für Religionsfreiheit – Menschenrechte – verfolgte Christen der Deutschen Evangelischen Allianz)