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Predigt über 2. Kön. 5,19-27: Pass auf, der Bumerang kommt zurück!

Samstag 16. Juni 2018 von Prädikant Thomas Karker


Prädikant Thomas Karker

Ich habe heute mal was mitgebracht. Ah, das tut gut, ja eine Rückenkratzmaschine, das sieht man ja auf den ersten Blick. Ah, das tut gut. Ich kann ja nachher am Ausgang mal jedem den Rücken kratzen. Da gibt es ja eine ganze Menge solcher verschiedenen Bumerangs. Den ältesten haben sie in den Karpaten gefunden, den haben sie aus einem Mammutstoßzahn herausgearbeitet. Der sollte etwa 23.000 Jahre alt sein.

Wie wirft man denn den überhaupt, ah, da ist ja die Wurfanleitung hinten drauf:… Also den kann ich jetzt leider hier nicht werfen, wir haben keinen Wind. Leider. Wenn ich den draußen werfen würde, dann käme er in einem großen Bogen wieder zurück. Wer mal probieren will, der kann nach dem Gottesdienst draußen mal üben, vorher aber bitte noch bei mir eine Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Glas- und Gebäudeversicherung und Lebensversicherung abschließen. Rundumpaket. Der hat eine ganz schöne Wucht. Mit dem könnten wir ganz locker einen töten, wenn er richtig trifft, aber das wollen wir ja nicht. Ein Bumerang ist kein Spielzeug. Die australischen Eingeborenen werfen den heute noch ganz genau und holen sich so ihre Beutetiere aus dem Busch.

Warum erzähle ich dies vom Bumerang? Weil es natürlich auch hier sehr verschiedene Ausführungen von einem Bumerang gibt. Den gefährlichsten Bumerang, den kann man gar nicht sehen, man merkt aber, wenn man ihn abgeworfen hat und man merkt auch, wenn er wieder zurückgekommen ist. Das Furchtbarste dabei ist aber, dass jeder von uns diesen Bumerang schon einmal geworfen hat. Und davon erzählt heute unsere Geschichte.

Elisa sprach zu Naeman: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war, sagte sich Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, dass er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der HERR lebt: Ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm geben lassen. So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Geht’s gut? Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und lässt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider! Naaman sprach: Nimm zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab’s seinen beiden Dienern; die trugen’s vor ihm her. Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er’s von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen. Und als sie weggegangen waren, trat er vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen. Er aber sprach zu ihm: Bin ich nicht im Geist mit dir gegangen, als der Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Wohlan, du hast nun das Silber und die Kleider genommen und wirst dir schaffen Ölgärten, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde. Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. (2. Könige 5,19ff)

Unsre Eltern sind gerannt, unsre Großeltern sind gerannt, unsre Urgroßeltern sind gerannt. Und einer dieser Rennenden hieß Gehasi. Du hast richtig gehört: Gehasi! für seinen Namen kann man nichts, Gehasi heißt Verneiner. Wir wollen einmal in sein Leben hineinschauen und herausfinden, was bei ihm zum Bumerang wurde.

1. Wer war Gehasi?

Woher er stammte, weiß man nicht. Irgendwo in Israel ist er geboren. Weil er nicht auf den Kopf gefallen war, sollte er einen anständigen Job bekommen. Das war gar nicht so einfach. Damals hatte man die Wahl zwischen Schafhirte oder Schafhirte. Nun, dann wurde er Schafhirte. Damals gab es ja in Israel auch eine ganze Menge Prophetenschulen, vielleicht war er auch dort zu finden, aber Gehasi musste sicherlich auch Eigenschaften gehabt haben, die das Vertrauen des Propheten Elisa erworben haben.

Deshalb wollen wir Gehasi erst einmal würdigen. Ja, der Gehasi war ein bewährter Mann. Wir sind das Verurteilen, das Steinewerfen so gut gewohnt, und so machen wir es auch beim Gehasi. Aber der Gehasi war ein bewährter Mann. Der Gehasi war viele Jahre lang ein treuer Diener vom Elisa. Der Prophet konnte nur einen verlässlichen Mann gebrauchen. Solche Leute sind selten. Viele wollen heute oben stehen, dirigieren, aber Leute, die Diener sein wollen, finden wir heute selten. In all den Jahren gab es keine Beschwerden, dies zeugt von einem treuen Einsatz. Z. B. wie er nach Sunem lief zu der Frau wegen des schlimmen Todesfalles, der da geschah. Als Diener war er bei Elisa, sagen wir besser: Assistent, Sekretär, persönlicher Referent dieses bekannten Gottesmannes. Da gab es viele verantwortungsvolle Aufgaben: Akten tragen, Koffer tragen, Mantel und Hut tragen; das war eine tragende Rolle, um nicht zu sagen: tragische Rolle. Und Gehasi war mehr, viel mehr. Er vertrat seinen Chef, führte Aufträge selbständig aus, er war gleichsam Botschafter an Elisas Statt. Was musste er nicht sonst alles machen: Kaffee kochen, Anzüge richten, Schreibarbeiten erledigen, Besorgungen machen, das Haus in Ordnung halten, da war viel Umsicht nötig. Wenn man in der Nähe eines solchen Propheten Gottes wohnen kann, da muss man doch was mitkriegen, da wird doch Morgenandacht gehalten, da sind doch die Tischgespräche schon wertvoll, so ein Gehasi macht ja eine kleine Bibelschule in Elisas Haus mit, das muss doch prägen und Spuren hinterlassen. Und nun wird da berichtet, es ist alles nur äußerlich. Das ging beim Gehasi nie in die Tiefe des Herzens.

Wenn ich das lese, dann erschrecke ich, weil es heute wahrscheinlich in der christlichen Erziehung so unsere Art ist, dass man so langsam ins Christentum hineinerzogen werden soll. Man spricht von religiöser Sozialisation. Das geht dann im Kindergarten mit so ein paar sanften Liedern los, dann kommt eventuell der Religionsunterricht, Konfirmandenunterricht, dann noch ein wenig Jugendarbeit: vielleicht bleibt da was hängen, das muss doch prägen, da müssen doch am Ende Christen herauskommen.

Weißt du was da rauskommt? Es kommen keine Christen heraus! Man kann nicht durch äußere fromme Formen Menschen zu Christen machen. Was sich gewiss bilden wird, sehen wir beim Gehasi, es bildet sich im Innern ein Widerstand. Dies ist vielleicht der Grund dafür, weshalb heute so viele dem Wort Gottes so ablehnend gegenüber stehen. Das war beim Gehasi ähnlich. Er hat sich ja jahrelang einfügen müssen, aber er wollte an einigen Punkten gar nicht. Er hat sich letztlich innerlich immer verquetschen müssen, es kam zum inneren Widerspruch und das entlud sich in solch einer gewaltigen Detonation. „Ich geh meinen Weg!“

Wir kennen dies ja von Kindern aus christlichen Elternhäusern: „Ich will das nicht mehr!“ Und dann schlagen sie über alle Stränge. Beim Naeman weiter vorne sehen wir ein umgekehrtes Beispiel: ein gläubiges Mädchen in einer heidnischen Umgebung (Syrien) bekennt ihren Glauben. Das ist gut möglich. Jemand, der in seinem Herzen Jesus aufgenommen hat, der kann in der gottlosesten Umgebung leben und kann in seinem Glauben an Jesus festbleiben.

Aber umgekehrt geht es nicht. Karl Marx meinte, wenn man zuerst die Verhältnisse ändern würde, dann würden die Verhältnisse den Menschen verändern. Französische Revolution, Dt. Erziehungswesen, Gentechnik. Man müsste die sozialen Verhältnisse verändern, wenn man der Kriminalität auf die Spur kommen will. Wenn man die Zwänge, alle Autoritäten, das ganze Elend beseitigt, dann werden die Kinder fröhlich aufwachsen, dann gibt es viel bessere Menschen, bessere soziale Verhältnisse. Das muss doch eine Auswirkung haben!

Ja, aber nicht im Letzten. Da kommt der eine Punkt von dem Jesus sprach: „Mein Herz ist besetzt von einer widergöttlichen Macht, bis Jesus mir ein neues Herz schenkt und selber darin Wohnung nimmt. Heute soll uns das wichtig sein: Gehasi war ein bewährter Mann, er hat vorbildlich gelebt, war aufgewachsen mit vielen christlichen Formen, aber wie klagt Gott einmal. „Ihr Herz ist fern von mir!“ Er hat mitgebetet, er hat zugehört, wenn das Wort Gottes verkündigt wurde, er hat sogar versucht, Taten im Namen Gottes zu tun, aber im Innersten war Jesus nicht sein Herr. Da war ein Bereich in seinem Leben, wo er selbst bestimmen wollte. Sein Herz hat ihn weitweggezogen.

Im neuen Testament sehen wir ja ähnliches: Jesus sammelte seine Jünger und hielt sie 3 Jahre in seiner Nähe. Das bewegt mich heute morgen im Gottesdienst, wir singen, wir beten, wir helfen mit; das sind doch die treuen Mitarbeiter der Gemeinde und da fragt uns unser Herr: „Wie steht es mit deinem Herzen?“ Das gibt es häufig unter gläubigen Christen, dass man innerlich den Geboten Gottes ganz fremd ist, man kann nicht mehr willig und fröhlich ja dazu sagen, es wird ein Opferleben, das übergestülpt wurde, man wollte am liebsten los. Und im Grunde beneidet man die Leute, die draußen in der Welt so sündigen dürfen, so müsste man leben können. Dann stell Dir doch bitte heute morgen die Frage: „Ist Jesus dein Herr!“ Was ist Jesus für Dich? Ein bewährter Mann, aber im Herzen sieht es ganz anders aus!

2. Woher Gehasi?

Jetzt kommt die schwache Stunde. Die kommt ganz gewiss! Und dann passiert folgendes. Eine riesige Staubwolke tauchte am Horizont auf. Der lehmige Erdboden zitterte unter den Hufschlägen und Wagenrädern. Eine ganze Reiterkompanie mitsamt Tross stoppte vor dem Hause Elisas. Gehasi erkannte sofort vom Fenster aus: Das sind Königliche. Der mit dem Käppi ist der Boss. Schau dir diese Heldenbrust an, gepflastert mit Lametta und Blech! Aber Pusteln hat er, Knoten, Vereiterungen, ganz schön aussätzig, dieser Dreisternegeneral. „Lass ihn nicht rein,“ befiehlt Elisa, schick ihn gleich zum Jordan. Dort kann er gesundwerden. Und der General gibt die Sporen, steigt vom Ross, taucht siebenmal im Jordan unter und hat eine Haut wie Samt und Seide. Einfach wunderbar, dieses Wunder. Überglücklich will er sich bei Elisa mit purem Silber bedanken. Der aber winkt energisch ab. Wunder kann man nicht bezahlen. Gott will kein Trinkgeld.

Gott will nie Trinkgeld, aber Gehasi. Der stiehlt sich auf leisen Socken davon, durch die Hintertür hinaus und jagt dann wie ein Irrwisch dem davonziehenden Reitertrupp nach. Als er den Geheilten eingeholt hat, macht er ihm weis, dass sein Herr nachgedacht und umgedacht habe und doch noch etwas brauchen könne. Mit Silber und Kleidern rast er zurück und wirft das Bündel in den Schuppen. Dann fragt ihn Elisa: Woher, Gehasi? Einer ist da, der ihn anhält. Ich kann mich gut hineinversetzen in diesen Gehasi, als er sah, wie dieser Syrer Naeman so überglücklich mit gesunder Haut vom Jordan zurückgekehrt ist, und dann holt er diese Geldsäcke hervor. Es gibt ja Leute, die haben für Geld keine Ader, aber wer da so ein wenig Geschäftssinn hat: „Mensch, was könnte man damit machen!“ Ach der Teufel ist ja dann so raffiniert, dass er sagt: „Du kannst ja damit auch Gutes tun!“ In der Versuchung wird alles plötzlich so bedrängend. Wenn man vor der Frage steht, mit unrechtem Geld umzugehen.

Und jetzt stand Gehasi dabei und sah, wie sein Chef einfach nichts nehmen wollte. Er sah die Geldsäcke und sagte sich: „Das gibt es doch nicht, da muss man doch was machen können.“ und dann verstand er seinen Chef nicht mehr. Er hat ja im Hause gerne das karge Leben des Propheten mitgetragen, er hat gerne auf jeden Brotaufstrich verzichtet, das war ihm egal, aber jetzt, wenn das Geld so angeboten wurde: „Das schadet doch dem Mann nichts, der hat doch genug, man kann es doch nehmen. Und warum muss der Elisa denn immer so ein Prinzipienreiter sein. Der könnte doch schließlich hier mal einen Kompromiss machen. Geschäft ist Geschäft,…“ Und kaum war der Naeman abgefahren, dann dreht er durch. Ich möchte dich nur bitten, dass du acht gibst, wenn du einmal auf einem falschen Weg bist, der dir nicht von Gott aufgetragen ist. Dann wirst du erst gar nicht merken, dass du auf dem falschen Weg bist, du wirst sogar meinen, das sei von Gott, das läuft ja alles wie geschmiert. Oft baut Gott ja alle Hindernisse weg, dann geht das oft so reibungslos, wie bei Gehasi. Das kommt oft aus dem eigenen Entschluss. Ich bin auch immer skeptisch gegen das vollmundige Reden: „Das hat mir Gott gesagt.“ Und wenn man nachfragt, beruft man sich auf individuelle Gefühlserlebnisse.

Vorsichtig! Richte dein Tun nach dem Wort Gottes aus und nicht nach deinen Vorstellungen und Gedanken und nach dem, was Du dir selbst einredest oder fühlst. Und als er diesen Entschluss gefasst hat (Vers 20) heißt es: „So wahr der Herr lebt!“ Er nimmt sogar seinen gottlosen Sündenweg und macht noch fromme Sprüche dazu. So schrecklich kann sich der Teufel tarnen und man meint noch: „So wahr der Herr lebt, ich will ihm nachlaufen!“ Und dabei war es ein ganz furchtbarer Weg, die frommen Worte machen es nicht. Gehasi hat ja lange in Elisas Haus gewohnt, jetzt kann er die frommen Vokabeln wie ein Papagei nachbeten. Aber er hat nicht gelernt, dass es um den Gehorsam des Herzens geht, um die Reinigung der Gedanken und der Motive des Tuns, es geht ja um viel mehr als dass man nur der Spur nach ein gutes Leben hat. Einer ist da, der ihn aufhält, einer ist immer da, der uns plötzlich stoppt. Jeder steht plötzlich vor dem lebendigen Gott, der ihn unerbittlich stellt: Woher, Hans? Woher, Thomas? Woher, Anna? Fast wie die Frage Gottes: Adam wo bist du? Darum sagt Elisa: „Woher Gehasi!“ Und dabei war doch alles so tiptop gemacht, besser als im Krimi. Er hat keine Spuren hinterlassen. Er hat ja alles sauber versteckt, er hat sich ein Alibi zurechtgelegt, wenn er vor den Propheten treten soll und er wird nicht einmal mehr rot. Soweit hat er seine Gefühle unter Kontrolle und dann kommt dieser Ruf: „Woher Gehasi!“Jetzt schnappt er nach Luft wie eine gehetzte Bulldogge und sein Puls hämmert wie ein 200er Diesel, und er keucht: „Ich, ich bin doch nicht weggewesen.“ Aber Elisa durchschaut seinen Diener. Gott durchschaut seine Botschafter. Der lebendige Gott durchschaut dich. Er weiß, wo du gewesen bist. Er weiß, was du getan hast. Er weiß, was du gedacht hast. Auch wenn du nichts versilbert hast. Woher, Gehasi? Woher?

3. Wohin Gehasi?

Dies alles steht dort in dem Kapitel, wo der Syrer Naeman vom Aussatz geheilt wurde. Eine Sache, die früher undenkbar war. Und dann sehen wir, dass am Ende der Gehasi den Aussatz trägt. Gehasi wollte nicht ans Licht. Was sollte er nun antworten auf die Frage des Elisa. Er konnte nur eine neue Lüge ersinnen. Es ist ja ein Wunder, dass wir heute morgen nicht alle aussätzig sind. Dies ist Gottes unbegreifliche Güte. Und jetzt kommt der Bumerang mit Macht zurück. Es ist erschütternd, wie das verkehrte Wesen des Gehasis des „Verneiners“ jetzt aufgedeckt wird. Es ist wie eine Vorahnung vom Jüngsten Gericht, wo die Gedanken des Herzens alle offenbar werden. „Ist nicht mein Herz mit gegangen…“

Welches Entsetzen muss den Gehasi gepackt haben, als er sah, wie alles, alles Heimliche bekannt war! „Der Aussatz Naemans wird Dir anhangen und deinem Samen ewiglich!“ Wohin Gehasi? Er hat doch bei seinem Herrn alles, was er zum Leben braucht. Er hat ein Dach über dem Kopf. Er hat einen Job im Haus. Er hat Essen und Trinken soviel er will. Und er hat einen Chef, der ihn nicht zum Teufel jagt, sondern ihn schätzt und behält. Wozu also dieses Gerenne, Gehasi, wozu? Du hast bei dem lebendigen Gott viel mehr, nämlich das, was du zum Leben und Sterben brauchst. Und du hast einen himmlischen Vater, der dir trotz allem nicht den Laufpass gibt, sondern dir nachläuft und dich von ganzem Herzen liebt. Er will deine Vergangenheit bewältigen. Seit Karfreitag ist das möglich. Blut ist geflossen. Jesu Blut. Und wenn deine Sünde blutrot wäre, so soll sie doch schneeweiß werden. Und er will deine Zukunft sichern. Seit Ostern ist das möglich. Der Grabstein flog zur Seite. Nicht einmal der Tod ist vor ihm sicher. „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Das Gestern ist bewältigt, das Morgen gesichert, das Heute liegt in seiner Hand.

Lieber Freund, halt mal an. Überlege doch: Woher kommst du? Wohin rennst du? Wozu rast du? „Ich will dem Herrn leben und ihm dienen!“ sagt Naeman, als er sich von Elisa verabschiedet hat. Ein schöner Entschluss! Und da war das Sklavenmädchen, dass Gott diente in einem fremden Land. Gott weist heute darauf hin, dass man jahrelang in einem frommen Betrieb mitlaufen kann und das Herz ist ganz weit weg. Gib mir doch ein neues Herz, damit ich nur noch Jesus dienen kann! Elisa heißt: Mein Gott ist Heil! Das hat Gehasi, der Verneiner versäumt, sich heilen zu lassen, sein Herz ganz neu auf Jesus auszurichten und so ist der Bumerang der Sünde wieder zurückgekommen, seine Sünde hat ihn gefunden, Aussatz für immer. Dieser Bumerang hätte sich im Kreuzesbaum verfangen können und wäre so unschädlich gemacht worden. Zwei Menschen werden lebendige Denkmäler Gottes. Naeman ist ein Denkmal der errettenden Macht und Gnade, Gehasi ein Denkmal des Zornes Gottes. Es tut Not, dass wir beide genau ansehen, um Gott kennen zu lernen. Es ist lange Zeit so viel vom „lieben Gott“ unter uns geredet worden, dass die Menschen die Furcht vor Gott verlernt haben. Da ist es wichtig, den Gehasi anzusehen. Gott ist ein heiliger Gott und Er schweigt nicht zu unseren heimlichen Sünden. Hast Du Dich schon entschieden? Amen.

Prädikant Thomas Karker, St. Markus Gemeinde Bremen, 10.06.2018

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 16. Juni 2018 um 22:35 und abgelegt unter Predigten / Andachten.