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Götzendienst im 21. Jahrhundert

Freitag 16. Oktober 2015 von Pastor Olaf Latzel


Pastor Olaf Latzel

„Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ So lesen wir es im 1. Johannesbrief 5,21. Ich möchte über sieben unterschiedliche Götzen sprechen, über einen siebenfachen Götzendienst, und zwar Götzendienst, der uns in unterschiedlicher Weise betrifft. Ich weiß nicht, mit welcher Erwartung Sie diesen Vortrag hören. Vielleicht haben Sie gedacht, jetzt wird mal richtig abgeledert auf das, was die Landeskirche alles so falsch macht. Das wird Teil davon sein, auch was da an Götzendienst läuft. Aber es geht darum, dass wir alle betroffen sind von diesen Dingen, vielleicht nicht von allen Punkten, aber ich bin mir ganz sicher, dass Sie nicht nach Hause gehen und sagen, Na ja, da hab ich überhaupt kein Problem mit – was hier genannt worden ist, das greift mich nicht an. Ich bitte euch einfach, darum schon zu Beginn dieses Vortrags, das, was ihr versteht für euer Leben, da wo ihr die gnädige und gute Stimme unseres Herrn Jesus Christus hört, das was Gott euch sagt, das für euch passt, dass ihr dem nachgeht und dass ihr euch damit beschäftigt, und dass ihr euch vor dem hütet, wo der Widersacher versucht, euch durch den Götzendienst dieser Zeit anzugreifen.

Sieben Punkte:

  1. Der Götzendienst des Geldes
  2. Der Götzendienst des Egos
  3. Der Götzendienst des Okkulten
  4. Der Götzendienst der Einheitsreligion
  5. Der Götzendienst an der Gesundheit
  6. Der Götzendienst an der Familie
  7. Der Götzendienst des Fußballs

1.  Götzendienst des Geldes

Nicht dass Sie sich überlegen, der Pastor Latzel ist so ein brillanter Analyst der Gesellschaftsstrukturen… Das Einzige, das ich mache auch als Theologe: Ich gucke in die Gesellschaft, ich gucke in die Bibel, und dann finde ich ganz viel, was übereinstimmt. Und ganz vieles, was wir hier erleben in dieser Welt gerade auch an Angriffen durch den Widersacher, ist etwas, was schon immer bestanden hat. Der Mensch hat sich nicht verändert seit dem Sündenfall. Und auch die Methoden, mit denen der Widersacher schießt, sind dieselben geblieben. Es gibt einen ganz, ganz starken Götzen, mit dem der Widersacher arbeitet. Zu allen Zeiten, durch alle Kulturen kämpft er immer wieder gegen das Volk Gottes mit einem erfolgreichen Götzen, und das ist der Mammon, das ist das Geld. Ich lese eine Bibelstelle aus der Bergpredigt, Matthäus 6, da sagt Jesus: „Ihr (da spricht er zu seinen Nachfolgern) sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ Und jetzt kommt es: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz! Niemand kann zwei Herren dienen. Entweder er wird den einen hassen oder den anderen lieben. Er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Matthäus 6, 19-21)

Soweit unser Herr Jesus Christus. Er spricht hier von dem Hauptgötzen. Alles andere, was nachher kommt, ist nachgängig. Bitte glauben Sie mir das aus seelsorgerlicher Erfahrung. Das ist der Hauptgötze.

Als ich in mein Amt eingeführt wurde, wurde ich von einem Superintendent eingeführt. Ich weiß gar nicht, ob er gläubig war oder nicht. Ich hab viele, viele Gefechte mit ihm geführt, hab auch  manches Disziplinarverfahren von ihm bekommen. Aber eines hat er mir mitgegeben bei meiner Einführung. Da hat er gesagt:  „Bruder Latzel, Sie Frommen legen immer so viel Wert auf die Sexualität.“ Damals war auch Homosexualität ein Thema. „Aber eine Sache, die beachten Sie bei Ihrem Dienst immer: Da wo der Teufel am stärksten angreift, ist das Geld! Nehmen Sie mal die Stellen der Bibel, wo über Geld gesprochen wird, den Reichtum, die Verführung, und dann halten Sie mal die Sexualität dagegen. Dann werden Sie wissen, wo das Stärkere ist.“

Und dann hat er den Finger in die wirkliche Wunde hineingelegt. Das ist ein ganz, ganz, ganz großes Problem. Das ist nämlich deshalb so ein ganz großes Problem, weil die Kinder Gottes sich vor ganz vielen Dingen zu Recht fürchten. Aber vor diesem Götzen fürchten sie sich nicht.

Ich zitiere Spurgeon: „Das reichwerden ist eine gefährliche Sache. Von allen Versuchungen, denen die Kinder Gottes ausgesetzt sind, ist diese die Schlimmste, weil sie eine Versuchung ist, die sie nicht fürchten. Deshalb ist sie umso gefährlicher.“

Das ist genau der Punkt. Das wissen wir alle. Wenn wir auf unsere Aktiendepots gucken und wenn die Kurve hoch geht, dann sind wir doch froh, dann ist der Tag gerettet. Und wenn das Bankkonto anwächst, und wenn die Tante Erna gestorben ist und auf einmal kommt der Brief vom Notar… Dann stellt man fest, ich hab die zwar drei Jahre nicht mehr besucht, aber da hatte die doch noch ein dickes Sparbuch! Meine Güte, da kommt noch richtig was rüber! Und dann sind wir ja so dankbar! Sagen wir auch, aber weil ja jetzt so Dinge gesichert sind in der Zukunft, und dann malen wir uns aus…

Was projizieren wir nicht alles ins Geld. Die Welt macht das sowieso. In dieser Welt gibt es nur eine Regel. Für den der Jesus nicht hat gibt es nur Eines: Kohle, Kohle, Kohle. Geld. Haste was, biste was – Haste nichts, biste nichts. Das ist so. In dieser Welt zählt nur das Geld. Wenn du Jesus nicht hast, dann musst du nur zusehen, dass du viel Geld hast. Dann hast du alles: schöne Frauen, Macht… Dann stehst du sogar über dem Gesetz.

Bernie Ecclestone, der Mann hat ein Verbrechen begangen, hat  mit jemandem von der Bayern LB Bestechungsgeschichten gemacht um Formel 1-Rechte. Der Mann der Bayern LB war ein normaler Angestellter von der Bank. Der hat nicht viele Möglichkeiten gehabt. Der ist für dieses Verbrechen für acht Jahre in den Knast gegangen. Bernie Ecclestone hat einen Deal gemacht mit der deutschen Justiz. Er hat 100 Millionen Dollar bezahlt. Der ist nicht in den Knast gekommen.

Bernie Ecclestone ist weit über 80, der ist nur mäßig groß und ist das dritte Mal verheiratet mit einer Frau, die über 40 Jahre jünger ist als er. Die sieht aus, die kann man in jedem Magazin auftreten lassen. Warum heiratet so eine Frau diesen Mann? Weil das Geld da ist. Und da wird der nicht mehr belangt von der Justiz, da geht der straffrei aus.

Wenn du Geld in dieser Welt hast, kannst du dir alles leisten. Das ist ein Problem, das nicht nur die Welt danach tickt, sondern wir lassen uns als Christen immer wieder verführen. Das ist übrigens ein ganz altes Lied. Als Mose die Zehn Gebote bekommt, wo sich das Volk nach ausrichten soll, da kommt der Teufel hin, geht zu Aaron, das ist auch ein Mann Gottes, und der macht dann den Götzen, in Gold gegossen, das Stierbild. Und da tanzen wir herum und beten es an. Das ist der alte Kampf, schon immer gewesen. Wollen wir beim Wort Gottes bleiben, verlassen wir uns darauf? Hängt daran mein Herz, nämlich an dem, was Gottes Wort ist, Jesus Christus, oder am Gold und am Geld?

Da sagen ganz viele: „Ich bin bei Jesus, aber meine Geldbörse ist noch nicht bekehrt. Da ist der Heilige Geist noch nicht reingekommen.“ Da werden die ganzen Kompromisse gemacht. Man ist ja zu allem bereit. Man geht sonntags in den Gottesdienst. Mittwochs in die Bibelstunde. Man gibt auch Zeugnis im Beruf, in der Nachbarschaft, und, und, und… Aber mein Bankkonto, da bin ich der Herr. Und das ist etwas ganz, ganz Gefährliches!

Nicht, dass man da ein Problem hat, ein paar Mäuse springen zu lassen für die Gemeinde. Darum geht es hier gar nicht. Die Frage ist, was sehe ich im Geld? Glauben Sie mir, wenn man Pastor ist, 20 Jahre Pfarrer, und Besuche macht bei älteren Geschwistern, und die dann erzählen über die Altersvorsorge, da bekommt man auch Einblicke darein, wie manche Leute Geld anlegen und was sie dort für Tricks haben. Man merkt eben auch was die da denken und was Geld mit ihnen machen kann. Was sie reinprojizieren. Und das ist Wahnsinn, wie Geld einen in Besitz nehmen kann. Und das können die meisten von uns auch sagen, ganz egal ob sie viel Geld haben oder wenig Geld haben. Die, die wenig Geld haben, denken so nach dem Motto, ach, wenn ich mal mehr hätte, und dann, und dann, und  mein Leben, was hätte ich für Möglichkeiten, das wäre ganz toll… Was wird nicht alles angestellt dafür? Frauen heiraten Männer nur weil sie viel Kohle haben. Was wird nicht alles auf dem Altar des Geldes geopfert an Zeit, an Familie – Geld, dem Dienst am Geld. Und auch die, die viel Geld haben … Übrigens, da ist nie einer satt. Vom Geld wirst du nicht satt. Nie. Auch als Christ nicht, wenn du dich erst einmal dem Mammon hingegeben hast.

Es hat ein furchtbares Unglück gegeben. 2009 ist das gewesen. Momentan schmiert die VW-Aktie ab wie sonst irgendwas. Es ist ein Wahnsinn, was da passiert ist. Das hat es vor sechs Jahren schon mal gegeben. Da ist  sie nicht abgeschmiert, da ist sie nach oben geschossen. Und da war diese Geschichte, Porsche wollte VW übernehmen.  Und da war ein württembergischer Christ, der Merckle, einer der reichsten Männer Deutschlands. Dem hat Ratiopharm gehört, Heidelberg Zement, mehrfacher Milliardär – unglaublich viel Geld. Der hatte dann darauf gesetzt, dass Porsche das schafft. Der ist daran kaputt gegangen. Da hat er dann mehrere Milliarden verloren. Der hatte noch genug. Der hatte noch mehr als ganz Rotenburg zusammen besitzt. Ein unglaublich Reicher, aber er hatte unglaublich viel verloren, ich glaube, das Vermögen halbiert. Und er kannte Jesus. Das war ein gläubiger Christ. Der hat viel auch für die Kirche, für die evangelikale Bewegung getan. Aber das hat ihn so gegrämt, dass er von seinem Gold verloren hat, das er nicht mitnehmen kann. Da ist er hingegangen und hat sich vor den Zug geschmissen, umgebracht. Das ist die Macht des Mammons.

Und diese Macht des Mammons, die erleben wir in der Kirche und in der Gemeinde immer wieder. Ich bin jetzt in der dritten Landeskirche. Da muss ich dann immer zu allen möglichen Kreissynoden, zu irgendwelchen Kirchentagen, sonst was hinlaufen. Da ging es noch immer, noch immer um die Kohle. Immer! Immer! Geld war immer Thema. Was noch nie Thema war: Wie können wir die Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus erreichen? Und wir haben eine unglaublich reiche evangelische Kirche in Deutschland. Ich fragte neulich mal, was denkt ihr denn, wie viel Menschen arbeiten bei katholischer und evangelischer Kirche in Deutschland? 800.000 Leute. Mit Diakonie, katholischer und evangelischer Kirche, 800.000 Leute stehen bei uns gegen Kohle drin. Nicht die Ehrenamtlichen, die sind noch extra. Das ist ein Wirtschaftsunternehmen, gerade die Diakonie. Das ist eine Firma geworden. Aber Vollmacht haben wir dadurch nicht. Wir können noch sagen, wenn 1 % der deutschen Bevölkerung bei Kirchens hauptamtlich arbeitet, dann müsste doch hier richtig Erweckung sein? Nein. Das ist alles nur Geld.

Es gibt eine tolle Geschichte von dem Bernhard von Clairvaux. Das ist ein Reformmönch gewesen, der genau immer wieder gesagt hat: „Wir müssen dem Evangelium gehorsam sein. Wir müssen allein auf Jesus hören. Wir dürfen uns nicht irgendwelchen Dingen hingeben.“ Der hat sich dann ganz abgeschieden in den Alpen wirklich nur der Nachfolge gewidmet. Und der hatte viele Bewunderer. Unter anderem einer von seinen Bewunderern wurde  Papst, Papst Innozenz der Zweite. Das ist eine Geschichte, die schon tausend Jahre her ist. Papst Innozenz hat gesagt, den Bernhard, mein großes theologisches Vorbild, den hole ich jetzt mal nach Rom. Dann musste der Bernhard von Clairvaux antanzen bei dem Papst. Da haben die gerade die Lateran-Paläste fertiggestellt. Dann geht der Papst Innozenz der Zweite mit Bernhard, seinem theologischen Vorbild, durch diese Gärten, diese Kunstwerke. Und dann sagt der Papst: „Nun, Bernhard, um Gold und Silber brauchen wir uns nicht mehr zu sorgen.“ Er nimmt damit eine Anspielung auf eine Geschichte aus der Apostelgeschichte 3. Da gehen Petrus und Johannes in den Tempel. Da ist ein Bettler, der bettelt sie an, und dann sagt der Apostel: „Gold und Silber haben wir nicht, aber das was ich habe, das gebe ich dir. Im Namen Jesu – steh auf und geh!“ Und da sagt eben der Papst: „Nun, Bernhard, um Gold und Silber brauchen wir uns nicht mehr zu mühen.“ Und Bernhard von Clairvaux antwortet: „Ja. Aber wir haben als Kirche auch die Vollmacht verloren, zum Gelähmten zu sagen „Steh auf und geh!“

Das ist so. Wir müssen uns entscheiden, folgen wir Mammon nach oder folgen wir Jesus Christus nach? Beides kriegen wir nicht zusammen.  Die evangelische Kirche in Deutschland ist in weiten Teilen so knitterkaputt theologisch, aber reich, dass ihnen das Geld aus den Ohren kommt. Auch wenn viele Gemeinden geschlossen werden – die Kirchensteuereinnahmen waren nie so hoch wie heute. Das ist teuflisch. Wir verlieren jedes Jahr 1-2 % der Mitglieder, je nach Landeskirche. Und die Kirchensteuereinnahmen wachsen immer wieder. Das ist ein reziprokes Verhältnis, das kann ich mathematisch nicht erklären. Geistlich verstehe ich das schon, was der Widersacher tut, wenn ich sage es geht um die Kohle, um die Kohle, um die Kohle…

Das ist ganz wichtig, dass wir uns da vorsehen. Nicht nur bei der Kirche. Bitte passt auf! Das ist die Sache, wo der Widersacher immer arbeitet, auch heute, und auch in deinem Leben. Da musst du immer wieder gucken, wer ist dein Gott? Von wem lebst du? Wo hängt dein Herz wirklich dran? Konto? Von dem was du anfassen kannst?

Hütet euch vor den Götzen. Götze heißt „Eidolon“ im Griechischen. „Eidolon“, das ist das, was ich sehen kann. Mein Bankkonto kann ich sehen. Meine Kohle im Portmonee kann ich anfassen. Das ist mein Gott. Oder der unsichtbare Gott, der mir durch sein Wort im Heiligen Geist begegnen kann. Das ist der erste Götzendienst – der Götzendienst des Mammons.

2. Der Götzendienst des Egos

Wir sprechen erst mal nicht von Buddha und all den anderen Dingen, wir sprechen jetzt von unserem eigenen Ego. Übrigens, die Mönchsgelübde, worin bestanden die? Armut – Geld musst du weggeben, wenn du Jesus wirklich nachfolgen willst, Ehelosigkeit und Gehorsam. Gehorsam: Ich zähle nicht mehr. Ich verabschiede mich von meinem eigenen Ich. Da werdet ihr vielleicht sagen, was ist das denn heute für eine harte Predigt? Was ist das denn für ein Wort? Dürfen wir denn gar nichts mehr? Doch, wir dürfen. Wir dürfen genießen, auch wenn du Geld hast. Nimm deine Kohle, gib es aus, hau richtig drauf! Aber häng dich nicht dran.

Paulus sagt in 1. Korinther 7: „Die Zeit ist kurz. (Das gilt auch für unser Geld).Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorgen seid.“ (1. Korinther 7, 29-32).

Wir dürfen alles machen. Wir dürfen uns um alles kümmern. Und wir dürfen Altersvorsorge machen, wir dürfen Rente kleben, alles…  Aber wir sollen nicht daran hängen, dass wir denken, die Rente trägt unser Leben. Auch nicht meine Gesundheit, ich komme gleich noch dazu. Aber dazu ist der Mensch angelegt vom Teufel, dass er immer wieder nur seine Sachen sieht. Mein Urlaub. Mein Garten. Mein Auto. Meine Familie. Mein Job. Meine Gesundheit. Mein Geld. Meine Ehre. Mein Spaß… Da dreht sich das ganze Universum drum.  Und das ist auch so gut, wenn man noch Christ ist, dann hat man ein zusätzliches Plus. Wenn es dann nämlich mit der Gesundheit nicht läuft, wenn ich nicht die Frau fürs Leben finde, oder wenn das Geld nicht so sprudelt, dann setzt ich mich hin und sage: „Gib mir doch, Gott, bitte lieber Gott, gib mir, gib mir, gib, gib, gib…“ – das ist eine Grundsünde. Die nennt Luther so. Das ist das “incurvatus in se ipsum“, das in sich selbst verkrümmt sein, ich sehe nur noch mich. Das ist ein ganz, ganz großes Problem. Das eigene Ego, Ich bin der Mittelpunkt der Welt!

Ich habe drei Predigtvorbilder. Das eine ist Spurgeon, das andere Wilhelm Busch, das dritte Bezzel. Die ersten beiden kennen die Frommen. Hermann Bezzel kennen viele nicht. Super, lesen Sie von dem Predigten. Er ist Bischof der Bayerischen Kirche gewesen, schon 100 Jahre tot. Bezzel hat gesagt: „Der Unglaube“, man könnte auch sagen, der Götzendienst, „der Unglaube dieser Welt ist die Reduzierung des Menschen auf sich selber.“ Noch mal: „Der Unglaube dieser Welt“, man könnte auch sagen, der Götzendienst dieser Welt, „ist die Reduzierung des Menschen auf sich selber.“

Das ist eine dämonische Selbsttäuschung, liebe Geschwister, wenn man selber meint, der Mittelpunkt der Dinge zu sein. Das ist eine teuflische Verführung, wenn mein Ich immer im Zentrum steht. Aber so denken die meisten Menschen dieser Welt, 7,8 Milliarden Menschen, die wir momentan auf dieser Erde haben. Und leider wir auch immer: Es geht um mich, um mich, um mich… Und das müssen wir loslassen. Ihr dürft alles genießen, euren Gatten, euren Urlaub, aber hängt euch nicht dran. Auch nicht an eure Familie. Wenn das zum Mittelpunkt wird, oder in der Summe alles, es gibt ja auch polytheistische Götzenbilder, wo ganz viele Götter sind. Das ist bei dem Ego so, da holt man ganz viele Sachen rein, was ich alles brauche für mein Leben. Da geht es nur um mich. Und wir lassen uns von unserem Kurs nicht abbringen. Und dann dringt das Wort Gottes auch nicht zu uns. Das sind dann so diese Dinge, wo es heißt: „Du wirst keine Probleme haben. Du wirst so und so. Du bist was durch dein Geld…. Das Gott uns da zu einer Kurskorrektur aufruft, das ist Buße. Nicht nur, es geht um mich, sondern es geht um Jesus Christus in meinem Leben. Das kommt da häufig nicht an.

Götzendienst am Ego, an meinem, meinem, meinem. Mein Urlaub. Mein Haus. Mein Garten. All diese Dinge… Das sind ganz schlimme Götzen. Der Teufel redet: „Du kommst doch sonst zu kurz. Du wirst nicht genug geliebt. Du hast nicht genug. Du musst da noch mehr haben.“ Und schon sind wir weg von Gott. Wir leben nicht, weil wir irgendwas machen. Wir leben nicht, weil wir irgendwas finanziell richtig entscheiden. Wir leben nicht, weil ein Arzt, den wir haben, so viel drauf hat. Wir leben nur, weil unser Herr und Gott es sagt. Gott bestimmt den ersten Tag meines Lebens und auch den letzten. Da kannst du gar nichts dran ändern. Auch kein Arzt. Auch nicht deine wirtschaftliche Überlegenheit. Niemand.

Wir können loslassen. Wir können dieses Leben lieben – haben, als hätten wir nichts. Das ist die Zusammenfassung: Haben, als hätten wir nichts. Heute genießen, aber nicht daran festhängen. Denn wenn wir uns an irgendetwas irdischem vergänglichen festhalten, daran klammern, ist der Widersacher schon sofort dabei. Und dann macht er uns Sorgen. Gott sagt: „Ich möchte, dass ihr ohne Sorgen seid.“ Das ist wichtig. Sorgen ist verboten. Wo immer du Sorgen hast in deinem Leben, um deine Gesundheit, um deine Kinder, um deine Arbeitsstelle, um das was übermorgen ist, da ist der Widersacher da, dann hat er dich schon in den Fängen.

Gott sagt immer wieder:  Fürchte dich nicht. Fürchte dich nicht. Kümmert euch um alles, was euch vor die Füße fällt. Kümmert euch um eure Gesundheit. Kümmert euch um eure Kinder. Kümmert euch um euren Gatten. Kümmert euch um das, was ihr im Urlaub machen werdet. Aber macht euch keine Sorgen. Sorgen sind verboten. Sorge ist Unglaube. Sorge ist ein Kennzeichen des Götzendienstes. Wo du Sorge trägst, hast du irgendwas im Keller, was nicht von Jesus Christus ist. Da ist es mal ganz interessant, in die Seelsorge zu gehen und zu gucken, wo da die Verbindung ist. Aber es kommt in letzter Konsequenz immer vom Teufel und hat fast immer damit zu tun, dass wir uns um unser eigenes Ego drehen und unsere Welt so wichtig ist, mein Leben so wichtig ist, dass mich der Teufel da gefangen nehmen kann.

Es ist wichtig, dass wir uns daraus raus rufen lassen. Übrigens auch aus unserer eigenen Ehre. Es gibt ja Menschen, die haben kein Problem mit dem Geld, auch nicht mit dem Garten, das haben die alles abgegeben. Aber die eigene Ehre, das ist ganz wichtig. Wehe da kommt einer und beleidigt mich in meiner Ehre. Aber dann knallt es, auch gerade in Gemeinden. Ganz viele Streitigkeiten in der Gemeinde. Ich komme häufig dazu, dass Leute sagen, wir kommen nicht mehr weiter. Wo können wir denn Hilfe holen? Da fällt uns dann nichts Schlechteres ein als der Latzel. Da kommt man dann rein und stellt fest, hier geht es nicht um theologische Streitigkeiten. Da ist dann das eine Ego so groß, das andere noch ein Stückchen größer, da haben sich dann die Gruppen in der Gemeinde drum geschart, und dann knallt es. Der Widersacher freut sich wer weiß wie. Das haben wir abzugeben an Jesus Christus. Das eigene Ego ist ein ganz, ganz , ganz gefährlicher Götze.

Ich möchte Ihnen eine kurze Geschichte vorlesen, ein Protokoll eines Funkverkehrs, wie es am Atlantik an der Küste zwischen Kanada und Amerika stattgefunden hat. Ich werde euch dann gleich erklären, warum ich euch diese kurze Geschichte vorlese.

Protokoll des Funkverkehres zwischen dem Kapitän eines amerikanischen Kriegsschiffes und der kanadischen Küstenwache. Es beginnt die US Navy.

Die US Navy meldet über Funk: „Würden Sie bitte den Kurs um 15° ändern um eine Kollision zu vermeiden? Over.“

Die Küstenwache: „Würden Sie vielmehr Ihren Kurs um 15°nach Süden ändern, um eine Kollision zu vermeiden? Over.“

Die US Navy: „Hier spricht der Kapitän eines Kriegsschiffes der amerikanischen Navy. Ich wiederhole: Ändern Sie Ihren Kurs. Over.“

Die Küstenwache: „Nein, ändern Sie bitte Ihren Kurs. Ich ersuche Sie darum. Over.“

Das amerikanische Kriegsschiff: „Hier spricht der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln der Flotte der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir werden von drei Zerstörern, von drei Kreuzern und weiteren Begleitschiffen eskortiert. Ich ersuche, Ihren Kurs um 15° nach Norden zu ändern, oder wir müssen Zwangsmaßnahmen zur Sicherung unseres Verbandes ergreifen. Over.“

Die kanadische Küstenwache: „Hier spricht ein Leuchtturm. Over.“

Der Mann von diesem amerikanischen Schlachtschiff war auch nur von sich, von seinem Weg, überzeugt. Und er hat nicht einmal gesehen, was sonst um ihn herum passiert. So sind viele Menschen im eigenen Ego gefangen. Nur meins, mir, mich… Übrigens, da gehen auch viele Ehen dran kaputt. Der Egoismus, der Götzendienst am eigenen Ego, der hört nicht in der Gemeinde auf oder am Arbeitsplatz, wo ich meinen Kollegen über das Ohr haue, sondern ganz viele Ehen gehen darunter kaputt, dass man sagt, ich diene nicht meiner Frau oder meinem Mann, sondern ich bediene mich. Und ich bin derjenige, und alles muss sich nach mir richten. Und ganz schnell sind die Ehen in der Schieflage.

3. Der Götzendienst des Okkulten

Auch dazu sagt die Bibel was, und ich sage auch ein bisschen was dazu, was da heute passiert. Da lesen wir in 5. Mose 18: „Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Gräuel.“ (5. Mose 18, 9-12).

Das ist die absolut schärfste Verurteilung, die es in der Bibel gibt, wenn irgendetwas dem Herrn ein Gräuel ist. Und hier ist das Volk Israel auf dem Weg in das gelobte Land. Die sind jetzt befreit. Die sind aus Ägypten gekommen. Wir können diese Geschichte eins zu eins übertragen auf uns Christen. Wenn wir Christen frei geworden sind, wenn wir zu Jesus Christus gehören, ist alles, was hier aufgeführt ist, Götzendienst. Und davor sollen wir uns hüten. Und dieser Götzendienst, der war nicht nur damals verbreitet unter den kanaanitischen Völkern, die in dem Land lebten, das Gott Israel verheißen hat, sondern es lief schon zu allen Zeiten so, und es läuft auch heute so. Es ist ein Wahnsinn, was uns heutzutage so alles angeboten wird.

Ein guter Freund von mir, wirtschaftlich sehr erfolgreich, sehr sportlich, den traf ich vor einigen Jahren. Mit dem habe ich zusammen Abitur gemacht. Da hatte der eine Kette um. Der war im Himalaya gewesen, Bergsteigen, und da ist er auf einen Siebentausender gekommen. Der hatte einen eigenen Bergführer, und da hat der an seiner Kette Steine gehabt. Der hat mir erklärt: „Das ist ein Ziehstein. Dieser Stein ist voll Magie und Mystik. Und wenn du den hast, bekommst du gute Entlohnung. Dann kriegst du Würde in deinem Leben. Und der schützt gegen Unglück, Krankheiten, und bringt mir Glück und Wohlstand.“ So hat er mir das erklärt. Und ich hab ihm gesagt: „Das kann wohl so sein. Aber wenn du dich daran festhältst, dann kommt das ganz große Unglück am Ende der Tage, wenn der Herr Jesus dir die Rechnung präsentiert.“

Horoskope… In Bremen leben eine ganze Menge Leute davon, dass sie anderen Horoskope erstellen. Da kann man sagen, was sind denn das für Idioten, dass sie da hingehen… Mitterand, der Präsident Frankreichs – Jetzt feiern wir 25 Jahre Deutsche Einheit, das ist ja einer, der auch dabei war – der hat nicht gehört auf seine Kabinettskollegen. Der hatte eine Wahrsagerin. Alle Entscheidungen, die Mitterand getroffen hat, traf er immer, dass er jemanden gefragt hat, der die Sterne befragt. Aktuelle Umfrage von Emnid: Demnach glauben ¾ der Deutschen, dass die Macht der Sterne ihr Leben beeinflusst, und suchen da Antworten. Den Beweis dafür können Sie sehen in fast jeder Illustrierten, da haben sie überall ein Horoskop. Das machen sie rein, nicht weil die nichts Besseres zu tun haben, sondern das wird gelesen. Das sind Dinge, da richten Leute ihr Leben nach aus. Die Esoterik boomt.

Bibel TV haben wir angesprochen. Und wer Bibel TV empfängt, der empfängt auch vieles andere. Da können Sie durchzappen. Es gibt auch noch den ERF, das sind zwei christliche Sender. Und dann geht das ganz los. Stern TV, Wahrsagerei im Fernsehen. Das kostet einen Haufen Geld. Da fragt man sich, wie bezahlen die das? Das läuft! Da können Sie gut mit bezahlen. Ich sag Ihnen ganz ehrlich, wenn ich nicht gläubig wäre, ganz ehrlich, wenn ich Jesus Christus nicht hätte, wenn der nicht da wäre, dann würde ich in der Branche mitmachen. Wenn man da ein bisschen was drauf hat, dann kann man die Leute richtig abzocken. Wenn man ein bisschen davon macht, gar kein Thema. Aber die Leute wissen nicht, dass es nicht nur ein finanzielles Ding ist, sondern dass da Kräfte im Hintergrund stehen, Kräfte, die die gar nicht steuern können.

Und das sieht man dann auch häufig in der Seelsorge. Ich hab das mal gehabt mit jemandem, promovierter Psychologe, der sich dem allen hingegeben hat. Der hat geprüft, der hat gemacht, der hat sich auf was eingelassen. Der wurde irgendwann die Dämonen wie bei Goethe, die er gerufen hatte, nicht mehr los wurde. Wir haben das versucht, alles gemacht, und er wusste, dass Jesus der Stärkste ist. Aber der kam da nicht mehr raus. Der hat sich schließlich das Leben genommen, obwohl wir wirklich dutzende Male zusammen gesessen, gesprochen, Seelsorge gehabt haben. Das war so stark, die Macht, die ihn gepackt hat, da kam er nicht mehr raus.

Leute, die sich auf solche Sachen eingelassen haben, auf diesen Okkultismus – das geht ja früh los, auch schon in den Schulen mit den kleinen Kindern. Bibi Blocksberg, die Hexe – was haben wir für einen Hexenkult! Das wird ja alles so verharmlost, Hexensabbath gemacht auf der Party… Da denken viele, das ist ja nur Spaß. Aber das ist kein Spaß, sondern blutiger Ernst. Das sind Dimensionen. Da kommen wir in Bereiche rein, das ist unglaublich.

Ich bin in Namibia zur Jagd gewesen. Da war ich ein paar Tage in Swakopmund, habe da so einen wundervollen Laden gefunden. Der hatte ganz tolle Karten aus der Kolonialzeit. Wirklich fantastisch. Ich hab da alles Mögliche zusammengepackt, war da mehrere Stunden drin, und dann wollte ich bezahlen, und da steht oben über der Kasse drüber „Protected by Witchcraft“, geschützt durch Hexenkraft. Das war ein Deutscher dort, den hab ich gefragt: „Was ist das denn?“ Er meinte: „Glauben Sie es oder glauben Sie es nicht, aber die Eingeborenen, die klauen hier ja alle wie verrückt. Aber seit ich alle 6 Wochen einen Voodoo-Meister kommen lasse und der seine Sprüche aufsagt, habe ich nicht eine Sache mehr verloren. Ich brauche nicht mehr abzuschließen. Es wird nicht mehr geklaut.“ Da hab ich alles hingelegt und gesagt: „Tschüß und Auf Wiedersehen, da möchte ich nichts mit zu tun haben.“ Der hat wirklich geglaubt, das ist, um die Schwarzen abzuschrecken. Der wusste gar nicht, dass er tatsächlich etwas reinholt in sein Leben, etwas Dämonisches. Das ist weit verbreitet.

Ich erlebe das leider auch in der Gemeinde. Da bekommt man eine Anfrage: „Das Kind ist so krank, ich hab da so einen Kontakt bekommen nach Süddeutschland, da soll ich von meinem Kind eine Haarlocke und ein Kleid hinschicken, dann würde die Frau dort weiße Magie machen. Die würde auch Jesus kennen.“ Von genau diesen Dingen immer die Finger lassen! Leute, wir holen da Kraft in unser Leben rein. Da haben die Leute teilweise gar keine Ahnung davon, und die, die Ahnung haben, die sind zum Teil knitterkaputt davon.

Ich hab eben von diesem Kriegsschiff erzählt. Stellen wir uns mal vor, dieser Flugzeugträger mit all dieser Bewaffnung, diese USS Abraham Lincoln, die würde in Hamburg im Hafen liegen und man würde da Kinder aus dem Kindergarten rein schicken auf die Kommandobrücke, wo alle Waffensysteme scharf gestellt wären, und die könnten die da so abfeuern, Marschflugkörper und alles. Die Kinder würden hingehen und einfach mal so gucken, wie Kinder so sind, und die würden auf alle diese Knöpfe drücken. Dann würden da sonst was für Explosionen passieren und halb Hamburg würde in Schutt und Asche gelegt werden. Genauso ist das, wenn man mit diesen okkulten Dingen Umgang hat. Da holt man sich Sachen rein, die kann man gar nicht kontrollieren.

Übrigens, das funktioniert. Fangen Sie gar nicht erst an mit jemandem darüber zu diskutieren, der sagt, ich hab da etwas. Das mit dem Besprechen, mit den Globulis, das funktioniert, auch Reiki. Natürlich funktioniert das. Der Widersacher hat Macht in dieser Welt. Das ist der Fürst dieser Welt. Der hat Möglichkeiten. Der kann einen reich machen. Der kann einen gesund machen. Das ist gar kein Thema. Der ist aber nicht der Gegengott, der ist ja zerstört. Am Ende der Zeiten wird der in die ewige Verdammnis geworfen. Der Teufel ist kein Gegengott. Nicht wie bei Yin und Yang, sondern ein gefallener Engel. Er ist ein Geschöpf Gottes, den Gott richten wird. Aber in der Zeit, wo er noch kann, tut er ganz vieles, z.B. mit der Irrlehre die Kirche zu zerstören, aber auch um durch diese dämonischen Dinge zu wirken. Da müssen wir immer uns vor hüten.

Wenn ich in ein Restaurant gehe, und da steht eine Buddha-Statue, dann drehe ich mich um und gehe raus. Nicht weil ich Angst davor habe, aber ich schleppe mein Geld nicht zu Leuten, die eine Götzenstatue aufstellen. Das hab ich nicht nötig, tut mir leid. Das kommuniziere ich den Leuten auch und sage, Ich nicht. Und ich weiß nicht, wenn ich in ein Restaurant komme und einer schon so eine Buddha-Statue dort stehen hat, was da im Hintergrund alles gelaufen ist. Da will ich nichts essen, tut mir leid.

Ich war neulich in einer Apotheke, da hatte ich eine Mandelentzündung. Der Arzt hat Antibiotika verschrieben. Es ist so, ich spreche relativ viel, und wenn das nicht funktioniert ist das schwierig. Da komme ich hin, da sagt die Apothekerin: „Das brauchen Sie nicht nehmen. Ich hab hier etwas, das hilft Ihnen auch.“ Ich sage: „Was ist das?“ – „Ja, so Globuli. Hilft 100%ig.“ Ich sag: „Wie haben Sie das hergestellt, mit Besprechen, ohne Besprechen?“ Da ist sie herausgerückt: „Mit Besprechen.“ Das kriegen die Patienten normal gar nicht mit. Hütet euch vor diesen Dingen. Auch Homöopathie, das ist immer so eine Geschichte. Wenn man fragt, wie funktioniert das, wirken die Dinger? Was ist der Hintergrund? „Ja“, sagen die Wissenschaftler, „das ist gar kein Thema.“ Fragt, wie die hergestellt werden!

Es gibt ganz viel Seelsorge bei uns in der Gemeinde mit russlanddeutschen Geschwistern. In Russland gab es kaum Ärzte in Kasachstan und Sibirien, wo viele von den Russlanddeutschen waren, aber da gab es die Babuschkas, die Besprecherinnen. Und dann erzählen die Leute, wie sie Dämonen sehen. Da kommen Leute, die haben studiert, die haben promoviert, die sagen: „Ich sehe jede Nacht einen Dämon. Was ist denn das?“ Da guckt man dann: „Was ist denn los gewesen, wo warst du denn?“ Und denn erzählt der von der Babuschka, sagt: „Ich bin da immer gewesen, gehe heute noch hin. Hat auch geholfen. Herr Latzel, ich hatte eine Gürtelrose, in zwei Tagen war die weg.“ Dann sage ich: „Das glaube ich Ihnen auf Wort, aber ich weiß auch, wie die weg gekommen ist. Da sind Mächte am Werk, die sind nicht normal.“

Hütet euch vor diesen Dingen! Sagt nicht, wir können mal so ein bisschen Okkultismus, wir können mal so ein bisschen Horoskop… Ich les noch mal vor aus dem Text: „Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treiben oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen, Zeichendeuterei oder die Toten befragen, wer das tut, ist dem Herrn ein Gräuel.“ Da können wir nicht sagen nach dem Motto, 99 % vertraue ich dem Herrn Jesus, aber ab und zu muss das auch mal sein. Das hat König Saul gemacht. Der König Saul hat alle Zeichendeuterinnen aus seinem Reich herausgeschmissen. Aber als es dann nicht mehr richtig lief, als er in Not war, da sagte er: „Gibt es denn irgendwo eine?“ Wenn der Herr momentan nicht so richtig spricht, dann geht er zu der Hexe von En Dor. Dann kommt das ganz große Elend über sein Leben. Hütet euch vor diesen Dingen!

4. Der Götzendienst der Einheitsreligion

Da denken wir dann gleich: „Oh, die EKD, was die alles veranstalten.“ Gar keine Frage, das ist ganz schlimm. Da rege ich mich fast täglich drüber auf und sehe auch dort eine Aufgabe, einen Dienst, darüber aufzuklären. Aber auch dieser Kampf ist uralt. Nichts anderes hat Luther erlebt. Der hat eine Kirche erlebt, damals die katholische Kirche, die war knitterkaputt. Da herrschte nur der Mammon, nur die Kohle. Aber schon viel früher ist es immer so gewesen, dass mit der Einheitsreligion alles verdorben wurde.

In 1. Könige 11 heißt es von König Salomo: „Als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, so dass sein Herz nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott war wie das Herz seines Vaters David. So diente Salomo der Astarte, der Göttin derer von Sidon, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Und Salomo tat, was dem Herrn missfiel, und folgte nicht völlig dem Herrn wie sein Vater David. Damals baute Salomo eine Höhe dem Kemosch, dem gräulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten. Der Herr aber wurde zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte.“ (1. Könige 11, 4-9)

Salomo war ein super Humanist. Wie nett der zu seinen Sklavinnen, seinen Haremsfrauen war! Der hat ja mehrere Hundert Frauen gehabt. Da hat er die nicht gezwungen. Die kamen ja fremd in sein Land. Der hat eine kluge Politik betrieben. Wenn die Verträge abgeschlossen wurden war es häufig so, dass dann gesagt wurde: „Nicht nur, dass wir jetzt festgelegt haben, wie viel Silber und Gold du jetzt bekommen musst, du bekommst auch meine Tochter. Dann kannst du mit der noch ein paar Söhne zeugen. Dann haben wir eine Verbindung, die auch verwandtschaftlich ist. Dann werden wir schon nicht wieder Krieg führen.“ Der hat einen ganzen Harem voller Frauen gehabt. Die kamen aus verschiedenen Kulturen. „Jetzt darf man denen doch nichts aufzwingen! Jetzt müssen wir doch hingehen und die sich entfalten lassen bei uns hier in Israel. Da bauen wir hier mal einen Tempel für den Götzen und dort mal einen Tempel für jenen Götzen. Also, ich bleib ja beim Herrn irgendwo, aber wenn die ihre rituellen Feierlichkeiten haben, dann gehe ich auch mit hin. Also, wenn der Tempel eingeweiht wird von dem Kemosch oder der Tempel von diesem Milkom, oder wenn dieser von der Astarte eingeweiht wird, gehe ich eben mal mit hin. Mehr will ich ja nicht machen. Mal so ein bisschen unterstützen, so Anschubfinanzierung, und dann bleibe ich eigentlich bei Jahwe, aber ansonsten nicht…“

Also wisst ihr, dieses Lied wird 3.000 Jahre später immer noch so gespielt. Wir haben es eben angesprochen. Unser EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm ist jetzt diesem Islam-Verein in München beigetreten, diesem Kulturverein. Da wird eine Moschee gebaut für über 30 Millionen. Im Kuratorium ist er mit drin, um den richtigen Islam in Deutschland zu fördern. Willkommenskultur auf protestantische Kirche! Das ist ein Treppenwitz, Leute, das versteht jeder in der Sonntagsschule, im Kindergottesdienst, jedes 8jährige Kind, dass das nicht in Ordnung sein kann. Aber die gebildeten Theologen aus Hannover, die checken das nicht. Die sind verführt. Das ist ein Götzendienst. Und da dürfen wir nicht mitmachen. Da können wir nicht sagen, der Bedford-Strohm geht voran, das wird schon richtig sein. Das ist doch der Ratsvorsitzende. Das ist doch der Bischof von München. Da müssen wir sagen: NEIN! Wir haben die Schrift, die sagt ganz klar Nein. Und da versteht der Herr überhaupt keinen Spaß. Da wird dieser Herr zornig über Salomo. Da zerschlägt er auch das Reich. Zornig! Das erste Gebot: „Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!“ Das ist das Erste. Das will der überhaupt nicht. Das ist ganz wichtig, dass wir da ganz klar sind. Nicht nur beim Geld, sondern auch hierbei.

Und leider ist das die Katastrophe der Kirche im 21. Jahrhundert, dass die nicht nur dem Geld dienen, dem eigenen Ego dienen, sondern eben auch anderen Göttern hinterherlaufen. Ich hätte tatsächlich diese ganze Stunde heute füllen können nur mit Geschichten und Beispielen darüber, was alles so in unserer EKD so läuft. Da hätten Sie bei mancher Geschichte gesagt, das glaube ich jetzt nicht. Also z. B. die Nachbargemeinde bei uns in Bremen, da werden Trauungen im Namen Allahs vollzogen. Da liegt auf dem Altar neben der Bibel der Koran. Da erklären die im letzten Gemeindebrief Juni-Juli, dass das alles Eins ist, alle Religionen, und weil das so ist, können die auch Pastor Latzel ertragen. Wenn sowieso alles Eins ist, Islam, Buddhismus, Judentum, und Pastor Latzel nehmen wir auch noch mit. Irgendwie ist das zwar alles eine Spielart, aber mit dem sind wir auch tolerant. Das wird dort gelehrt, das wird den Konfirmanden auch beigebracht. Alles dasselbe, Einheitsreligion. Wir machen alles gemeinsam. Ist doch alles derselbe Gott!

Das hört ihr auch immer wieder, wenn ihr bei euch missionarisch unterwegs seid. „Ich glaube ja auch an Gott!“ Ihr habt keine Probleme, wenn ihr beim Geburtstag von Tante Erna seid und erzählt vom lieben Gott, der euch geholfen hat. Da fangen die anderen auch an zu erzählen. Das ist alles ganz gemütlich. Aber fangt mal an, von Jesus zu reden. Dann wird es auf einmal knallhart anders. Beim lieben Gott lädt euch jeder wieder ein, denn da kann man ja alles drunter fassen und es ist ja auch derselbe Gott… Es ist nicht derselbe Gott!

Auf meine Predigt, die ich am 18. Januar gehalten hab, haben mir einige Muslime geschrieben. Da hab ich mich gefragt, oh, was wird das denn geben? Da haben die gesagt: „Wissen Sie was, Herr Latzel, wir sind Ihnen so dankbar für die Klarstellung, die Sie gebracht haben. Unser Gott ist nicht der Gott, an den Sie glauben. Da ist eine absolute Trennung.“ Die Leute in der Landeskirche, die haben mir dann erzählt, wir haben einige Gespräche gehabt, da eröffnet einer der Theologen der Bremischen Evangelischen Landeskirche damit: „Herr Latzel, was denken Sie sich überhaupt, was sollen unsere…“, jetzt zitiere ich, „muslimischen Glaubensgeschwister davon denken?“ Da wissen Sie, wo Sie stehen. Einheitsreligion, alles zusammen! Auf dem Kirchentag wird der Dalai Lama eingeladen, der für sich in Anspruch nimmt, Gott zu sein. Der wird auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag eingeladen. Katastrophe. Gucken Sie mal, Zen-Meditation, gehen Sie zur Evangelischen Kirche. Dann brauchen Sie nicht so viel Geld dafür zu bezahlen. Das macht garantiert eine der evangelischen Kirchen in Ihrer Umgebung. Gar kein Thema. Das läuft alles. Es ist ein Wahnsinn.

Ich sage ja, das ist ein altes Programm. Das ist auch schon vor Salomo gelaufen. Als das Volk Israel die Landnahme abgeschlossen hat, da lässt Josua sie alle antanzen, Josua 24, Landtag zu Sichem. Der weiß genau, wo die Reise hingeht. Er sagt: „Jetzt habt ihr euch alle das Kulturland angesehen und ihr habt Kontakt bekommen mit den Göttern dieser Menschen.“ Und dann sagen sie: „Ja, unser Jahwe in der Wüste, der hat uns allen geholfen. Aber jetzt kommen wir ins Kulturland, jetzt wollen wir da das Land beackern. Hat der Jahwe da noch genug drauf für diese neue Zeit, wenn wir das umgraben müssen? Müssen wir jetzt nicht unsere Religion erneuern? Müssen wir nicht auch so ein bisschen Baal und Astarte dazu nehmen, die kennen sich so gut aus mit der Vegetation und mit der Ernte?“ Und dann sagt Josua folgendes: „Ihr könnt ja machen was ihr wollt. Ich aber und mein Haus, wir werden dem Herrn dienen!“ Er macht das ganz klar, es geht nicht zusammen. Entweder, oder. Das Andere ist Götzendienst. Wir können nicht sagen, wir sind die Kirche Jesu Christi, aber alle anderen Religionen ziehen wir auch noch hier mit rein. Das funktioniert nicht. Das ist Götzendienst. Da müssen wir ein Nein haben bis dahin, dass wir eventuell sagen, ich kann in dieser Kirche nicht mehr bleiben.

Das hat es übrigens auch in unserem Volk gegeben. 1933 kamen die Deutschen Christen auf. Die haben auch gesagt: „Wir haben auch noch einen neuen Gott! Geschichtsoffenbarung von unserem Volk – unser Volk die Deutschen mit unserem Führer Adolf Hitler. Da hat man gesagt, dann müssen wir eben das Alte Testament Entjudaisieren. Das war Programm der Deutschen Christen. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Jesus Christus war dann auch nicht der Sohn Gottes, sondern er war der Sohn eines römischen Legionärs, der natürlich aus Germanien kam. So kranke Sachen wurden da von gebildeten Theologen gelehrt, in Schulen den Kindern weitergegeben. Das war zwar nun keine herkömmliche Religion, aber es war eine neue Ideologie. Die wurde als Religion verkauft. Da sollte sich die Theologie dem Zeitgeist anpassen.

Wir müssen immer aufpassen. Dieser Gott ist und war immer derselbe. Das Wort Gottes verändert sich nicht, niemals. Und eines möchte dieser Gott nicht, eine Veränderung zu einem anderen Gott, zu einer Ideologie. Das ist Götzendienst, und da versucht man in der neuen Zeit so einen Einheitsbrei daraus zu machen.

Jetzt hab ich eure Zustimmung sicher an diesem Punkt, das hab ich mal so eingeschätzt, beim Gemeindehilfsbund, da kommt ja nun niemand der zuhause eine Buddha-Statue hat. Aber ihr sollt euch ja auch hüten. Und wenn ihr bei dem letzten Punkt vielleicht keine Probleme habt – jetzt kommen wir wieder zu einem Punkt, da wird es unangenehmer.

5. Der Götzendienst an der Gesundheit

In der Bergpredigt sagt Jesus sagt: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben viel mehr als Nahrung und Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgte?“ (Matthäus 6, 25-27)

Um das mal ganz klar zu sagen: Jesus Christus hat dir das Leben gegeben, und Jesus Christus ruft dein Leben ab. Und das ist alles schon geschrieben ins Buch des Lebens, Psalm 139, „jeder Tag der noch werden sollte.“ Du darfst dich um deine Gesundheit kümmern. Putz dir die Zähne. Nimm deine Vitamine. Treib ein bisschen Sport. Iss nicht zu fett. Aber hör bloß auf mit diesem Gesundheitskult, mit diesem Ego „Meine Gesundheit“. Übrigens, die Bibel ist da ja sehr schlau. Die Bibel schreibt schon vor 3000 Jahren, dass das Leben auf 100 Jahre begrenzt ist. Vor 3.000 Jahren haben die Leute gesagt, das ist ja undenkbar. Heute wissen wir, die allerältesten werden so 110, aber darüber geht beinahe nicht mehr. Und wir gehen alle auf den Tod zu. Die durchschnittliche Lebenserwartung – so das Statistische Bundesamt für das Jahr 2014, liegt bei ca. 80 Jahre. Unser Leben währet 70, wenn es hoch kommt 80, sagt die Bibel in Psalm 90. Und dann ist Schluss. Wir gehen auf den Tod zu, und Gott bestimmt den Tag deines Todes. Aber wir tun häufig so, da müssen wir zu dem Arzt laufen, das tun, jenes noch machen. Das tut die Welt.

Die Welt, die auf den Tod keine Antwort kennt, wo der Tod das Letzte ist, da wird die Gesundheit zum höchsten Gut. Und da wird dann alles dafür getan. Wie oft hab ich diesen Spruch schon gesehen, wenn ich in irgendwelche Wohnzimmer oder Schlafzimmer kam: „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein.“ Das Allerhöchste und Wichtigste, Hauptsache Gesundheit! Wie oft wird das gesagt. Gesundheit, Gesundheit.

Leute, wir sind sterblich! Das ist ein kranker Körper! Die meisten von euch sind ja älter. Die können davon berichten wie das war mit 20, und dass das heute nicht mehr so geht, dass man vier Kisten auf einmal in den Keller tragen kann. Heute schafft man nicht mal eine Kiste mehr. Da ist man froh, wenn man zwei Flaschen tragen kann. Der Körper geht kaputt, langsam dem Ende entgegen. Wir gehen in den Tod hinein. Psalm 90, 12: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Und wisst ihr, was die frohe Botschaft des Evangeliums ist? Sterben ist unser Gewinn!

Es ist so jämmerlich mitzuerleben, wie gestandene Christen anfangen zu flennen mit 85, wenn sie da liegen und wollen ein bisschen Lebensverlängerung. Ich sage das mal mit aller Deutlichkeit. Nein, das was auf uns wartet in der Herrlichkeit, in der Ewigkeit, im himmlischen Jerusalem, das so viel besser ist, als ich es mit meinen kleinen Worten beschreiben kann… Das ist die Freude, wenn du mit dem Heiligen Geist erfüllt bist, da freust du dich auf den Tod! Sterben ist unser Gewinn! Wenn du das verstanden hast im Heiligen Geist, dann nimmst du gerne die paar Tage hier noch mit, aber dann weißt du: Das Beste kommt noch! Das ist so, Halleluja! Wenn wir sterben, dann geht es erst richtig los. Das schönste Leben, das du dir in dieser Welt vorstellen kannst, wo alles klappt, viel Geld, Gesundheit, das ist ein Wassertropfen. Aber was in der Ewigkeit kommt, das ist wie alles Wasser in den Ozeanen dieser Welt, und noch stärker. So ist das. Aber wir kleben an diesen Dingen. Und wir sind auch so: Dieses Leben, meine Gesundheit… Und was wird da nicht alles gemacht! Da wird sich ernährt und getan, dann darfst du nicht mehr rauchen, dann darfst du dies nicht, dann darfst du das nicht…

Dieser Gesundheitswahn, das ist eine Religion geworden. Wir sprechen nicht umsonst von den Göttern in Weiß. Nicht dass ich hier missverstanden werde. Bitte kümmert euch um eure Gesundheit. Lebt vernünftig. Ihr sollt auch mit dem Tempel vernünftig umgehen. Aber das wird zum Selbstzweck, wenn du selber sagst, das ist das Allerhöchste, und ich klebe daran, und ich muss alles für meine Gesundheit tun. Und ich hab überhaupt nicht mehr den Tod vor Augen. Der kommt eh. Ich sag das einfach mal, in 50 Jahren sind wir alle tot. Da kräht kein Hahn mehr nach uns. Da sind wir alle zerfallen. Das ist so. Deshalb, dieses Klammern, dieses Festhalten wollen, was wir nicht festhalten können, das ist Götzendienst.

Leute, akzeptiert, dass ihr sterblich seid, und freut euch darüber, dass das, wenn wir Christen sind, nur für die Zeit auf Erden gilt, dass wir, wenn wir hier abberufen werden, in der Ewigkeit sofort bei unserem Heiland Jesus Christus sind. Macht nicht diesen Ganzen Tam Tam mit, denn sonst ist das eine Sache, da kommt der Teufel wieder und dann macht ihr euch Sorgen, Sorgen, und dann geht ihr mit bangem Herzen zum Arzt und dann kommt es, dass es da heißt, Ich habe Ihre Blutwerte gesehen… Oder wenn das MRT-Ergebnis kommt, und dann wackeln wir genauso furchtsam mit den Knien wie die ganze Welt. Ich sag das ganz deutlich, auch richtig provozierend: Der Herr ist erstanden, Halleluja, und wenn du ihm gehörst, hast du Anteil daran. Aber der Widersacher versucht es immer wieder, versucht uns festzuhalten nach dem Motto: „Dein Leben, deine Gesundheit, und wie wichtig… du brauchst noch ein paar Jährchen auf der Erde…“ Hütet euch davor!

6. Der Götzendienst an der Familie

Familie ist auch etwas Wichtiges, aber Familie kann zum Götzen werden wie auch Gesundheit zum Götzen werden kann. Ihr versteht das richtig. Auch Geld ist an und für sich nichts Schlechtes, aber es kann zum Götzen werden. Luther sagt das im Katechismus, „Woran du dein Herz hängst, das ist in Wahrheit dein Gott.“ Das gibt es leider auch bei uns in christlichen Kreisen. Das ist eben nicht nur Geld. Ihr kennt die Geschichte vom reichen Jüngling. Gegen das Geld konnte Jesus nicht antreten. Aber bei manchen ist es auch so, dass gegen die Familie der Herr Jesus mit seinem Ruf nicht ankommt.

Lukas 14: „Jesus sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“ Das ist dann das Geld, das Malochen. Ich muss arbeiten. Ich bin beruflich gebunden! „Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.“ Ich sage mal, das sind die Autos der damaligen Zeit. Der hat sein Hobby wichtiger genommen. „Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast. Es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.“ (Lukas 14, 14-24)

Auch nicht der, der sagt, wegen der tollen Frau, die ich mir genommen habe, da darf ich leider nicht. Dann war es das. Wenn du meinst, deine Frau ist wichtiger, dann war es das. Jesus duldet neben sich niemanden. In Lukas 9 ruft Jesus einen in die Nachfolge: „Ich komme ja gerne mit, aber zuerst muss ich noch meinen Vater beerdigen.“ Und da sagt Jesus: „Lass die Toten die Toten beerdigen, du aber folge mir nach.“ Das ist bewusst so, dass die Bibel hier so hart ist. Jesus sagt jetzt nicht, beerdigt eure Väter nicht. Ganz im Gegenteil. Wir sollen Vater und Mutter ehren. Aber falls das zum Problem wird und wenn du dich entscheiden musst, hier ist mein Elternhaus und hier ist die Nachfolge Jesu Christi, dann aber bitteschön für Jesus Christus. Das musst du nun mal einsehen. Und wenn du da ein Problem hast, dann ist die Familie dein Götze geworden.

In der Bergpredigt heißt es, wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Und da kann man gucken. Und gerade, wenn man in der Gefahr steht und hat so eine ganz tolle Ehefrau, alles ist super, dann wird das klammheimlich zum Lebensinhalt. Den lieben Gott kannst du dann gut gebrauchen, weil wenn die Abiturprüfung der Tochter so ein bisschen auf der Kippe steht, oder wenn die Frau eine schwere Operation hat, dann wird der auch missbraucht fürs eigene Glück: Bitte, lieber Gott, hilf mir doch… Aber in Wirklichkeit ist das der Altar an dem ich opfere. Und dann kann man auch nicht mehr jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen, weil die Kinder doch da sind. Die waren so weit weg. Jetzt muss man doch mal den Kindern Vorrang geben. Man kann sich da in der Gemeinde nicht engagieren, weil die Dinge dann wichtiger geworden sind. Weil die Frau doch jedes Zipperlein hat, weil man sich solange nicht mehr gesehen hat in der Familie – diese ganzen Ausreden.

Da muss man sich dann selber fragen, wie sieht es denn tatsächlich aus. Ist Jesus Christus wirklich die Nummer Eins oder verführt mich der Wiedersacher? Glaubt mir, der ist so listig, der ist so pervers, dass er selbst gute Dinge umdrehen kann. Als der den Herrn Jesus versuchte, da kam er nicht mit den furchtbaren Dämonen. Der kam mit dem Wort Gottes. Der pervertiert etwas ganz Hervorragendes. „Stürz dich runter. Es steht doch geschrieben… Psalm 91… Er hat doch seinen Engeln befohlen, die retten dich!“ Der arbeitet mit dem Wort Gottes. Und so arbeitet der auch mit guten Dingen. Geld ist an und für sich nicht schlecht. Gesundheit ist auch etwas Gutes. Familie natürlich auch. Aber wir müssen aufpassen, dass die Hauptsache – so hat das Busch gesagt – dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt. Und die Hauptsache ist Jesus Christus. Lasst uns nicht Geld, lasst uns nicht Gesundheit, lasst uns nicht unsere Familie oder andere Menschen zur Hauptsache werden. Dann können die auch vergottet werden. Das muss ich leider auch immer wieder erleben.

Auch in christlichen Kreisen, wenn du Leute begleitest, oder wenn der Ehepartner gestorben ist… Solange der lebte war alles gut. Der Schönwettergott war ordentlich, aber wenn der auch Leid zulässt? Jetzt geht die Frau vielleicht nach 50 oder 60 Jahren, und dann kommen die auf einmal nicht mehr zurecht, weil in Wirklichkeit nicht Jesus der Mittelpunkt ist, sondern der liebe Mensch, an den man sich geklammert hat. Und dann ist der Widersacher auch ganz schnell zur Stelle.

Wenn Jesus der Mittelpunkt ist, dann hast du vielleicht auch Trauer, wenn deine Frau geht, aber dann hast du Trost und Halt. Aber wenn deine Frau, dein Mann oder deine Familie der Mittelpunkt ist, dann schlägt es spätestens bei der Katastrophe ein. Dann reibt der Widersacher sich die Fäuste. Dann stellt er dein Gottesbild in Frage, und das zerschlägt sich auch. Dann ist auf einmal nichts da. Also hütet euch davor, dass die Familie zum Mittelpunkt eures Lebens wird.

7. Der Götzendienst des Fußballs

Die anderen Punkte habt ihr verstanden. Aber ich möchte euch etwas ganz Interessantes aufzeigen, nämlich wie der Fußball eine Lücke füllt, die durch die Entkirchlichung passiert. Wie Menschen auch vergottet werden. Auch das ist nichts Neues. Paulus und Barnabas erleben das. Da heißt es nämlich in Apostelgeschichte 14: „Als aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf Lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen. Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort führte. Und der Priester des Zeus aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte Stiere und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk. Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleiderund sprangen unter das Volk und schrien: Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr!“ (Apostelgeschichte 14, 5-11)

Dass man Menschen vergottet, das passiert auch in unserem Volk. Am 13.7.2014 sind WIR Weltmeister geworden. Später sind die Jungs dann herübergeflogen von Rio. Was war das für ein Empfang: Zugejubelt, verehrt, Heroen… Manuel Neuer, Fußballgott! Als das 1954 bei Toni Turek gesagt wurde, da wurde der Reporter vom Rundfunkrat abgemahnt. Heute ist das tatsächlich so. die sind vergottet. Bei den Jugendlichen in den Zimmern hängen die Fußballspieler. Und wenn Sie Jungs fragen, was möchtest du denn werden, dann sagen manche, ich möchte gerne Polizist werden oder so, und wenn du fragst, oder möchtest du Fußballspieler werden, dann sagen die, ja, würde ich gerne, aber ich bin nicht stark genug. Das sind ja Übermenschen.

Fußballprofi, das ist der Beruf! Da hast du Ansehen. Die jubeln dir zu. Zehntausende in den Stadien. Millionen über die Bildschirme. Und Geld verdienst du wie Heu. Du hast ein Renommé, nur weil du ein bisschen gegen den Ball treten kannst. Fußball gibt vielen Menschen Sinn und Inhalt ihres Lebens. Und dieses Lied „Fußball ist unser Leben“ ist zu einer bitteren Wahrheit in unserer Gesellschaft geworden. Heute werden so gut wie keine Kirchen und Kathedralen mehr in Deutschland gebaut. Aber Fußballstadien, und die werden immer größer. Das sind die neuen Dome der neuen Zeit. Und da werden die Gottesdienste abgehalten.

Wenn ich jetzt sage „Gottesdienste“, dann meine ich Gottesdienste. Wer schon mal bei einem Bundesligaspiel war, der weiß, da ist es nicht so, dass da nur angepfiffen wird, sondern da gibt es vorher die Fan-Gesänge, die Liturgien. Und dann kommen die herein, und dann wird gesagt: Und hier haben wir Philipp Lahm… Und dann schreien die und jubeln dem zu. Wenn früher gefragt wurde: „Bist du katholisch oder bist du evangelisch? Bist du reformiert?“, dann wussten die Leute bekenntnismäßig sich zuzuordnen. Das kann kaum mehr einer heute. Aber was sie alle wissen ist, bist du BVB oder bist du Schalke? Bist du Bayern oder bist du Werder? Und dann ziehen sie sich ihre Farben an, und dann tragen sie ihre Farben.

Und ihr ganzes Jahr ist dadurch geregelt. Während früher der liturgische Kalender der Kirche mit Ostern, mit Weihnachten, mit dem Erntedankfest das Leben der Menschen geprägt hat, dann spielt das heute überhaupt keine Rolle mehr. Heute wird über Ostern weggefahren, da wird sonst etwas gemacht. Am Ostersonntag bin ich über die A1 gefahren, da war die voll wie immer. Kein Unterschied zu sonst am Ostersonntag. Aber ich fuhr dort auch am 13.7., nämlich als das Fußball-WM-Endspiel war. Da war die A1 leer. Bestes Wetter, doch da war nichts los. Da kam mal ein Auto daher gefahren, das ist es gewesen. Da haben alle gehuldigt diesem Fußballgott.

Es ist so, dass ganz viele Menschen auch ihr ganzes Leben danach ausrichten. Und der Fußball bedient das. Freitag, Samstag, Sonntag Bundesliga. Montag 2. Liga. Dienstag/Mittwoch Champions League, Donnerstag Europa League, und dann geht es von vorne los. Und du kannst mit jedem über Fußball sprechen. Da kann ich zu jedem hingehen und fragen, wie ist es denn gelaufen bei der Europameisterschaftsqualifikation. Die meisten wissen was passiert ist. 1:0 Niederlage. Freud und Leid, was sonst in der Kirche gewesen ist, wo ein Mensch auch eine Sehnsucht nach hat, das wird auf den Fußball projiziert.

Fußball an und für sich ist nicht schlecht. Das ist erst einmal nur ein Sport. Aber das, was in unserer Gesellschaft daraus gemacht wird, auch wie die überhöht werden – der Marco Reus, der seinen Führerschein nicht hatte… Ja, was ist der angegangen worden. „Du hast eine Vorbildfunktion!“ Das waren früher die Pastoren. Die sollten etwas vorleben und Werte vermitteln. Heute vermitteln das Fußballspieler. Und die werden belangt, weil sie ihrem Verein Unehre getan haben. Die müssen Codices unterschreiben, nicht nur, wie sie sich zu ernähren haben, sondern die bekommen Verhaltens-Codices von ihren Vereinen an die Hand gegeben, wie sie in der Öffentlichkeit aufzutreten haben, wann sie ins Bett zu gehen haben, wann sie draußen zu sein haben. Nicht weil es ein schlechtes Bild macht. Die sind sich beim DFB ihrer Vorbildfunktion für die Jugend bewusst. Und wenn es an die Probleme der heutigen Zeit geht, Integration und so alles, dann wird nicht mehr die Kirche gefragt. Da sind die Politiker schlau genug, dass sie sagen, da muss uns der DFB helfen. Die kommen an die Leute ran. Die können multiplizieren.

Das ist so eine schleichende Geschichte. Der Mensch hat eine Sehnsucht nach Antworten. Der hat eine Sehnsucht zum Teilen von Freud und Leid, was im Fußball übrigens gut zu tun ist. Hast du verloren? Oh wie furchtbar! Da leiden dann alle kollektiv. Hast du gewonnen? Wie wunderbar!

Das hat früher der christliche Glauben abgedeckt. Da hast du dich gefreut über das, was Ostern passiert ist. Da bist du mit Leuten mitgegangen, wenn die beerdigt wurden. Das ist heute in Großstädten eine Katastrophe. Da wo die Fußballstadien ganz groß sind, da nehmen die Leute nicht mehr an Beerdigungen teil. Wenn ich in Bremen eine Beerdigung habe und da sind mehr als 20 Leute, dann ist das eine große Beerdigung. Das ist ein Wahnsinn. Das ist ein Irrsinn. Die Leute teilen das nicht mehr miteinander.

Ich will das jetzt nicht alles auf Götzendienst Fußball schieben, aber das ist so eine Sache, die kollektiv auch über die ganze Welt mittlerweile läuft. Das ist ein Sport, der sich durchgesetzt hat, wo man versucht auch wieder die Einheit und die Regeln zu akzeptieren. Deswegen ist das auch so ein Skandal, dass jetzt die Kirchenfürsten, nein die Fifa-Fürsten so in Ungnade gefallen sind, weil man dabei feststellt, das sind ja ganz normale Menschen. Der Fußball ist doch heil, der ist doch ehrlich in diesen Dingen… Diese Werte, die da vermittelt werden, die eigentlich der Glaube zu transportieren hat, das wird da hinein interpretiert.

Ich hab das bewusst zum Letzten Punkt gemacht. Das ist sicherlich nicht das Wichtigste. Aber auch da müssen wir aufpassen, dass wir da nicht Dinge mitmachen, Leute heroisieren, zu den Helden machen, zu den Göttern machen, wie das tatsächlich zum Teil in unserem Vaterland passiert.

Ich hab einen Kollegen gehabt, der war auf Schalke Pastor. Und auf Schalke können Sie sich mittlerweile auch im Stadion beerdigen lassen. Da kommen Sie dort in das Stadion hinein. Sie können sich auf Schalke trauen lassen. Sie können dort taufen. Alles gepackt in die Kirche hinein, weil in die Kirchen kommen die Leute dort nicht mehr hinein, aber wenn du das in das Stadion packst, dann nehmen die Leute das wahr.

Sieben unterschiedliche Punkte des Götzendienstes. Der Götzendienst des Geldes, der Götzendienst des Egos, der Götzendienst des Okkulten, der Götzendienst der Einheitsreligion, der Götzendienst der Gesundheit, der Götzendienst an der Familie, der Götzendienst des Fußballs. Und das sage ich euch als Botschaft! Kinder, also ihr, die ihr zu Jesus gehört, denn Kinder sind ja nur die, die den Heiligen Geist haben, Geschöpfe sind alle Menschen, Kinder Gottes sind nur die durch den Heiligen Geist. Hier seid ihr angeredet: Kinder, hütet euch vor den Götzen.

Amen.

Pastor Olaf Latzel, Vortrag beim Regionaltreffen des Gemeindehilfsbundes in Rotenburg/Wümme, 10.10.2015

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 16. Oktober 2015 um 23:49 und abgelegt unter Kirche, Seelsorge / Lebenshilfe, Theologie.