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„Schwarzbrot“ statt „Herrnhuter Losungen“?

schwarzbrot [1]Bereits im Juni 2012 berichtete das Wochenmagazin ideaSpektrum von einer Synodaltagung der Herrnhuter Brüdergemeine, die einen Auftrag an die Theologische Kommission gegeben hatte, „eine Möglichkeit zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bis 2014 zu erarbeiten“. Mittlerweile hat das Parlament der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität auf seiner Tagung vom 14. bis 20. Juni 2014 mit großer Mehrheit beschlossen, Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare zuzulassen, wenn eine entsprechende Regelung vom Leitungsgremium einer Ortsgemeinde beschlossen werden sollte. Ein Beschluss im offenen Widerspruch zum Wort Gottes! Man fragt sich, welchen Stellenwert hat dann Gottes heiliges Wort noch in der Herrnhuter Brüdergemeine? Eine Frage, die sich auch Leser der Herrnhuter Losungen stellen.

Seit 1731 gibt es die Herrnhuter Losungen. Sie erscheinen im deutschsprachigen Raum mit einer Auflage von rund einer Million Exemplaren. Im Titel der ersten Ausgabe heißt es: „Durch die Erinnerung ewiger Wahrheiten ,Alle Morgen neu‘.“ Die „ewigen Wahrheiten“ der Bibel wurden nun per Synodenbeschluss menschlichen „Wahrheiten“ untergeordnet. Die Freigabe zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare trennt nicht nur Afrika, das Baltikum und die Karibik von Europa, sondern spaltet auch die Meinungen im Umgang mit den Herrnhuter Losungen.

Bereits mit Bekanntwerden der Herrnhuter Anstrengungen, den breiten Weg sexueller Vielfalt zu ebnen, hat der Lichtzeichenverlag mit der Erarbeitung eines Alternativangebotes zu den Herrnhuter Losungen begonnen: „Schwarzbrot 2015“. Mit einem „Wort für den Tag“, einer „Tageslese“, Fragen zum Nachdenken und einem Sonntags-Rätsel zur Bibel sollen Bibelleser die ewig gültigen Wahrheiten der biblischen Botschaft schätzen lernen.

Das „Wort für den Tag“ ist in den ersten Monaten des Jahres 2015 aus dem Johannesevangelium entnommen. Ab dem Monat April folgen Worte aus dem Epheserbrief, dem Philipperbrief, der Apostelgeschichte und dem Römerbrief. Ab Ende September ist das „Wort für den Tag“ den Korintherbriefen entnommen, dann folgen Worte aus dem Galaterbrief und dem Brief an Titus. Passend zu Weihnachten kommen die letzten Verse des Jahres aus den ersten Kapiteln des Lukasevangeliums. Die angegebene Tageslese lädt den Leser des „Schwarzbrotes“ ein, das „Wort für den Tag“ in seinem Gesamtzusammenhang zu lesen. Das „Wort für den Tag“ ist also immer dem Abschnitt entnommen, der in der Tageslese gelesen wird.

Als Beispiel sei hier der 8. Juli wiedergegeben:

Wort für den Tag: Apostelgeschichte 13, 49

„Das Wort des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend.“

Tageslese: Apostelgeschichte 13, 42-52

Zum Nachdenken: Welche Menschen finden damals und heute zum Glauben an Jesus Christus? Und wer hat darauf Einfluss?

Das „Wort zum Nachdenken“ kann eine kleine Hilfe sein, das Bibelwort auf die heutige Situation anzuwenden, ist aber für reifere Christen entbehrlich. Leider findet man nur selten ein Wort aus dem Alten Testament. Sicher hat man die Sonntagsrätsel durchgängig auf das Alte Testament bezogen, aber das kann nicht als Ersatz gelten. Es ist zu hoffen, dass das Alte Testament in zukünftigen Ausgaben stärker berücksichtigt wird.

Auch in Zukunft wird der Lichtzeichen Verlag sowohl die Herrnhuter Losungen als auch das „Schwarzbrot“ im Programm haben. Doch für manche, die sich enttäuscht von den Herrnhuter Losungen abwenden, kann das „Schwarzbrot“ eine nahrhafte Alternative sein.

Johann Hesse

Schwarzbrot 2015
Lichtzeichen Verlag GmbH
Art. Nr.: 548174
200 Seiten, Paperback
3,50 EUR

Link zur Bestellung:

http://lichtzeichen-shop.com/Kalender/Schwarzbrot-2015.html [2]