Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

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Vortrag beim Regionaltreffen des Gemeindehilfsbundes: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Mt 10,34)

Donnerstag 1. Juli 2021 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Vor fünfhundert Jahren reiste Martin Luther nach Worms, um dem Reichstag seine theologischen Positionen, die doch so viel Diskussion und Aufregung in der christlichen Welt hervorgerufen haben, zu erläutern. Auch wenn der Kaiser ihm geschrieben hatte: „Ehrsamer, Lieber, Andächtiger! Nachdem Wir und die Stände des heiligen Reiches, die jetzt hier versammelt sind, uns vorgenommen und entschlossen haben, der Lehre und Bücher halber, die vor einiger Zeit von dir herausgegeben wurden, Erkundigung von dir einzuholen und diese zu bekommen, haben Wir dir für dein Herkommen und später wieder von hier zu deiner sicheren Bleibe Unser und des Reichs freie, ungeschmälerte Sicherheit und Geleit gegeben. Das senden Wir dir hiermit zu, mit dem Begehren, du mögest dich demnächst aufmachen, und zwar so, dass du in einundzwanzig Tagen, wie es unser Geleit bestimmt, mit Gewissheit hier bei uns sein mögest und nicht ausbleibst. Du sollst dir auch um keine Gewalt oder Unrecht Sorgen machen. Karl V.“, lagen doch die Vorstellungen über die Art und Weise des Auftritts vor dem Reichstag weit auseinander. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Kirchengeschichte, Theologie

Der Koran als drittes Testament der Bibel?

Dienstag 27. Oktober 2020 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Der Kulturbeauftragte der EKD, Johann Hinrich Claussen, bezeichnet in einer Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10. Oktober den Koran als „drittes Testament“. Dazu ein Kommentar des Historikers und Buchautors Klaus-Rüdiger Mai:

In einer etwas schlichten, nicht weiter bemerkenswerten Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verblüfft der Kulturbeauftragte der EKD mit einer gewichtigen Feststellung. Johann Hinrich Claussen wirft dem Bibelwissenschaftler John Barton vor, dass in dessen Buch über die Bibel der Koran fehlt, „den man doch als drittes Testament auffassen müsste“. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie, Weltreligionen

Die Kirche als rotgrüne Sekte oder als Kirche Gottes?

Mittwoch 16. Oktober 2019 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

In der Streitschrift „Geht der Kirche der Glauben aus“ habe ich diagnostiziert, dass die Funktionäre der EKD die Kirche politisieren – und noch dazu unter stramm parteipolitischer Ausrichtung. Man suchte diese Analyse auch mit dem Hinweis zu unterlaufen, dass dies übertrieben sei. Doch die Wirklichkeit bestätigt leider meine Diagnose. Eine paar Leipziger Pfarrer haben eine Initiative angestrengt, die Carsten Rentzing, den letzten evangelischen Bischof, der als „konservativ“ gilt, weil er nicht die Parteipolitik, sondern den Glauben in den Mittelpunkt stellt, aus dem Amt drängen soll. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Kirche

Von der Fröhlichkeit des widerständigen Geistes in Christo

Donnerstag 1. November 2018 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Der andere Erfurter Mönch, nicht Martin Luther sondern Meister Eckhart, predigte: „Die Leute sagen oft zu mir: „Bittet für mich!“ Dann denke ich: „Warum geht ihr aus? Warum bleibt ihr nicht in euch selbst und greift in euer eigenes Gut? Ihr tragt doch alle Wahrheit wesenhaft in euch.“ Kann man Gott und den Menschen besser denken als in diesem Satz, dass der Mensch die Wahrheit, die Gott ist, als Wesen schon deshalb in sich trägt, weil er Gottes Kind ist? Dass er in der Wahrheit leben muss, heißt das keineswegs, aber er besitzt die Chance dazu. Er kann den Teil seines Wesens verkümmern oder erblühen lassen. Niemand vermag ihn zu zwingen, aber so, wie es niemand erzwingen kann, kann es auch keiner verhindern, so wie es am Menschen selbst liegt, das Geschenk des Glaubens anzunehmen. Nur im Glauben besteht vollkommene Freiheit. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Predigten / Andachten

Die abgesagte Reformation

Mittwoch 31. Oktober 2018 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Zum 500. Reformationsjubiläum letztes Jahr erweckte der Apparat der evangelischen Kirche den Eindruck, dass er sich der Reformation, vor allem Martin Luthers (1483–1546) schämte. Dabei verband sich mit der Reformationsdekade die Hoffnung auf eine Vergewisserung im Glauben und eben nicht auf eine Selbstbespiegelung in wohlfeiler Hypermoral. So war ausgerechnet der Glaube der große Verlierer des Kirchentags in Berlin 2017. Der Journalist Ferdinand Knauss fragte in seiner Kolumne in der Wirtschaftswoche: „Ist es ein purer Zufall, dass es in keiner dieser Veranstaltungen um Seelsorge, die Bibel, Jesus, Gottvater oder sonst ein religiöses Thema geht?“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche

Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche. Eine Meditation zu Luthers großer Reformationsschrift

Dienstag 20. Juni 2017 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Im ausgehenden 16. Jahrhundert kam das Wort von der Herzens- und von der Mauerkirche auf. Die evangelische Christenheit war in zweifacher Weise geplagt, zum einen natürlich vom steten Überlebenskampf gegen den katholischen Gegner, zum anderen intern von der nicht weniger heftig geführten Auseinandersetzung zwischen Calvinisten und Lutheranern. Für die Lutheraner kam noch eine dritte Querele hinzu, die sich aus den sich verschärfenden Spannungen zwischen Gemeindegliedern, auch Pastoren und Theologen auf der einen Seite und einem aus Theologen bestehenden sich verfestigenden kirchlichen Apparat auf der anderen Seite ergab, den man später als lutherische Orthodoxie bezeichnete. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

Die falsch verstandene Politisierung

Montag 29. Mai 2017 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Auf dem Evangelischen Kirchentag konnte der belehrungswillige Christ zahlreiche Foren besuchen. Die Vielzahl der Podien bildet leider nicht die Vielfalt evangelischen Glaubens ab, lässt aber in der Summe parteipolitische Präferenzen durchscheinen. Die Politisierung der Evangelischen Kirche hat zu anhaltenden Diskussionen innerhalb der Kirche geführt, die nun auch den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zu einer Stellungnahme in der FAZ bewogen haben. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Kirche

Religionen müssen einander nicht verstehen

Freitag 24. Februar 2017 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Die deutsche Evangelische Kirche scheue die Abgrenzung gegenüber dem Islam und stehe für einen „Wohlfühl-Protestantismus“, kritisiert der Schriftsteller Klaus Rüdiger-Mai. Wer die Kirche jedoch in die „Hauptabteilung Kirchen des Kanzleramts“ verwandle, falle weit hinter den Reformator zurück:

Heinrich Bedford-Strohm legte vor dem Besuch des Tempelberges im Oktober 2016 das Amtskreuz ab. Dass es auch anders geht, bewies Papst Benedikt XVI. sieben Jahre zuvor. Bedford-Strohm äußerte zur Rechtfertigung, dass es auf Bitten der muslimischen und der jüdischen Gastgeber erfolgte. Der Haken an der Sache war, dass von jüdischer Seite niemand die Bitte geäußert hatte. Eine Schutzbehauptung aus dem Reich der Fake News? Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Kirche

Diskriminierung als Staatsziel?

Mittwoch 23. November 2016 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

Die Strategie der kulturellen Öffnung der Staatsministerin Özoguz und die Folgen für die Wirtschaft.

So gut wie unbemerkt von der Öffentlichkeit legte die Staatsministerin Aydan Özoguz am 14.11.2016 ein Impulspapier vor, das Migrantenorganisationen vom Bund gefördert erarbeitet haben. Im Kern geht es um die tiefgreifende Veränderung der Bundesrepublik Deutschland zum erheblichen Nachteil der „Menschen, die schon länger hier leben“, wie die Deutschen inzwischen genannt werden, weil für die deutsche Staatsministerin das Wort Deutsch zum Unwort geworden zu sein scheint. Die Präambel des Grundgesetzes spricht aber nicht von „denen, die schon länger hier leben“, sondern eindeutig vom „Deutschen Volk“, das sich im „Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“ das Grundgesetz als rechtliche Grundlage des deutschen Staates gegeben hat. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Reformation wagen! Die Gesellschaft, die Kirche und die Kraft der Christen

Dienstag 8. November 2016 von Dr. Klaus-Rüdiger Mai


Dr. Klaus-Rüdiger Mai

In diesen Tagen wird viel über, aber wenig von Martin Luther gesprochen. Am allerwenigsten davon, was mir das wichtigste zu sein scheint: von Luthers Glauben. Stattdessen schämt sich der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, der auf muslimischen Wunsch gern auch mal das Bischofskreuz ablegt, als wäre Christi Kreuz inzwischen eine Verhandlungssache, für Martin Luther zählt die Beauftragte für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, vor dem Gerichtshof des Zeitgeistes Luthers Verbrechen auf. Ein in Teilen Antisemit soll er gewesen sein, ein Herabsetzer der Frauen, ein Bauernschlächter. Gern betont sie die dunklen Seiten der Reformation. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Kirche