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Ein schwarzer Tag für Deutschland

Freitag 8. Juli 2011 von Beratungsstelle Ausweg


Beratungsstelle Ausweg

Ein schwarzer Tag für Deutschland – ein tödlicher Tag für viele neu gezeugte Menschen.

Mit großem Bedauern und Unverständnis hat der Verein Hilfe zum Leben Pforzheim e.V. die Entscheidung des Deutschen Bundestages zur Präimplantationsdiagnostik zur Kenntnis genommen. Über mehrere Monate hin hatte der Verein intensiv versucht, seine Erfahrungen aus der jahrelangen Praxis und den vielen Argumenten von verschiedensten Institutionen, wie z.B. der Max-Planck-Gesellschaft, den Bundestagsabgeordneten nahe zu bringen. In vier Briefen an alle Abgeordneten wurden Fakten und gute Gründe, die gegen PID sprechen, vorgetragen.

So wurde darauf verwiesen, dass die in dem nun mehrheitlich zugestimmten Gesetzesentwurf enthaltenen Begrenzungen überhaupt nicht eindeutig fixiert sind. Es ist jetzt Tür und Tor geöffnet für solche Mediziner, die sich offensichtlich nicht nur dem Heilen von Krankheiten verschrieben haben, sondern die als Dienstleistung ganz bewusst das Töten von bereits entstandenen Menschen in Kauf nehmen. Bei jeder In-vitro-Fertilisation werden etliche Menschen gezeugt, aber nur der angebliche „gesunde“  wird in die Gebärmutter eingepflanzt. Die restlichen Embryonen (Menschen) werden getötet. Es wird zwar immer wieder von „Aussondern“ u.a. Begriffen gesprochen, in Wirklichkeit wird bei jeder „Verwerfung“ ein einmaliger und unwiederbringlicher Mensch getötet. Mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle entsteht ein Mensch, der alles, was einen Menschen ausmacht, in sich trägt. Er muss nur noch wachsen und sich weiter entwickeln. Diese Entwicklung – ob vor der Einpflanzung in den und im Mutterleib sowie nach der Geburt – endet erst mit seinem Tod.

Von vielen Abgeordneten wurden alle Argumente ignoriert. Sie haben sich von einer Ideologie leiten lassen, die gegen das Leben ist. In dem vor kurzem veröffentlichen „internationalen 1000 Genom-Projekt“ wurde festgestellt, dass „jeder Mensch zwischen 250 und 300 genetische Abweichungen in sich trägt, die die normale Funktion der betroffenen Gene verhindert.“ Damit ist jeder Mensch potentiell genbehindert.

„Bei PND gibt es eine hohe Zahl an Fehldiagnosen, d.h. viele der Kinder, die durch Spätabtreibung getötet werden, sind nicht behindert, sondern gesund.“, so der Vorsitzende Reinhard Klein, „Dies wissen wir von einer ganzen Reihe von Frauen, die trotz der angeblich eindeutigen negativen Diagnosen sich für ihre Kinder entschieden haben und die dann gesund zur Welt kamen. Anders wird es sich auch nicht bei PID verhalten.“

„Im Bereich der PND erleben wir einen Dammbruch.“, heißt es in einem der Briefe des Vereins an die Abgeordneten: „War die PND zunächst auch nur für Ausnahmefälle vorgesehen, erfolgt sie inzwischen teilweise flächendeckend.“ Ähnlich wird es sich bei PID entwickeln.

In der gesamten Diskussion wird immer nur von dem Wunsch einer Frau oder von Eltern nach einem gesunden Kind gesprochen. Dies ist an sich nicht falsch und verständlich. Dabei spielen aber die ungeborenen Kinder keine Rolle. Sie werden zu einer „Sache“ gemacht, über die man frei verfügt. Kinder haben in den Augen der Befürworter von PID offensichtlich keine Rechte. Hier steht aber Leben gegen Leben. Die Mutter darf allein entscheiden, ob sie das Kind will oder nicht. „Ist das richtig?“ fragt Klein. „Darf ein Mensch einfach so über das Leben eines anderen Menschen entscheiden?“

Klein und seine Mitarbeiterinnen wissen um die Not von Frauen und ihren Leiden. Zum einen im Beratungsprozess, wenn es um einen Schwangerschaftskonflikt an sich, aber auch um mögliche Behinderungen eines Kindes während der Schwangerschaft geht, zum anderen wenn Frauen mit ihrem Trauma nach Abtreibung bei der Beratungsstelle Aus-WEG?!, die der Verein betreibt, Hilfe suchen. Aus-WEG?! ist die Beratungsstelle in Deutschland, bei der wohl die meisten Betroffenen die notwendige Therapie finden, um das Trauma einer Abtreibung zu aufzuarbeiten und zu überwinden. Die Mitarbeiter gehen sehr sensibel mit dem Thema um und nehmen sich in jedem Fall viel Zeit für die Betroffenen. Die Beratungsstelle ist im gesamten deutschsprachigen Raum ganz Deutschland, Schweiz und Österreich) tätig.

„Wir haben auf unsere Briefe eine enorme Resonanz von Abgeordneten erhalten,“ erklärt Klein, „bei vielen Abgeordneten war das Ringen nach der richtigen Lösungen spürbar. Sie waren für Argumente offen und beschäftigten sich intensiv mit ihnen. Leider waren es zu wenige. Andere waren überhaupt nicht offen für Beiträge, sie wollten unbedingt ihre Ideologie von der Mutter mit einem unter allen Umständen gesunden Kind mit zum Teil mit falschen Argumenten wider besseres Wissen durchsetzen. Was sie leider auch erreicht haben. Die Verantwortlichen mussten außerdem feststellen, dass die Diskussionen – wie so oft – im „luftleeren“ theoretischen Raum stattgefunden haben. Die Ergebnisse aus der Praxis waren für die Befürworter völlig uninteressant. Sie wurden einfach ignoriert.   

Pressemeldung 7.7.2011                                                                 

Hilfe zum Leben Pforzheim e.V.
Lange Str. 12 a

75180 Pforzheim

Tel: 0152 29 29 00 82
www.ausweg-pforzheim.de

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 8. Juli 2011 um 16:47 und abgelegt unter Lebensrecht, Medizinische Ethik, Pressemeldungen.