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Das Proprium

Die befreiende Nachricht von der Vergebung der Sünden – das ist die Botschaft, die wir der Welt zu sagen haben. Diese Botschaft unterscheidet uns von allen anderen Religionen, Ratgebern und Rednern. Außerdem geht es nicht nur um das Reden, sondern um das Tun. Menschen im Namen Gottes von der Last ihrer Sünde befreien, ist unser vornehmster Dienst an der Welt. Darin sind wir unvertretbar. Wir, die Jünger von Jesus, sind die einzigen, die in dieser für das zeitliche und ewige Schicksal der Menschheit entscheidenden Frage das – im wahrsten Sinne des Wortes – lösende Wort zu sagen haben. Mit diesem Bewusstsein der Einzigartigkeit, Ausschließlichkeit und Heilsnotwendigkeit haben wir der Welt gegenüberzutreten. Verschweigen würde bedeuten, die Menschheit um ihren größten Reichtum betrügen.

Wer die Vergebung annimmt, wird beim Hochzeitsfest in Gottes Reich dabei sein. Statt diese Botschaft in aller Einfalt, Einseitigkeit und Eindringlichkeit zu verbreiten, ist die Kirche hierzulande immer mehr dabei, auf allen möglichen Hochzeiten zu tanzen. Vor allem die Gesellschaftstänze erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Während die Begeisterung für die lateinamerikanischen Tänze zurzeit etwas nachgelassen hat, ist fernöstliche Folklore immer mehr im Kommen, z.B. hinduistischer Reigentanz zur synkretisierten Querflöte. Quer durch das ökumenische Bibelstellen-Streichorchester erklingen unbiblische Töne, während das warnende Gebrumm einiger Evangelikaler durch das forsche Tingeltangel fortschrittlicher Gruppendynamiker übertönt wird. Der theologische Eiertanz gerät immer mehr zum Totentanz. Luther: „Wo Vergebung der Sünden ist, da ist Leben und Seligkeit.“

Pfr. Dr. Theo Lehmann, Chemnitz