Montag 11. Oktober 2021 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Die Argumentation in der Diskussion um die Frauenordination hat einen Miss-Ton. „Manche Frauen predigen besser als Männer.“ Tatsächlich. Nur geht es nicht um die Frage, ob und wie Frauen predigen, sondern ob sie die biblische Legitimation zum Lehr- und Leitungsamt der Gemeinde haben. „Manche Frauen sehen im Talar besser aus als Männer.“ Tatsächlich? Nur geht es nicht um die Frage, ob Damen das lange schwarze Kleid besser als Herren steht, sondern was in der Bibel darüber steht. Und da steht eben nicht wie in Sachen Kopftuch, dass es sich um eine Frage der Sitte, sondern um ein Gebot Gottes handelt. Das wollte ich einer Gruppe Frauen klar machen, die mich wegen meiner Ablehnung der Frauenordination fertigmachen wollten. Es waren gestandene Mitarbeiterinnen, die eine theologische Ausbildung absolvierten und wie oben argumentierten. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Kirche, Theologie
Donnerstag 3. Juni 2021 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Des Kongressemachens ist kein Ende. Wenn ich Bischof oder sonst irgendwer wäre, der in der Kirche was zu sagen hätte, hätte ich bei meinem Amtsantritt angeordnet: Ein Jahr Kongresspause, dafür Pflichtlektüre für die kirchlichen Mitarbeiter – Luthers Vorrede zur Deutschen Messe. Noch nie gelesen? Sag ich doch – das müsste von höchster Stelle befohlen und auf Pfarrkonventen, Synoden, Rüstzeiten für Kirchenvorsteher usw. besprochen werden. Das Lesen der paar Seiten dauert nicht länger als die Tagesschau. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Kirche
Donnerstag 28. Januar 2021 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Als reisender Evangelist ist man vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Ich meine nicht bekehrungsscheue Pastoren, durchgelegene Folterbetten und Veranstalter, die einem kein Abendbrot geben usw. Das sind ja chronische Erscheinungen, die man ertragen oder durch Berufswechsel umgehen muss. Was ich meine, sind epidemieartig grassierende Gefahren, die sich wellenartig ausbreiten und sämtliche theologische Strömungen überschwemmen. Beispiel: die Saftschwemme. Wo man auch zum Abendmahl zusammenkommt, kommt statt Wein Saft auf den Tisch. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Mittwoch 25. November 2020 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Oktober 1989. Es klingelte. Vor der Tür standen ein paar Jungs, nass und heulend. „Herr Pfarrer, helfen Sie uns …“ Die Jungs konnten es weder fassen noch verkraften, dass die DDR mit Wasserwerfern gegen ihr eigenes Volk vorging. Einige Tage später, am 8. Oktober, fand in Karl-Marx-Stadt mein 124. Jugendgottesdienst statt. Ich predigte zu 3000 Jugendlichen über das Bibelwort Nehemia 9,33: „Wir sind in großer Not.“ Die Predigt erschien kurz danach in idea, die sie allen Bundestagsabgeordneten zustellte. Vor der Predigt wurde gesungen: Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Gesellschaft / Politik
Montag 15. Juni 2020 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Erst flutschte mir der Masseur mit flinken Fingern den Buckel rauf und runter. Plötzlich grub er sich in zwei Löcher, dass ich dachte, er kommt vorne wieder raus. Bevor ich losjaulen wollte, tüpfelte er mir sanft auf dem verlängerten Rücken herum. Ich wiegte mich schon in Sicherheit, als sein Arm wie ein Hammer unter die Schulterblätter schoss. Ich befürchtete, der klappt mir die Flügel raus. Dann knuffte er blitzartig die Waden, wuselte die Wirbelsäule hoch und piesackte oben weiter, bis der Schmerz überall war. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Montag 23. Dezember 2019 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Ein Inserat in der Tageszeitung, Rubrik Wohnungstausch: „Biete Luxusvilla mit allem Komfort in schönster Lage, suche Bretterbude in Israel, möglichst Slumgegend. Kriegsschauplatz angenehm.“ Wer das liest, sagt sich: „Wenn das kein Witz ist, ist es Wahnsinn. Der Mann, der diesen Wohnungstausch anbietet, tickt offenbar nicht ganz richtig. Das macht doch kein normaler Mensch, freiwillig aus seiner Traumvilla mit Swimmingpool und Schaukelstuhl ausziehen in eine Bretterbude ohne Wasser und Strom. Sowas gibt’s doch nicht!“ Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Predigten / Andachten
Freitag 8. November 2019 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Mit einem Fall der Mauer noch zu meinen Lebzeiten habe ich nie gerechnet. Dass sie auf alle Fälle irgendwann einmal fallen würde, wusste ich allerdings schon immer – aus den Geschichtsbüchern, besonders aus dem Buch der Bücher, der Bibel. Und das habe ich unermüdlich gepredigt und auch in Liedern formuliert. 1971 schrieb ich zu der triumphierenden Melodie „Glory, glory hallelujah! das Lied „Freunde, kommt singt Halleluja“, dessen vierte Strophe lautet: Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gesellschaft / Politik
Montag 21. Oktober 2019 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Es gibt ein Bild mit dem Titel „Mittagsläuten“. Im Hintergrund, fern am Horizont, steht das Dorfkirchlein. Im Vordergrund steht ein junges Bauernpaar. Er hat die Heugabel abgestellt, die Mütze abgenommen, den Kopf gesenkt und die Hände gefaltet. Die Bäuerin steht in gleicher andächtiger Haltung neben ihm. Alles atmet einen tiefen Frieden. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Allgemein
Montag 3. September 2018 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Die Juden in Lystra hatten Paulus gesteinigt, ihn aus der Stadt geschleift und gedacht: „Der ist tot.“ So dachten auch die Freunde, die um den zerschundenen Körper standen. Da stand er plötzlich auf und nahm seine Predigttätigkeit, wegen der sie ihn gerade umgenietet hatten, wieder auf. Seine Botschaft: „Wir müssen durch viel Leid in das Reich Gottes gehen.“ So etwas ist natürlich äußerst unpopulär. Wohlstand und Wohlfühlen, das sind die Themen von heute. Wer das den Leuten verspricht und verschafft, der ist der Größte. Aber leiden – selber leiden, für andere leiden, mit anderen leiden -, das ist kein publikumswirksamer Slogan. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Christentum weltweit, Kirche
Dienstag 12. September 2017 von Pfr. Dr. Theo Lehmann
Die befreiende Nachricht von der Vergebung der Sünden – das ist die Botschaft, die wir der Welt zu sagen haben. Diese Botschaft unterscheidet uns von allen anderen Religionen, Ratgebern und Rednern. Außerdem geht es nicht nur um das Reden, sondern um das Tun. Menschen im Namen Gottes von der Last ihrer Sünde befreien, ist unser vornehmster Dienst an der Welt. Darin sind wir unvertretbar. Wir, die Jünger von Jesus, sind die einzigen, die in dieser für das zeitliche und ewige Schicksal der Menschheit entscheidenden Frage das – im wahrsten Sinne des Wortes – lösende Wort zu sagen haben. Mit diesem Bewusstsein der Einzigartigkeit, Ausschließlichkeit und Heilsnotwendigkeit haben wir der Welt gegenüberzutreten. Verschweigen würde bedeuten, die Menschheit um ihren größten Reichtum betrügen. Den ganzen Beitrag lesen »
Kategorie: Gemeinde, Kirche, Theologie