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Durch Pornografie nimmt die Häufigkeit von Partnersex ab und die Häufigkeit von Potenzstörungen unter jungen Männern zu

Dienstag 25. Oktober 2016 von Martin-Bucer-Seminar


Martin-Bucer-Seminar

Podiumsdiskussion anlässlich des Erscheinens von Shelley Lubbens Buch „Pornografie: Die größte Illusion der Welt“

(Bonn, 24.10.2016) Obwohl sich die Stimmen zu den verheerenden Folgen des Pornografiebooms mehrten, sei es immer noch ein Tabu, über negative Folgen der sexuellen Revolution und der Pornoindustrie zu sprechen. Dies vertrat der Soziologe und Ethiker Thomas Schirrmacher anlässlich der Vorstellung der deutschen Übersetzung des Buches „Pornographie. Die größte Illusion der Welt“ der ehemaligen Pornodarstellerin Shelley Lubben, zu der der Ruhland Verlag und Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. in das Mittelpunkt-Café in Berlin-Mitte in der Luisenstraße nahe dem Bundestag eingeladen hatten.

Die ‚political correctness‘ gebiete, so Schirrmacher weiter, jeden Anflug von Kritik an Pornografie als ewiggestrig abzutun, obwohl der Chor der Kritiker immer größer werde. Die Pornoindustrie mit ihren Milliardenumsätzen freue es. Als Beweis führte Schirrmacher vier allerneueste Veröffentlichungen an:

1. „Mehrere Untersuchungen aus neuester Zeit zeigen: Die Häufigkeit sexueller Begegnungen nimmt statistisch gesehen in der westlichen Welt spürbar ab, dafür die Häufigkeit der Autosexualität (Selbstbefriedigung) im Verhältnis zu pornografischen Darstellungen stark zu. Die sexuelle Revolution killt das, was man früher einmal als Einziges ‚Sex‘ nannte, nämlich Sexualität zu zweit.“

2. „Eine Zusammenstellung aller verfügbaren Studien weltweit hat gerade belegt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen einem hohen Internetpornografiekonsums und dem sprunghaften Anstieg von Potenzstörungen (medizinisch: „erektile Dysfunktion“) bei unter 40jährigen gebe. Wieder: Pornografie killt Sex. Immer mehr junge Menschen können ‚es‘ nicht mehr ohne Pornografie.“

3. „Eltern klären ihre Kinder heute meist nur in puncto Verhütung auf, ein echtes Gespräch gibt es nicht häufiger als in früheren Generationen. Vielmehr verweisen sie auf Schule, Jugendzeitschriften und pornografische Darstellungen im Internet. „Da siehst du, wie das geht.“ Damit verweisen sie auf das, was in der Internetpornografie dominiert: Gewalt in der Sexualität, Sex ohne Kondom, Frauenverachtung usw. Für viele Teenies ist das dann ihre ‚Aufklärung‘. Laut Umfragen der Bundeszentrale für politische Bildung geben mehr als 50% der männlichen Jugendlichen an, dass das Internet ihre häufigste oder einzige Quelle der Information in Sachen Sexualität sei.“

4. „Und schließlich hat die letzten Tage ausgerechnet Pamela Anderson zusammen mit einem Rabbi im Wall Street Journal Pornografiekonsum – und damit ihr eigenes Leben – als großen Irrtum bezeichnet und die Gesellschaft aufgefordert, sich von der Pornografie abzuwenden. Shelley Lubben ist schon früher ausgestiegen und immer mehr Aussteiger der Pornoindustrie klagen an.“

An der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Harald Stollmeier vom Ruhland Verlag moderiert wurde, nahmen teil:

  • Frank Heinrich, Mitglied des Bundestages, 1. Vorsitzender von Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V.
  • Prof. Dr. Thomas Schirrmacher
  • Gerhard Schönborn, Vorsitzender Neustart e.V.
  • Martin Leupold, Geschäftsführer Weißes Kreuz e.V.
  • Sindy Sunshine, http://www.pinkcross.de
  • Tabea Freitag, Psychologische Psychotherapeutin

Frank Heinrich wies auf den engen Zusammenhang von Zwangsprostitution und erzwungenem Mitwirken in Pornofilmen hin. Je billiger beide sein müssten, desto stärker steige die Zahl derer, die mit kriminellen Methoden angeworben und in der Zwangsprostitution gehalten werden.

Zum neuen Buch schreibt der Verlag: „Shelley Lubben war ein Pornostar. Dann fand sie einen Ausweg. Und jetzt erzählt sie ihre Geschichte. Pornofilme machen unglaubliche Umsätze; sie unterhalten, verlocken, berauschen. Aber hinter den Kulissen werden nicht Träume wahr, sondern Albträume. In ihrem nun auf Deutsch vorliegenden Buch reißt Lubben die verführerische Maske von der Pornographie und zeigt die Hardcore-Wahrheit hinter der ‚größten Illusion der Welt‘.“

Bonner Querschnitte, BQ 447 – Nr. 52/2016

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 25. Oktober 2016 um 11:22 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Seelsorge / Lebenshilfe, Sexualethik.