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Buchempfehlung: „Finanzielle Freiheit erleben –  Was die Bibel zum Thema Geld sagt“.  

Howard Dayton
Finanzielle Freiheit erleben –
Was die Bibel zum Thema Geld sagt.
Campus für Christus, Gießen 2007, 192 Seiten, 9,95 €

Man könnte sich fragen, was wohl ein Mensch unserer Tage von der “alten Bibel” lernen könnte, wenn es um Geld- und Vermögensfragen geht. Haben doch Kreditkarten, Online-Konten, und der in Nano-Sekunden verlaufende weltweite Handel mit Devisen und Finanz-Derivaten, wenig mit der Gemächlichkeit der Bazare des Altertums zu tun. Beim näheren Hinsehen erkennt man aber, dass sich der Fortschritt lediglich bei den Finanz-Produkten, den Bank-Instrumenten und in Handels-Geschwindigkeit ausdrückt. Die Grund-Einstellungen des Menschen zu Geld und Vermögen, im Vergleich zu damals als die Bibel entstand, hat sich nur wenig geändert. Deswegen hat auch in diesem Thema das “Buch der Bücher” bis heute nichts an Aktualität und Autorität verloren.

Was ist mit „Finanzieller Freiheit“ gemeint?

Besser ist zu fragen, was „finanzielles Gefangen-sein“ bedeutet – nämlich der uns allen bekannte Zustand, wenn das Streben nach Wohlstand, Luxus und Geld zu unserem wichtigsten Antrieb im Leben geworden ist. Dann befindet sich der Mensch in einer Art Hamsterrad, in dem er sich permanent abstrampelt und das wirklich Wichtigste in seinem Leben zu kurz kommt. Ob das wohl auch Christen passiert? Jesus hat diesen Zustand sehr präzise mit den Worten kommentiert: „Wo eurer Schatz ist, da ist euer Herz“ und er geht noch weiter und sagt den berühmten Satz: „Es ist leichter dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“ (Mt 19,24); das ist nicht angenehm zu hören. Deshalb trösten wir uns  leicht mit der Feststellung, man sei ja selbst nicht reich! – Und das in Europa, wo wir zu den Privilegierten der Welt zählen!  Aber heißt das, wir sollen jetzt alle arm sein? – Nein, keineswegs, aber wir sollen unsere Grund-Einstellungen zu Geld und Besitz so ausrichten, dass wir frei und gelassen sind, damit wir auch Gott und unserem Nächsten in Liebe und Freude dienen können und nicht an erster Stelle nur unserem Ego, unserem Überfluss und dem Mammon. (Gal 5,13) „Ihr seid zur Freiheit berufen……..dient einander durch die Liebe.“

Ein Problem der Gemeinden

34 Pfarrer aus der Region waren gekommen. Nachdem ich den Redner aus USA vorgestellt hatte, begann dieser mit einer Frage: „Wer von Ihnen predigt hin und wieder in seiner Gemeinde über das Thema Geld und Besitz?“ – Keiner meldete sich. Dann fragte er: „Warum tun sie das nicht?“ Nach einer Minute angespannter Stille erhob sich der Pfarrer der größten der vertretenen Gemeinden und sagte: „Wissen Sie, wenn ich in der Vergangenheit mal von Geld sprach, dann nur, wenn wir als Gemeinde welches brauchten, und das kam bei den Leuten immer schlecht an. Und da auch meine Vorgänger die gleichen Erfahrungen gemacht hatten, wurde das Thema zum Tabu.“ -Allgemeines erleichtertes Lachen folgte und dann zustimmendes Klatschen im Saal. Damit war klar, dass alle anwesenden Pfarrer eines der umfangreichsten und bedeutendsten biblischen Themen bisher ausgeklammert hatten.

Wie wurde die biblische Finanzlehre entdeckt?

Wussten Sie, dass die Bibel mit 2350 Versen über den Umgang mit Geld und Gut lehrt? (zum Vergleich: 500 Verse sprechen über das Gebet und weniger als 500 über den Glauben.) Wir dürfen vermuten, dass Gott das Thema deswegen so intensiv behandelt, weil Geld und Gut, weise verwaltet und vermehrt, großen Segen schaffen können, aber oft auch eine magische Gewalt mit negativen Folgen über uns ausüben.

Bereits Luther, Calvin und Wesley haben  schon über das Thema gesprochen. Aber es war wieder mal die Initiative eines Amerikaners, dank derer die vollständige biblische Botschaft über Geld durch gezielte Analyse in der Bibel zusammenzutragen wurde, und dadurch ihre umfangreiche, geistliche und praktische Bedeutung voll erkennbar wurde.

Es ist Howard Dayton, der Autor dieses Buches, Christ und Unternehmer. Ihn hatte vor 30 Jahren ein Freund angesprochen: „Bitte hilf mir, aus meiner komplizierten finanziellen Situation herauszufinden und meine Ehe zu retten!“. Sie wollten dann gemeinsam wissen, wie Antwort und Orientierung aus der Bibel kommen kann. Daher verabredeten sie sich, unabhängig voneinander, die gesamte Bibel lückenlos durchzulesen, trugen alle entsprechenden Verse zusammen und erkannten, dass man sie in zwölf Kapitel einordnen kann.

Millionen von Menschen in USA und Europa habe seither das Buch von Howard gelesen und an den interessanten Kleingruppen-Seminaren teilgenommen, in denen das entsprechende Bibelwissen und seine unmittelbare praktische Umsetzung so effizient gelehrt werden.

Das Prinzip der Verwalterschaft verändert Leben

Als ich mich zum erstem Mal damit befasste, erschrak mich die Erkenntnis, dass ich selbst ja überhaupt gar kein Eigentum habe! (1 Chr 29,11-12)  Denn Gott ist, als Schöpfer des Universums und der Erde, von Anfang an der einzige rechtmäßige Eigentümer all dessen, was er geschaffen hat, und das zählt die Bibel im einzelne sehr genau auf: Aller Grund und Boden, alle Bodenschätze wie Silber und Gold, alle Lebewesen, alle Tiere und Pflanzen, gehören ihm. (Psalm 24,1)  Aber Gott hat uns, den Menschen, eine gigantische Verantwortung übertragen: Wir sollen Seine Schöpfung erhalten und pflegen. (1 Mose 2,15; Psalm 8) 

Darüber hinaus hat Er uns dazu bestimmt die Verwalter Seines Reichtums zu sein und diesen zu vermehren, wie das in der Parabel über die Talente so anschaulich beschrieben ist. (Mt 25,14-30)  Unzweifelbar ist mit den (Silber)-Talenten, die der Herr in der Parabel an seine Knechte gibt, der gesamte Reichtum Gottes Segens gemeint, den Er in so reichem Maße  zu spenden in der Lage ist.

Ich hatte also bisher in einem großen Irrtum gelebt: Alles, was ich zu besitzen glaubte, ist mir nur (vorübergehend) überlassen, damit ich den Segen Gottes dankbar genieße und weitergebe und so vermehre. Ich bin dem, dem ich mein Leben übergeben habe, als Verwalter seiner mir anvertrauten Reichtümer jetzt persönlich verpflichtet  (Luk 14,33).

Jede Entscheidung in finanziellen Dingen wird ab jetzt zu einem geistlichen Schritt, d.h. sie wird in „direkter Rücksprache“ mit dem „Eigentümer“ vorbereitet.  Ich mag diese Art von praktischer Theologie, die mein Leben orientiert, auch wenn ich mich selbst an manche Forderungen täglich wieder neu erinnern muss. Aber jetzt ist es so, dass, bei den Fragen um Geld und Besitz, nicht mehr ich selbst im Mittelpunkt stehe, sondern Jesus. Das dämpft mein Ego, und ich erkenne, dass Er mich zu Seinem Werkzeug machen will. Das schließt ein, dass ich treu und verantwortungsbewusst handele und ich mich in meinen eigenen Ansprüchen beschränke. Das Wort „Trachtet  zuerst nach dem Reiche Gottes und alles andere wird Euch zufallen“ bestätigt auch in diesem Zusammenhang erneut seine tiefe Bedeutung.

Wie geht es weiter?

Nach der Behandlung des Verwalterprinzips befasst sich das fünfte Kapitel mit „Schulden“, von denen die Schrift nahelegt (Spr 22,7), sie möglichst zu vermeiden und verweist darauf, wie wir uns damit in die Abhängigkeit der Gläubigers begeben und das Risiko eingehen, dass uns der gesamte Besitz abgenommen wird.  Der Bibel folgend wird empfohlen eine Schulden-Bilanz und einen Tilgungsplan zu erstellen, sich möglichst Zusatzeinkommen zu beschaffen und alles daran zu setzten, die Schulden vorzeitig zurückzuzahlen. Ganz besonders gewarnt wird davor, sich einem Anderen als Bürge für dessen Schulden auszuliefern (Spr 17,18; Spr 6, 1-5).

Weitere Highlights sind die Kapitel über Ehrlichkeit und das Geben. Beim Thema „Ehrlichkeit“ sind wir extrem starken Versuchungen ausgesetzt, dem steht Gottes Forderung nach absoluter Ehrlichkeit gegenüber. Aber dies zu leben, schaffen wir nur mit Hilfe des Heiligen Geistes und in der Liebe zum Herrn (Gal 5). Und für den (häufigen) Fall, dass wir nicht ehrlich waren, lehrt uns das Wort, wie wir das wieder in Ordnung bringen können. Auch über das heikle Thema von Bestechung gibt es in der Bibel eine Menge zu lernen.

Beim Thema „Geben“ sind uns meist nur die Verse über den Zehnten geläufig; aber nun, wenn wir zu „Verwaltern Seiner Reichtümer“ berufen sind, erhält das Thema eine erweiterte Bedeutung: im Neuen Testament wird der Zehnte weder empfohlen noch abgelehnt, er wird vorausgesetzt und darüber hinaus werden wir aufgefordert freudig mit Liebe  und im Verhältnis zu unserem materiellen Segen zu geben. Darum sollte der Zehnte der Ausgangspunkt und nicht die Obergrenze für unsere Geben sein.

Das leitet auch schon auf das nächste Kapitel über. Hier wird dem Leser nahegelegt, vor wichtigen finanziellen Entscheidungen Rat einzuholen, weil das zu weisen Handlungen führt. Hervorheben möchte ich dabei den Vers 8 aus Sprüche 10.  In meiner portugiesischen Bibel ist das so ausgedrückt: „Der Mensch mit weisem Herzen hört auf den Rat, der ihm gegeben wird, aber derjenige, der gleich sagt „Das weiß ich schon!“, ruiniert sein Leben.“ Ja, das ist Erfahrung, dass uns unser Stolz oft verbietet Rat zu suchen. Diesen finden wir vor allem im Wort: Es ist verblüffend wieder einmal den berühmten Vers von Hebräer 12,4 im Zusammenhang mit einer geplanten Anschaffung zu lesen. Rat erhalten wir vor allem auch im Gebet, aber auch vom  Ehepartner, von Geschwister im Glauben und sachkundigen Bekannte unseres Vertrauens, denn: „Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde; wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit“ (Spr 11,14), während vor Wahrsagern etc. mit Hinweis auf 1 Chr 10,13-14 gewarnt wird.

Weitere Kapitel handeln u.a.

-über kluges Investieren,

-über unser Verhalten als Christen am Arbeitsplatz im Verhältnis zu Kollegen, Chef und Mitarbeiter

-wie wir einen Haushaltsplan aufstellen, und bereits Vorsorge für künftige Ausgaben gezielt ansparen sollen.

-wie wir bewusst die Grenzen unseres Lebensstils definieren.  (Das heißt, dass wir eine Grenze unseres persönlichen Einkommens suchen von dem wir sagen können: „Wir haben genug, wir brauchen nicht mehr.“  Das ist der Zeitpunkt, ab dem wir uns stärker darauf hin orientieren können Schätze im Himmel für die Ewigkeit anzusammeln, indem wir den Überschuss für das Reich Gottes einsetzen.)

-wie wir unsere Kinder vorbereiten treue und genügsame Verwalter zu werden.

-was wahrer Reichtum ist, und wie Gott ihn bewertet.

Auf dem rückseitigen Umschlag des 184 Seiten umfassendes Buches steht ein wichtiger Satz:

„Vorsicht: In diesem Buch geht es um mehr als Geld – es geht um Sie persönlich. Und es könnte Ihr ganzes Leben verändern.“ 

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Außer dem oben vorgestellten Buch, wird vom Autor auch exzellentes Lehrmaterial angeboten, mit dessen Hilfe man in Kleingruppen die so wichtige Thematik sowohl geistlich als auch sehr praktisch behandeln kann. Das dazugehörige detailliertes Handbuch für Seminar-Leiter ermöglicht, dass jedermann, der sich dazu berufen fühlt, das Seminar vorbereiten und führen kann. Dazu muss niemand ein Finanzexperte sein; aber Compass Deutschland empfiehlt, dass sie ein eintägiges Leiterseminar besuchen sollten. Ort und Termin bitte bei Compass erfragen.

Klaus D. Swinke

Er lebt in Sintra-Colares (Portugal) und kam 1993 dort hin als Geschätsführer  einer deutschen Chemie-Gesellschaft. Er war einige Jahre Leiter des Portugiesischen Verbandes der Christen in der Wirtschaft und leitet heute den Verband „Associação CROWN/COMPASS Portugal – Vida Finançeira“, der die biblische Finanzlehre in Portugal publik macht.

Bestellungen:
Compass e.V., Heegstrauchweg 48, 35394 Gießen (www.compass-d.de [1])