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„Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht“

Samstag 19. September 2015 von Charles Haddon Spurgeon (1834-1892)


Charles Haddon Spurgeon (1834-1892)

Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht! (Johannes 4,48)

„Die Gier nach Wundern in den Tagen unseres Herrn war ein Symptom des kranken menschlichen Denkens. Die Menschen lehnten feste Speise ab und sehnten sich nach nichts mehr als Wundern. Das Evangelium, das sie so sehr nötig hatten, wollten sie nicht; die Wunder, die Jesus ihnen nicht immer geben wollte, forderten sie verbissen ein. Viele Menschen heutzutage mĂĽssen Wunder und Zeichen sehen, sonst glauben sie nicht.

Einige sagen sich in ihrem Inneren: „Ich muss tief in meiner Seele erschüttert werden, oder ich werde nie an Jesus glauben.“ Aber was, wenn du dies niemals verspüren wirst – was wahrscheinlich auf dich zutreffen wird? Wirst du deines Trotzes wegen Gott gegenüber, weil er dich wie alle anderen behandelt, in die Hölle gehen? Einer sagte sich selbst: „Wenn ich einen Traum hätte, oder wenn ich plötzlich von irgendetwas innerlich erschüttert werden würde, dann würde ich glauben.“ Träumt ihr unwürdigen Sterblichen etwa, dass mein HERR sich von euch befehlen lässt? Ihr seid Bettler an seiner Pforte und bittet um Gnade, und ihr wollt Regeln und Vorschriften aufstellen, wie er euch Gnade schenken soll. Denkt ihr, der HERR wird sich diesem beugen?

Mein Meister hat einen groĂźzĂĽgigen Geist, aber er hat auch ein wahrhaft königliches Herz. Er weist allen Zwang von sich und bleibt in seinem Handeln souverän. Warum, lieber Leser, sollte dies bei dir der Fall sein, warum bist du so begierig auf Zeichen und Wunder? Ist nicht das Evangelium fĂĽr sich selbst genommen ein Zeichen und Wunder? Ist dies nicht das Wunder der Wunder, dass „Gott die Welt so sehr liebte, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen“? Gewiss sind diese kostbaren Worte „Wer da will, komme zu mir und nehme das Wasser des Lebens umsonst“ und die grandiose VerheiĂźung „Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinausstoĂźen“ besser als Zeichen und Wunder! Ein wahrhaftiger Erlöser verdient es, dass man an ihn glaube. Er ist die Wahrheit selbst. Warum willst die GlaubwĂĽrdigkeit des Einen, der nicht lĂĽgen kann, in Frage stellen? Selbst die Dämonen verkĂĽndeten, dass er der Sohn Gottes ist. Werdet ihr im misstrauen?“

(Aus: Lord’s Day Meditation: “Except Ye See Signs and Wonders, Ye Will Not Believe” by C. H. Spurgeon; Morning and Evening, September 2nd, Evening.)

»Glaubt mir, bald werden neue Messiasse erscheinen. Menschen behaupten bereits von sich, Wunder wirken zu können. Bald werden wir falsche Christusse sehen, und von allen Seiten wird man hören: ›Sieh hier!‹, und: ›Sieh dort!‹ Die Anker sind eingeholt, der Wind bläst, und die ganze Flotte gerät in Verwirrung. Männer, von deren geistlicher Gesundheit und Stabilität ich einst überzeugt war, werden von der einen oder anderen Fantasterei fortgerissen … Wir stehen erst am Anfang einer Ära, in der sich Unglaube und Fanatismus vermengen werden! Dann werden wir wissen, wer zu Gottes Auserwählten zählt und wer nicht, denn es gibt Geister in dieser Stunde, die – sofern es möglich wäre – selbst die Auserwählten verführten…Die Zeichen der Zeit deuten auf einen Karneval der Verführungen hin. Männer haben aufgehört, sich von Gottes Wort leiten zu lassen und behaupten, selbst Propheten zu sein.«

(Aus einer Predigt 1883)

Quelle: Georg Walter, Unter dem Banner Jesu Christi – Charles Haddon Spurgeon 
Auszüge aus seinen Werken – ausgewählt und kommentiert, CLV, Seite 71

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 19. September 2015 um 1:03 und abgelegt unter Allgemein.