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Frankreich: Schwangerenberatung im Internet soll kriminalisiert werden

Freitag 2. Dezember 2016 von zenit


zenit

Wenn es nach der französischen Familienministerin Laurence Rossignol geht, sollen Lebensrechtler, die Schwangeren in Not per Internet ihre Hilfe anbieten, bald kriminalisiert werden. Die Angebote werden als „irreführende Informationen“ gebrandmarkt. Frauen würden bewusst getäuscht, eingeschüchtert sowie psychologisch oder moralisch unter Druck gesetzt, um sie von der Entscheidung für die Abtreibung abzubringen. Der Gesetzesvorschlag, der am Donnerstag in die Pariser „Assemblée Nationale“ kommt, sieht für die Behinderung von Abtreibung bis zu zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 30.000 Euro vor.

Die Bischöfe Frankreichs sind über eine entsprechende Gesetzesinitiative äußerst besorgt. Sie betrifft jene Assoziationen, die den Frauen zuhören, die vor der schwierigen Wahl stehen, eine Abtreibung zu haben oder nicht. „Der freiwillige Abbruch der Schwangerschaft bleibt, ob es uns gefällt oder nicht, eine schwere und ernste Handlung, die zutiefst das Gewissen herausfordert“, schrieb der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier in einem Brief an Staatspräsident François Hollande.

In schwierigen Situationen gebe es viele Frauen, die nicht wissen, ob sie ihre Schwangerschaften fortführen sollen und das Bedürfnis spüren, mit jemandem zu sprechen und daher Rat suchen. Einige entschieden sich daraufhin, bei ihrem Vorhaben zu bleiben, eine Abtreibung durchführen zu lassen, und andere, ihr Kind zu behalten. Diese Vielfalt von Situationen und Verhalten sei möglich, weil diese Seiten mehr Platz für die Freiheit bieten. Durch die Strafverfolgung der Seitenbetreiber werde jedoch die Freiheit eingeschränkt.

Der Erzbischof ist besorgt, dass dies „ein schwerwiegender Präzedenzfall“ der Begrenzung der Meinungsfreiheit im Internet darstellt. Die Einschränkung sei noch gravierender, da diese Fragen der Gewissensfreiheit berührt. Erzbischof Pontier sieht darin letztlich eine ernsthafte Bedrohung für die Grundsätze der Demokratie. (mk)

Quelle: www.zenit.org (30.11.2016)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 2. Dezember 2016 um 14:05 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Lebensrecht.