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Simeon und Hanna – Zeugen des Messias

Predigt über Lukas 2,22-39

„Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2. Mose 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoss durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heissen«, und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3. Mose 12,6-8). Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war mit ihm. Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.

Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen , damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth.“ (Lk 2,22-39)

1. Merkwürdige Gefässe

Wir stehen am Beginn des gewaltigen Neueingriffs Gottes in die Geschichte seines Volkes und der Welt insgesamt durch die Sendung seines Messias – aber in welch merkwürdiger Weise: Ein Elternpaar wird gebraucht, das so arm ist, dass es für das Opfer der Auslösung des Erstgeborenen nicht das für “Normalverdiener” vorgeschriebene Lamm darbringen kann, sondern nur ein Paar Turteltauben, gemäss der Ersatzregelung für die Armen im Volk. Was für ein Fehlstart aus menschlicher Sicht gesehen.

Und dann die beiden Zeugen, die Gottes Geist aufbietet, um zu enthüllen, wer dieses neugeborene Knäblein Jesus ist: ein alter, unbekannter Mann, und eine alte Witwe, d.h. eine Frau, die – eben als Witwe, ohne männlichen Schutz – zu den allerniedrigsten und allerschwächsten Teilen der damaligen Gesellschaft gehörte.

Da kommt der Messias, aber als Teil einer Familie der Armen und bezeugt durch Alte und Schwache. Das ist wie bei der Geburt im Stall und dem Zeugnis der Hirten: Gott hat offenbar eine ganz besondere Vorliebe für das menschlich gesehen Kleine, Schwache, Unbedeutende. Das soll uns allen Trost sein, die wir selber klein und schwach und unbedeutend sind. Gerade als solche dürfen wir sagen: “Lieber Herr, ich darf mich Bergen in Deiner Nähe, ich darf Deine schützende Hand suchen und in Anspruch nehmen”. Und für die unter uns, die stark sind, erfolgreich, angesehen, schön, gesund, reich, in der vollen Kraft des Lebens und in glücklichen Umständen – für sie ist es eine Erinnerung, dass das nicht Inhalt und Ziel des Lebens ist, sondern geliehene Gaben, die mit Dank genossen und mit Demut für den Dienst Gottes eingesetzt werden dürfen.

Gott verachtet das Kleine und Schwache nicht, sondern gebraucht es und gibt ihm eine Ehre, die für gewöhnliche menschliche Augen nicht sichtbar ist. Möge er entsprechend unsere Augen heilen und unsere Herzen umformen. Die Experten und Eliten dagegen, die spielen hier keine Rolle – d.h. gerade die, die in unserer Zeit massenmedial ins Zentrum gestellt und quasi vergöttlicht werden, sind nicht Gottes Instrumente. Auch da möge Gott uns helfen, uns seiner Sicht einzufügen und nicht dem Zeitgeist anheimzufallen.

2. Das lange Warten

Die beiden Hauptfiguren in unserem Text, Simeon und Hanna, verbindet ein gemeinsamer Zug: Sie haben von Gott direkt eine Verheissung bekommen für ihr persönliches Leben. Wunderbar – aber: die Wartezeit bis zur Erfüllung ist enorm lang. Alles wird herausgezögert bis an das äusserste Ende des Lebens. Wir kennen das ja auch sonst aus der biblischen Geschichte in mannigfacher Form: Das lange, zermürbende Warten Abrahams und Saras auf die Erfüllung der Vereisshung eines Nachkommens; Jakobs langes Warten auf die Erlaubnis, Rahel zu heiraten; Josephs langes Warten im Gefängnis, mit vielen menschlich gesehen verlorenen Jahren zugebracht in der dunklen Enge eines Gefängnisses. Und manche weitere solche Fälle. Warum nur? Es ist Gottes Geheimnis, sein Weg mit den Seinen, der menschliches Verstehen übersteigt, und in all diesen Fällen alles andere als leicht ist. Warten als Teil des Weges, der zum Leben mit Gott gehört.

Das ist, wie alle Punkte, die wir an diesem Text entdecken, sehr unmodern und unbequem. Aber es ist eben auch ein Trost: Da, wo wir warten müssen bis endlich, endlich eine belastende Situation sich wendet, und wir es fast nicht mehr aushalten, das Wissen darum, dass das Teil des Weges Gottes mit uns ist und nicht Zeichen, dass er uns fallengelassen hat.

Gott erzieht die Seinen zum Warten. Und das ist wichtig, weil es uns deutlich macht, dass ein Leben mit Gott nicht identisch ist mit der unmittelbaren, möglichst schnell einzufordernden Erfüllung unserer Wünsche. Sondern das Warten richtet uns aus auf eine Zukunft, die Gott selber bestimmt. Es ist auffallend, dass eine solche Ausrichtung auf die Zukunft unserer Zeit ganz abhanden gekommen ist, und wir also auch in diesem Bereich als Menschen, die zu Gott gehören, ein Gegenmodell bilden: Die Zukunftslosigkeit unserer westlichen säkularen Gesellschaft bis hinein in die Grundlagen des Alttags, sichtbar darin, dass nicht genug Kinder da sind, um den demographischen Verfall zu verhindern, oder darin, dass es sich mit der Null- oder Negativzinspolitik nicht mehr lohnt, zu sparen, und damit ökonomisch in die Zukunft zu investieren.

Im Falle von Simeon und Hanna fällt noch etwas Zusätzliches auf: Die Erfüllung der Verheissung, das, was sie zu sehen bekommen, ist menschlich gesehen noch nichts. Ein Kleinkind, an dem nicht ausweisbar zu sehen ist, dass das der von Gott verheissene Messias sein soll. Also eine bloss sehr teilweise Erfüllung der Erwartung, eine Erfüllung, die im Wesentlichen noch in der Zukunft liegt, einer Zukunft, von der Simeon und Hanna selber nichts sehen. Die Erfüllung der Verheissung, die dem langen Warten menschlich einsehbaren Sinn gäbe, kann jenseits des Horizontes des eigenen Lebens liegen. Wir können das aushalten und annehmen nur, wenn wir uns unter die Hand Gottes beugen im Wissen darum, dass wir sagen dürfen: “Dein Horizont grösser ist als unserer”. Leicht ist auch das nicht, sondern eine Schule der Demut und des Vertrauens.

3. Gesetz und Geist

Wiederholt ist am Anfang, und dann auch nochmals am Schluss unseres Abschnittes vom Gesetz des Herrn die Rede, an das sich Joseph und Maria genau halten. Das ist der Rahmen und der Ausgangspunkt des Weges des Jesuskindes. Mit dem Kommen Jesu ist das Gesetz also nicht einfach abgetan, erledigt, ungültig, überwunden, sondern es bleibt Rahmen und Gefäss des Wirkens und Willens Gottes. Gott schickt sich an im Leben Jesu, diesen Rahmen mit viel Grösserem zu füllen als je zuvor. Aber es ist gut und hilfreich für uns schwache Menschen, wenn wir wissen, dass seine guten Ordnungen, wie wir sie aus beiden Testamenten kennen, weiterhin Gültigkeit für uns haben und wir nicht im luftleeren Raum selber bestimmen müssen, was recht ist, ausgeliefert der Willkür unserer Begehren und der Begrenztheit unserer Einsichten. Natürlich können wir nicht einfach alles, was in den Weisungen des Alten Testaments steht, eins zu eins auf uns übertragen, weil wir nicht Israel sind und weil mit Jesus tatsächlich eine neue Phase der Geschichte Gottes mit uns angebrochen ist. Aber wir können nicht ohne Schaden einfach das Gesetz insgesamt zur Seite schieben; sondern demütig und sorgfältig, wie Joseph und Maria und später Jesus selber, sollen wir hören, was es sagt, und verstehen, wie es uns leiten will. Denn in ihm drückt sich der gute Wille dessen aus, der als unser Schöpfer uns besser kennt als wir selber und darum besser weiss als wir selber, was wir brauchen und was für die rechte Entfaltung unseres Lebens gut ist. So haben es die Väter unserer reformierten Kirche deutlich unterstrichen, und das mit gutem Recht und positiven Folgen.

Oft wird unter uns gesagt: “Das Gesetz gehört dem alten Zeitalter vor Jesus an; nun ist es der Geist, der uns leitet”; also Geist statt Gesetz. Tatsächlich ist in unserem Text auch vom Geist Gottes die Rede, aber nicht als Gegensatz zum Gesetz, nicht als Ersatz des Gesetzes. Auffällig ist, dass der Geist hier bei zwei sehr alten Personen am Werk ist. Es ist als ob Gott uns damit sagen will: “Es ist nie zu spät: Auch im betagten Alter können Menschen – Sie und ich – direkt vom Geist Gottes ergriffen und in Gebrauch genommen werden”. Solange wir leben, sind wir brauchbar im Reich Gottes, nie abgeschoben zum alten Eisen – ganz gegen den Trend unserer jugend-besessenen Zeit. Davon wissen Exit und Dignitas natürlich nichts.

In unserem Text besteht das Werk des Geistes darin, Jesus als den Messias zu bezeugen. Dass Jesus der Messias ist, kann man in diesem Moment mit den natürlichen Augen noch nicht sehen, da die Zeichen und Wunder, die ihn als solchen ausweisen, noch nicht geschehen. Der Geist ermöglicht also Einsichten, die dem natürlichen Blick entzogen sind. Wichtig dabei ist, dass das Zeugnis doppelt erfolgt, gleichlautend aus dem Munde Simeons und Hannas. Das entspricht einem grundlegenden Prinzip des Gesetzes des Alten Testaments, wonach eine wichtige Sache auf dem Zeugnis von zwei oder drei übereinstimmenden Zeugen bestehen muss. Eines genügt nicht. Das ist enorm wichtig, z.B. auch für die Beurteilung der grossen Herausforderung unserer Zeit, des Islam: Da ist es eben nur der eine Zeuge, Mohammed selber, und das ist nach biblischem Verständnis zu wenig – und das mit gutem Grund, weil mit einem Zeugen allein menschlicher Willkür Tür und Tor geöffnet ist.

4. Aufstehen und Fall

Von Anfang an steht über dem Weg Jesu ein doppeltes Vorzeichen: Sein Wirken wird sowohl zum Aufstehen wie auch zum Fall führen bei denen, die damit konfrontiert werden, sowohl zu Annahme wie auch zu Widerstand. Wir hätten es ja gerne anders: Nur Aufstehen und nur Annahme. Aber Gottes Plan ist nicht, unwiderstehlich und unangreifbar zu sein – das kommt erst am Schluss. Anders als der Trend unserer Zeit folgt Gott nicht einem Programm der Gleichschaltung und – wie es schönfärberisch heute heisst – Harmonisierung.

Die Erwartung ist nicht, dass die Güte und Gnade Gottes, die in seinem Messias offenbar werden, nur Zustimmung finden. Sondern das Rätsel des Bösen ist eine Realität, und wenn wir ehrlich sind, wer weiss das nicht aus dem eigenen Leben und aus Beobachtungen im eigenen Umfeld. Wenn wir das leugnen oder ignorieren, kämpfen wir gegen die Wirklichkeit, und machen damit alles nur schlimmer. Das gehört mit zur Not unserer Zeit, dass bei denen, die das Sagen haben, Ideologien bestimmen, die genau an diesem Punkt krank sind und in idealistischer Verblendung das Böse nicht sehen und meinen, alle Probleme seien zu lösen, wenn man nur etwas mehr Bildung und etwas mehr Verstäandnis und Dialog und etwas mehr finanzielle Hilfe investiert. Damit werden unsere Möglichkeiten überdehnt, und der Kollaps, der die Vielen in grosse Not reisst, wird unausweichlich.

Das Böse wirkt sich aus in der Ablehnung und im Widerstand derer, die von Gottes Ruf nicht erreicht werden. So war das in Jesu irdischer Wirkungszeit, und so ist es geblieben seither. Und auffallend und erschreckend zugleich: Sowohl in der Zeit Jesu wie auch heute sind es v.a. die sog. Eliten, in denen der Widerstand am grössten ist.

Wir können nicht erwarten, dass wir dann, wenn wir Gottes Wort weitergeben in der einen oder anderen Weise, nur Zustimmung ernten. Aber es ist wichtig, dass Gottes Wort läuft, damit es seinen guten Dienst tun kann, zum Heil für die, die dazu berufen sind. In der Konfrontation mit Gottes Wort kommt ans Licht, was verborgen im Menschen liegt. Damit rettet Gottes Wort nicht nur, sondern es richtet auch. Nicht wir sollen richten, aber Gottes Wort selber tut einen zweischneidigen Dienst.

Indem wir dieses Wort des Simeon hören, sind wir geschützt vor falschen sentimentalen Erwartungen, und berufen zur Nüchternheit, die um die scheidende Wirkung des Wortes Gottes weiss. Jesu Weg ist nicht der eines pazifistischen Liebesrevolutionärs oder weltumarmenden Idealisten, sondern er stellt die Menschen – uns – vor den lebendigen Gott, mit dem Resultat des Aufstehens und des Falls.

5. Leiden und Verherrlichung

Der Widerstand, auf den das Wirken Gottes in seinem Messias stösst, führt notwendigerweise zum Leiden – sowohl des Messias Jesus selbst, wie auch derer, die zu ihm gehören, in unserem Text hauptsächlich fokussiert auf die Mutter Jesu. Das Motiv des Leidens ist stärker hintergründig in unserem Text präsent, als es auf den ersten Blick deutlich wird. An verschiedenen Stellen wird auf Passagen aus den Gottesknechtsliedern im Jesajabuch angespielt – und dort wird der kommende Gottesknecht, angedeutet im Text unserer Lesung aus Jes 49, besonders aber in Jes 50 und 53, als eine Person geschildert, deren Wirken im Auftrag Gottes mit Leiden verbunden ist.

Das Leiden gehört also von Anfang an zum Weg des Messias Gottes dazu, und im weiteren Verlauf des Neuen Testaments wird deutlich, dass das auch die betrifft, die sich zum Messias bekennen. Hier ist wiederum der scharfe Gegensatz zum Islam: Der Gesandte Allahs muss nicht selber leiden, sondern lässt andere leiden, bei der gewaltsamen Ausbreitung seines Glaubens. Und seinen Anhängern ist erlaubt, den sogenannten Ungläubigen Leiden beizubringen, als Teil der Strafe Allahs, die schon im Diesseits beginnt und bei der die Gläubigen als Strafinstrumente mitwirken dürfen und sollen.

Der Messias muss leiden, und die, die zu ihm gehören, auch. So ist es am Anfang vorausgesagt – und weil es so vorausgesagt ist, ist es klar, dass das Leiden kein Zeichen der Verlassenheit von Gott ist, und kein Zeichen, dass Gott nicht im Regiment sitzt. Im Gegenteil. Allerdings muss man sagen: “Ist das nicht ein schwacher Trost, wenn man selber leiden muss?”: hier bei uns durch soziale Ausgrenzung, an anderen Orten drastisch durch den Verlust von Hab und Gut und Leben, wie etwa aktuell im Nahen Osten oder Nigeria – unaussprechlich zynisch und bösartig geduldet von den Eliten unserer westlichen Welt.

Wie beim ersten und beim zuletzt genannten Punkt mit den merkwürdigen Gefässen und dem langen Warten ist es ein Mysterium, warum Gott diesen Weg wählt. Menschlich gesehen ist es unverständlich und zu hart. Und so können wir uns nur in Demut beugen unter die geheimnisvolle Hand Gottes – im Wissen darum, dass der Tag kommt, an dem das Leiden ein Ende haben wird und Gott alle Tränen abwischen wird.

So ist es kein leichter Weg, der auf uns wartet. Aber es ist wie bei der Geburt eines Kindes: Die Schmerzen bei der Geburt werden erträglich, weil der Schmerz nicht das Letzte ist, sondern Durchbruch zu neuem, wunderbaren Leben; und er wird erträglicher wenn die Hand der Gebärenden gehalten wird von ihrem lieben Mann – und so wird Gottes Hand uns halten in allem Leiden.

Auf der anderen Seite gibt es auch unnötiges Leiden: Jesus fordert die Seinen auf, zu fliehen, wenn sie Zeichen der Verfolgung sehen; und unzählige Texte in den Propheten und den Weisheitsbüchern des Alten Testaments zeigen, dass viel Leiden da entsteht, wo Dummheit und Ungehorsam gegenüber Gottes Ordnungen die Weichen falsch stellen. Wer wie wir in der westlichen postmodernen Welt dem Kult des Todes in verschiedenen ideologischen Ausprägungen die Tür öffnet, muss sich nicht wundern, wenn die Geissel des Todes in Form auch von Verfolgung und anderen Leiden sich ausbreitet.

Weder zur Leidensseligkeit noch zur Dummheit hat Jesus seine Jünger erzogen.

So lasst uns durch unser Leben gehen mit offenen Augen und tätigen Händen, die das Wort des Lebens fördern und der Kultur des Todes wehren, so gut wir es können – vor allem aber mit der Bitte, vom Geist Gottes erfüllt zu werden, damit wir Zeugen sein können für möglichst Viele in der Art von Simeon und Hanna, in aller Schwachheit und Demut.

Amen

Markus Zehnder, Dorfkirche Riehen