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Wie die freie Welt die Christenverfolgung tabuisiert

Dienstag 3. Mai 2016 von Christian Solidarity International


Christian Solidarity International

«Wir haben das Attentat begangen, weil Christen unser Ziel sind». Mit dieser Klarstellung wollten die Taliban der Jamaat-ul-Ahrar, die am letzten Ostersonntag einen Kinderspielplatz in der pakistanischen Metropole Lahore in die Luft sprengten, jegliche Spekulation über ihre Absichten unterbinden. 75 Menschen, unter ihnen 29 Kinder, verloren ihr Leben. Laut «Morningstarnews» starben mindestens 45 Christen. 340 weitere Opfer blieben mit teilweise schwersten Verletzungen liegen. Der Attentäter Muhammad Yusaf zündete seine Sprengweste mitten unter Familien, die am 27. März 2016 zum Osterausflug in den Gulshan Park gekommen waren.

Dass bei ihren Attentaten auch Muslime ums Leben kommen, ist für die Taliban ohne Belang. Sie meinen, «im Kampf» getöteten Muslimen sei der Eintritt ins Paradies garantiert, während die Christen zur Hölle fahren.

Wie überall gibt es auch in Pakistan Freundschaften über Religionsgrenzen hinweg. Nicht wenige Muslime feiern christliche Feiertage wie Weihnachten oder Ostern zusammen mit christlichen Nachbarn. Dass solche Muslime von Islamisten als Verräter angesehen werden, zeigte sich z.B. drei Tage vor dem Attentat von Lahore. Im schottischen Glasgow erstach ein Attentäter am 24. März 2016 den Ladeninhaber Asad Shah, einen pakistanischen Muslim, der seinen christlichen Kunden «Frohe Ostern» gewünscht hatte. Die islamische Internetseite «Haq Baat» feiert den Mörder als Helden.

In Washington, London, Paris und Berlin kommentierten Regierungen das Blutbad in Lahore mit politisch korrekten Floskeln. «Ein feiger Akt», meinte das US-Außenministerium. Die frühere pakistanische Kolonialmacht Großbritannien, die an der Beurteilung festhält, in Pakistan gäbe es religiöse Diskriminierung, aber keine Christenverfolgung, zeigte sich «schockiert». Frankreich will im Kampf gegen den Terror «nicht nachlassen». Und Berlin verallgemeinerte, der Anschlag habe sich gegen alle Menschen gerichtet, «gleich ob Mann oder Frau, jung oder alt, gleich welchen Glaubens».

CSI hat Euro 30 000 Soforthilfe für die überlebenden Opfer in Lahore geleistet.

Autor: Gunnar Wiebalck, Projektleiter Pakistan

CSI-Newsletter, 3.5.2016

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 3. Mai 2016 um 16:43 und abgelegt unter Christentum weltweit.