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Weltformel gefunden!

Mittwoch 9. August 2017 von Johann Hesse


Johann Hesse

Vor einigen Jahren starb der 1965 geborene Künstler und Schriftsteller Wolfgang Herrndorf. In einem Internetblog dokumentierte er die letzten Jahre seines Lebens. Dort hatte er auch ein Bild von sich eingestellt. Auf diesem Bild hielt er ein Schild in die Kamera, auf dem zu lesen war: „Weltformel nicht in Sicht – vermutlich alles sinnlos.“ Herrndorf hatte sich mit dem Tod auseinandergesetzt, doch er konnte sich keinen Reim daraus machen. Angesichts der Unentrinnbarkeit des Todes fand er keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Der Tod blieb für ihn eine vernichtende Grenze, die allen Sinn zerstörte. Herrndorf fand die Weltformel nicht, die er suchte. So starb er am 27.8.2013 ohne Hoffnung und ohne einen Sinn im Leben gefunden zu haben. Der Tod hatte in seinem Leben das letzte Wort gehabt.

Der Tod als biologisches Phänomen

Der Tod wird heute meist als ein biologisches Phänomen angesehen. Der Tod setzt ein, wenn alle Vitalfunktionen des Körpers versagen. Der Körper verwest und der Mensch hört für immer auf zu existieren. Doch mit dem biologischen Ende des Lebens ist der Tod nur unzureichend beschrieben. Der Tod ist viel mehr.

Der Tod als Strafe Gottes

Die Bibel zeigt uns, dass der biologische Tod nur das äußere Symptom einer tieferliegenden Ursache ist. Die Frage, warum der Mensch überhaupt sterben muss, kann nur mit einem Blick in die Bibel beantwortet werden. Der Tod ist die Folge der Sünde:

„Denn der Sünde Lohn ist der Tod, aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm 6,23).

Gott hatte Adam und Eva davor gewarnt, von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen: „Denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben“ (1 Mose 2,17). Adam und Eva haben sich bekanntlich von dieser Warnung nicht schrecken lassen. Durch ihre Sünde kam der Tod in diese Welt und durch sie zu allen Menschen. Adam und Eva starben, weil sie gesündigt hatten. Und auch wir müssen sterben, weil wir Sünder sind. Der Tod ist eine Folge unserer Abwendung von Gott. Dabei macht die Bibel deutlich, dass der Mensch nicht nur den leiblichen Tod erleidet. Der Tod des Menschen führt zur ewigen Trennung von Gott. Der Mensch erleidet „den zweiten Tod“ (Offb 20,14). Der Tod ist eine Strafe mit ewigen Folgen (Mt 25,41).

Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit

Seitdem der Mensch mit dem Tod konfrontiert ist, macht er sich Gedanken zur Überwindung des Todes. Der Mensch ist seit jeher auf der Suche nach einem Jungbrunnen, aus dem er das Wasser ewiger Jugend trinken kann. Im Grunde seiner Seele sehnt er sich nach Ewigkeit und Unsterblichkeit. Der Trendforscher Matthias Horx meinte in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“: „Die größte Sehnsucht der Menschheit ist die Sehnsucht nach Unsterblichkeit“.

Und der frühere FAZ – Herausgeber Frank Schirrmacher schrieb in seinem Buch „Methusalem-Komplott“: „Es war verrückt sich im 20. Jhdt. mit der Frage des ewigen Lebens oder des Aufschubs des Alterns zu beschäftigen. Es ist im 21. Jhdt. nicht mehr verrückt, sich wissenschaftlich mit der Frage des ewigen Lebens oder dem unendlichen Aufschub des Alterns zu beschäftigen. Diese zwei Sätze bezeichnen den Ãœbergang in die Welt, in der wir leben werden.“ Schirrmacher meinte, dass der Mensch des 21. Jhdt. versuchen werde, den Tod herauszuschieben, zu bekämpfen und wenn möglich zu überwinden. Vordenker wie Ray Kurzweil sind der Ansicht, dass die Menschheit mit dem voranschreitenden technologischen und medizinischen Fortschritt diesem Ziel immer näherkommt.

Der Tod und seine Ãœberwindung

Doch alle menschlichen und religiösen Versuche, den Tod zu überwinden, scheitern an einem Punkt. Sie behandeln nicht die Wurzel des Problems. So wie ein guter Arzt nicht nur die Symptome behandelt, so kann auch der Tod nur überwunden werden, wenn die Ursache des Todes bekämpft wird. Was ist die Ursache? Die Sünde. Nur wer die Sünde überwindet, kann auch den Tod mit seinen ewigen Konsequenzen überwinden. Und genau das tat Jesus Christus.

Jesus Christus starb am Kreuz: Mit seinem stellvertretenden Leiden und Sterben bezahlte er für die Sünden aller Menschen. Im Johannesevangelium heißt es über Jesus: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünden trägt“ (Joh 1,29). Der Tod Jesu am Kreuz gilt vor Gott als Bezahlung für unsere Sünden.

Jesus Christus stand auf von den Toten: Am dritten Tage wurde Jesus Christus auferweckt von den Toten. Als die Frauen an das Grab Jesu kamen, sagte der Engel zu ihnen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden“ (Lk 24,5.6). Weil Jesus von den Toten auferstanden ist, ist der Tod besiegt. Nicht der Tod hat in der Menschheitsgeschichte das letzte Wort, sondern Jesus Christus.

Weltformel gefunden

Wolfgang Herrndorf hatte sie gesucht und nicht gefunden: Die Weltformel. Jesus Christus ist die Antwort auf die Fragen, die Wolfgang Herrndorf vor seinem Tode umtrieben. Jesus Christus hat den Tod besiegt und ewiges Leben hervorgebracht: „Denn der Sünde Lohn ist der Tod, aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm 6,23). Wenn wir Jesus Christus unsere Sünden bekennen und glauben, dass er von den Toten auferstanden ist, dann tritt der auferstandene Christus in unser Leben. Dann hat nicht mehr der Tod das letzte Wort in unserem Leben, sondern Jesus Christus, der von sich sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh 5,24).

Prediger Johann Hesse, Walsrode (9.8.2017)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 9. August 2017 um 11:19 und abgelegt unter Seelsorge / Lebenshilfe.