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29. Oktober 2009

Abtreibung: Beratungsscheine „entbehrlich“ machen

v.r.: Der Vorsitzende des Gemeindehilfsbunds, Pastor Joachim Cochlovius, übergibt den Vizepräsides der EKD-Synode, Klaus Eberl und Günther Beckstein, die 19.400 Unterschriften.

Ulm (idea) – Die evangelische Kirche soll sich von einer Schwangerschaftskonfliktberatung verabschieden, bei der Bescheinigungen zur straffreien Abtreibung ausgestellt werden.

Durch eine Reform der Beratung und wirksamere Hilfe für Schwangere in Notlagen könne man das Ausstellen von Beratungsscheinen entbehrlich machen. Rund 19.400 Unterschriften mit dieser Forderung hat der Vorsitzende des Gemeindehilfsbunds, Pastor Joachim Cochlovius (Walsrode), auch im Namen des Gemeindenetzwerks am 28. Oktober in Ulm den Vizepräsides der EKD-Synode, Günther Beckstein und Klaus Eberl, übergeben. Auch 15 Jahre nach Inkrafttreten des Schwangerschaftskonfliktgesetzes werde jedes Jahr eine Großstadt ungeborener Kinder – nämlich weit über 100.000 Menschen – im Mutterleib getötet, so die Initiative. Die Unterzeichner rufen dazu auf, die Teilhabe der EKD und Mitwirkung der Diakonischen Werke an der Schwangerschaftskonfliktberatung grundlegend zu überprüfen. Außerdem solle eine intensive Diskussion in den Gemeinden, in der Diakonie und in kirchlichen Gremien über eine Reform der Beratung in Gang gesetzt werden. Es gehe nicht um Strafe oder Straffreiheit, sondern um wirksame Hilfe für alle Beteiligten.

Beckstein: Belastendes Problem

Beckstein versprach, das Anliegen im Präsidium der Synode zur Sprache zu bringen und den Rat der EKD zu informieren. Material der Initiative werde den Synodalen zur Verfügung gestellt. Es handele sich bei der Schwangerschaftskonfliktberatung um ein schwieriges, belastendes Problem, das Grundfragen christlicher Ethik und Existenz berühre. Für ihn sei es in einem nach wie vor reichen Land wie Deutschland „schwer erträglich, dass unter Umständen aus wirtschaftlichen Gründen ein Kind im Mutterleib abgetötet wird“, so Beckstein. Eberl versicherte, dass evangelische Beratungsstellen ihren Dienst nicht „auf die leichte Schulter“ nähmen, sondern Schwangeren Mut zum Kind machten. Allerdings respektiere man, wenn eine Frau eine andere Entscheidung treffe.

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