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Gender-Erziehung in Bayerns Schulen

Donnerstag 7. April 2016 von Kultur und Medien


Kultur und Medien

Langsam sickern immer mehr Einzelheiten über die geplante Gender-Erziehung in Bayerns Schulen durch. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ gab am 3. April 2016 einige Einschätzungen von Funktionären wieder, die Schlimmes befürchten lassen: „Auch Pro Familia begrüßt die neuen Richtlinien und den Fokus auf unterschiedliche Rollen- und Identitätsbilder. Die Themen seien ohnehin seit Jahrzehnten im Verbandskonzept für sexuelle Aufklärung verankert, sagt eine Beraterin. Für sie ändere sich daher nichts. Das Angebot des Verbands für Sexualpädagogik und Familienplanung, Aufklärungsunterricht bei Workshops in den Klassen durchzuführen, nähmen viele Schulen gerne an“, so die FAZ.

„Pro Familia“ ist eine Organisation, die seit Jahrzehnten Lobbyarbeit für eine ultraliberale Sicht von Sexualität in den Schulen betreibt. Kein Wunder, dass sie über die neuen Richtlinien hocherfreut ist.

Die Tatsache, dass gerade „Pro Familia“ teilweise diese neue Gender-Erziehung an den Schulen übernehmen soll, ist ein regelrechter Skandal. Pro Familia vertritt eine radikale Pro-Abtreibungsposition und verbreitet eine Sexual-Ideologie, die antichristlicher nicht sein könnte. Sie sind dankbar, dass sie mit ihrer Ideologie an die Kinder herangelassen werden. O-Ton von „Pro Familia“ in der FAZ: „Für die Lehrer ist Sexualität in der Regel ein schwieriges Thema. Sie sind froh, wenn externe Berater in die Schule kommen, um mit den Schülern über Sexualität zu sprechen.“

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrerverbands, Simone Fleischmann, spricht die Essenz des bayerischen Gender-Erziehungsplanes aus: Die Reform sei die „absolute Chance“, den Gender- und Rollenbegriff eingehender zu behandeln, so die FAZ.

Somit wäre wohl klar, worum es bei den „Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen“ geht: Gender-Indoktrination.

Der FAZ-Artikel redet den Widerstand in der Gesellschaft klein, indem er von wenigen Einzelfällen berichtet und dabei ausgerechnet „Pro-Familia“ zitiert: „Pro Familia Augsburg bestätigt, dass Widerstand gegen eine Anpassung des Aufklärungsunterrichts nur von Einzelnen ausgehe“.

Für Pro Familia besteht kein Zweifel, das Gender in den Schulen durchgesetzt werden müsse, koste es, was es wolle: „Wir müssen Antworten auf alle Fragen geben. Und wenn ein Kind sagt, dass es zwei Papas hat, erkennen wir das als genauso wertig an wie eine traditionelle Familie.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete bereits am 11. März 2016: „Der Sexualkundeunterricht im Freistaat ist in der Moderne angekommen. . . . Das Thema Geschlechterrollen und Identitätssuche war bisher auf die klassische Familie und Homosexualität beschränkt. Im neuen Konzept wird diesem Themenkomplex ein eigenes Kapitel gewidmet und mit einem Imperativ an die Lehrer belegt: >Die Vielfalt der Lebensformen und die Themen Hetero-, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität werden dabei vorurteilsfrei von der Lehrkraft angesprochen.<

Über die neuen „Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen“ berichtete die „Augsburger Allgemeine“ auch am 11. März 2016: „Die CSU-Staatsregierung will unterschiedliche Aspekte der sexuellen Orientierung und Identität ab der achten Klasse im Unterricht künftig stärker thematisieren. . . . Die Schüler lernen, die eigene sexuelle Orientierung zu achten und „Diversität“ zuzulassen.“

Die „Bayerische Staatszeitung“ wies darauf hin, dass alle Kinder zu dieser Indoktrination gezwungen werden sollen: „Dass im Unterricht ausdrücklich Themen wie Homo-, Bi-, Trans- oder Intersexualität von den Lehrkräften „vorurteilsfrei angesprochen“ werden sollen, ist in der Tat neu an bayerischen Schulen. Davor drücken kann sich künftig keiner, weder Lehrer, noch Schüler oder Eltern. Denn die Richtlinien sind verbindlich. „Der Unterricht im Klassenverband ist eine Pflichtveranstaltung, der sich keiner entziehen kann – egal aus welchem Elternhaus“, betonte Ellegast.“ Wolfgang Ellegast ist Ministerialrat im Bildungsausschuss des Landtages.

Der „Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV)“ begrüßte das Papier aus dem Kultusministerium: „Es ist positiv, dass darin vor allem auch der Vielfältigkeit menschlicher Sexualität wie Bi-, Trans- oder Intersexualität Raum gegeben wird bzw. diese verstärkt Berücksichtigung findet“, sagte Simone Fleischmann, Präsidentin des Verbandes.

Matthias von Gersdorff

Quelle: Kultur und Medien, Beiträge vom 5. April und 29. März 2016 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 7. April 2016 um 9:48 und abgelegt unter Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik, Sexualethik.