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Gott schenkt uns die Jahreszeiten und die Zeit

Kürzlich wurde in einer säkularen Sonntagszeitung eine Statistik unter dem Titel veröffentlicht: „Wann der Tod Saison hat.“ Daraus ging hervor, dass die Monate Dezember und Januar untrüglich die meisten Todesfälle zu verzeichnen haben. Die kalte Jahreszeit fordert ihren Tribut. Dagegen gilt es sich zu wappnen. Was ist es doch um die vom Schöpfer gegebenen vier Jahreszeiten. Jede hat ihre Tücken, ihren Reiz, ihre Schönheit und ihren Glanz. Einfach großartig, mit dieser staunenswerten Vielfalt leben zu dürfen. Kein Tag ist gleich wie der andere. Jeder Sonnenuntergang ist ein anderer. Sonne und Regen, Wärme und Kälte wechseln einander ab. Es gibt Trockenzeiten und Regenzeiten. Blitze, Wind, Sturm, Hagel und Schnee. Es gibt sehr schöne Zeiten und extrem schlechtes Wetter. Wie kostbar, dass Gott uns Menschen nach der Sintflut felsenfest versprochen hat: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

Wie die Jahreszeiten, so eilen auch unsere Lebensjahre dahin. Kürzlich sagte mir ein 42-jähriger Mann, dass nach seinem Empfinden heute die Zeit für ihn schon viel schneller vergehen würde als in seiner Jugendzeit. Obwohl das natürlich subjektives Empfinden ist und die Zeit effektiv nicht schneller vergeht als früher, zeigt es doch, dass wir Menschen bei zunehmendem Alter das Gefühl haben, das Leben vergeht wirklich rascher. Als vor Jahren meine Mutter kurz vor ihrem 85. Geburtstag in die Ewigkeit gerufen wurde, sagte sie mir wenige Tage vorher: „War das Leben kurz!“ Damals dachte ich: „Mutter, du durftest doch alt werden.“ Heute empfinde ich ebenso und bin geneigt, das gleiche zu sagen. Auch wenn viele Menschen in unserer Zeit viel älter werden als früher, was sind schon 80, 90 oder mehr Jahre im Blick auf die Ewigkeit? Nur Bruchteile von Sekunden. Dabei erreichen auch heute viele Menschen längst kein so hohes Alter.

Ein Nachrichtenmagazin veröffentlichte vor wenigen Tagen eine Abhandlung mit dem Titel: „Gegen die Uhr.“ Der moderne Mensch spart immer mehr Zeit – und hat immer weniger. Es wird gefragt: „Warum so hastig?“ Die Menschen lebten heute wie ein gehetztes Wild. Ständig gelte es, noch mehr in noch weniger Zeit zu pressen, so die weitere Feststellung.

Zeit ist das höchste Gut, das Gott uns für unser irdisches Leben anvertraut hat und täglich neu zur Verfügung stellt. Zeit kann kein Mensch „als Vorrat“ speichern. Zeit ist nicht verfügbar, Sekunde um Sekunde ist uns von Gott gegeben. Niemand hat den nächsten Tag in der Hand. Wir alle leben von Tag zu Tag intuitiv im Vertrauen und in der Hoffnung, dass wir weitere Lebenszeit geschenkt bekommen. Aber niemand hat den morgigen Tag als Sicherheit in der Hand. Dieses Wissen sollte uns Menschen mit unserer begrenzten Lebenszeit zu realistischen Leuten machen. Wir sollten uns bewusst machen, dass, wie bei einer Sanduhr, unsere kostbare Lebenszeit mit jeder gelebten Sekunde ins Meer der Ewigkeit sinkt. Nicht umsonst sagt der Psalmsänger: „Herr, du bist unsere Zuflucht für und für: Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“(Ps. 90,1,2+12)

Unser Schöpfer möchte, unter dieser Prämisse unseres Lebens, uns ein kluges sinnvolles, zielgerichtetes und tief erfülltes Leben schenken. Er möchte nicht, dass seine Geschöpfe im Nihilismus, nicht in der Gleichgültigkeit: „Lasset uns essen und trinken denn morgen sind wir tot“ (Jes. 22,13), und gleich gar nicht in der Sinnlosigkeit menschlicher Kurzsichtigkeit, ihr Leben negativ ausrichten.

Von Herzen wünsche ich uns allen einen erträglichen Winter, ein herrliches Frühlingserwachen und schon heute eine große Vorfreude auf den nächsten Sommer.