Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Autor Archiv

„Christus aber ist da, damit wir nicht allein sind“ – Martin Luther über die Pest in Wittenberg (1527)

Montag 16. März 2020 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

„Die Pest hat hier zwar angefangen, aber sie ist recht gnädig. Die Furcht und die Flucht der Leute…davor ist jedoch erstaunlich, so daß ich eine solche Ungeheuerlichkeit des Satans vorher noch nicht gesehen habe. So sehr erschreckt (er die Leute), ja er freut sich, die Herzen so verzagt zu machen, natürlich damit er diese einzigartige Universität zerstreue und verderbe, welche er nicht ohne Ursache vor allen anderen haßt. Jedoch sind während der ganzen Zeit der Pest bis auf diesen Tag nicht mehr als 18 Todesfälle gewesen einschließlich derer, die innerhalb der Stadt waren, Mädchen und Kinder und alles mitgezählt. In der Fischervorstadt…hat sie heftiger gewütet, in unserem Stadtteil…ist noch kein Todesfall, obwohl alle Toten da begraben werden. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein, Kirche, Kirchengeschichte, Seelsorge / Lebenshilfe

Adventspredigt über Mt 21,1-9

Sonntag 9. Dezember 2018 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

„Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, nach Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Alsbald wird er sie euch lassen. Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: »Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin.« Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“ (Mt 21,1-9) Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Martin Luther, Predigt zum Neujahrstag über Luk 2,21

Montag 1. Januar 2018 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

„Und da acht Tage um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.“ (Luk 2,21)

Am heutigen Fest hat man besonders von zwei Stücken zu predigen. Das erste, von der Beschneidung. Das andere, von dem Namen Jesu, von welchem der Evangelist das besonders meldet, wie er vom Engel genannt sei, ehe denn das Kind in Mutterleib empfangen ist. Darum muss an solchem Namen sehr viel gelegen sein. Wir wollen zuerst von der Beschneidung sagen, einen Unterschied machen, nicht wegen des Werkes, sondern der Person wegen, davon man heute predigt, wie sie beschnitten sei. Nun ist aber zwischen der Beschneidung Christi und der anderen Juden so ein großer Unterschied, soweit Himmel und Erde verschieden sind. Ursache, die Personen sind ganz und gar ungleich und unterschieden, wie ihr nachher hören werdet. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Predigt zum Sonntag nach Weihnachten über Luk 15

Samstag 30. Dezember 2017 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Dieses ist ein sehr schönes Evangelium, in welchen wir sehen, was der richtige Weg, der gewisse Weg zum ewigen Leben ist. Es scheint aber, dass man dieses Evangelium auf diesen heiligen Tag der Dreieinigkeit billigt, dass so fein der Unterschied der Personen angezeigt ist, in dem höchsten und größten Werk das Gott mit uns armen Menschen handelt, dass er uns von Sünden frei, die recht und selig macht. Denn hier steht vom Vater, dass er die Welt geliebt und ihr seinen eingeborenen Sohn geschenkt hat. Das sind die zwei unterschiedlichen Personen, Vater und Sohn, eine jegliche mit ihren besonderen Werk. Der Vater liebt die Welt und schenkt ihr den Sohn; der Sohn lässt sich der Welt schenken, und, wie Christus hier sagt, lässt er sich wie die Schlange in der Wüste am Kreuz erhöhen, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Zu solchem Werk kommt danach die dritte Person, der Heilige Geist, welcher durch das Wasser der seligen Taufe den Glauben im Herzen anzündet, wohl uns also eine Wiedergeburt zum Reiche Gottes schenkt. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Martin Luther, Weihnachtspredigt über Luk 2,10-12 „Siehe, ich verkündige euch große Freude“

Montag 25. Dezember 2017 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Wir haben zuvor die Geschichte gehört, wie Jesus Christus, Gottes Sohn, in diese Welt geboren ist und was wir daraus lernen sollen. Als nun solches zu Bethlehem geschehen, meldet der Evangelist, wie ein Engel vom Himmel zu einigen Hirten, die nahe dabei auf dem Felde bei ihren Herden waren, mit einem herrlichen, großen Licht kommen und von solcher Geburt den Hirten mit diesen Worten gepredigt habe: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegen.“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Predigt über Lukas 7,11-17 am 16. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag 8. Oktober 2017 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Und es begab sich danach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seiner Jünger gingen viel mit ihm und viel Volks. Als er aber nahe an das Stadttor kam, da trug man einen Toten heraus, der ein einiger Sohn war seiner Mutter; und sie war eine Witwe, und viel Volks aus der Stadt ging mit ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte ihn derselbigen und sprach zu ihr: Weine nicht. Und trat hinzu und rührte den Sarg an, und die Träger standen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf. Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. Und es kam sie alle eine Furcht an und preiseten Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht. Und diese Rede von ihm erscholl in das ganze jüdische Land und in alle umliegende Länder. (Lukas 7,11-17) Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Wie Christen leben sollen (Predigt über Luk 6,36-42)

Samstag 30. September 2017 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr auch nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, da ihr messet, wird man euch wieder messen. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Mag auch ein Blinder einen Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? Der Jünger ist nicht über seinen Meister; wenn der Jünger ist wie sein Meister, so ist er vollkommen. Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balken in deinem Auge wirst du nicht gewahr? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: halte still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und besiehe dann, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest (Luk 6,36-42). Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Predigten / Andachten

Predigt zum Epiphaniasfest über Luk 2,41-52

Dienstag 3. Januar 2017 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Jerusalem auf das Passafest. Und da er zwölf Jahr alt war, gingen sie hinauf denn Jerusalem, nach Gewohnheit des Festes. Und da die Tage vollendet waren, und sie wieder zu Hause gingen, blieb das Kind Jesus zu Jerusalem, und seine Eltern wussten es nicht. Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise und suchten ihn unter den Freunden und Bekannten. Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wiederum gen Jerusalem und suchten ihn. Und es gab sich nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, dass er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antwort. Und da sie in sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist es, dass ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, dass ich sein muss in dem, dass meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, dass er mit ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kamen gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. (Luk 2,41-52) Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Verteidigungsrede Martin Luthers auf dem Reichstag zu Worms (1521)

Freitag 28. Oktober 2016 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Allergnädigster Herr und Kaiser! Durchlauchtigste Fürsten! Gnädigste Herrn!

Ich erscheine gehorsam zu dem Zeitpunkt, der mir gestern abend bestimmt worden ist, und bitte die allergnädigste Majestät und die durchlauchtigsten Fürsten und Herren um Gottes Barmherzigkeit wollen, sie möchten meine Sache, die hoffe ich, gerecht und wahrhaftig ist, in Gnaden anhören. Und wenn ich aus Unkenntnis irgend jemand nicht in der richtigen Form anreden oder sonst in irgendeiner Weise gegen höfischen Brauch und Benehmen verstoßen sollte, so bitte ich, mir dies freundlich zu verzeihen; denn ich bin nicht bei Hofe, sondern im engen mönchischen Winkel aufgewachsen und kann von mir nur dies sagen, daß ich bis auf diesen Tag mit meinen Lehren und Schriften einzig Gottes Ruhm und die redliche Unterweisung der Christen einfältigen Herzens erstrebt habe. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

„Der Teufel muss uns feind sein“

Freitag 2. September 2016 von Martin Luther (1483-1546)


Martin Luther (1483-1546)

Der Reformator Martin Luther(1483–1546) hat viel über den geistlichen Kampf des Gläubigen gegen den Teufel gesagt und geschrieben. Es folgen, in Interview-Form, einige Auszüge aus seinen berühmten «Tischreden», in denener auf das Thema einging.

Herr Luther, wie würden Sie den Teufel charakterisieren?

Wie Gott die Thesis der heiligen zehn Gebote ist, so ist der Teufel die Antithesis desselben. Wer daher den Teufel sehen will, der sehe den umgekehrten Dekalog an. Sein Haupt ist gegen die erste Tafel, dass wir Gott nicht vertrauen, nicht lieben, nicht fürchten sollen, was er von uns im ersten Gebot fordert. Im zweiten verlockt er uns zur Lästerung, zum Murren wider Gott und zum Missbrauch seines Namens mit dem Mund und mit der Zunge. Gegen das dritte reizt er, dass wir Gottes Wort nicht hören, sondern es in Zweifel ziehen und dasselbe nebst seinen Dienern verachten, das Wort übel gebrauchen. Das sind die Ohren und der Hals des Teufels. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Seelsorge / Lebenshilfe, Theologie