Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

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Meine Zugänge – Fjodor Michailowitsch Dostojewskij zum 200. Geburtstag

Donnerstag 16. Dezember 2021 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Als ich 1954 „Schuld und Sühne“ las, und dann den „Idioten“, und darauf „Die Brüder Karamasow“, und schließlich auch „Die Dämonen“, da begegnete ich einem durch grauenhafte Tiefen geschleiften russischen Christen, der mir eine unheimlich-fremde Welt erklärte, in die ich, verwirrt, schon als Kriegskind hinein gezwungen wurde. In Dostojewskijs literarisch aufgerissenem Raum wilder russischer Christlichkeit begegnete ich noch einmal dem russischen Hauptmann Michail, vermutlich Atheist, der im Mai 1945 in Chaos und Angst eine deutsche Offiziersfrau und Mutter von Kindern ins Bett zwang – ich, zehn Jahre alt, sah es verwirrt mit Angst, und dieser sowjetische Offizier mußte sich wenig später seinerseits von seinem enthemmten Obersten inmitten deutscher Frauen und russischer Soldaten ohrfeigen lassen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein, Christentum weltweit

Moralapostolat – die zivilreligiöse Pervertierung Evangelischer Kirchen

Mittwoch 19. Dezember 2018 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Wir begegnen einer zunehmenden Transformation protestantischer Landeskirchen in zivilreligiös agierende Institutionen, die das befreiende Evangelium Jesu Christi in das Gesetz eines gesellschaftlich brauchbaren Moralapostolats pervertieren. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

Der west-östliche Wertestreit

Dienstag 13. Oktober 2015 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Die tiefe gegenwärtige Beziehungskrise zwischen Rußland und dem Westen hat ihren Grund nicht nur in Macht-, sondern auch in Wertefragen. Völkerrecht haben beide gebrochen – der Westen und Rußland. Das Vertrauen der Bürger zur Europäischen Union als Rechtsgemeinschaft ist nicht zuletzt durch vielfältige Vertrags- und Rechtsbrüche beschädigt. Machtgewinn – auch im Streit der Werte – wollen beide. Gelenkte Demokratien sind in unterschiedlichem Umfang beide. Der Westen exportiert seine Werte ökonomisch über die Strahlkraft des luxuriöseren Konsumangebots und seiner Freiheitsverheißung. Rußland verteidigt sich mit seiner militärischen Stärke und der Identität stiftenden Kraft eines traditionellen, erneut religiös verwurzelten Menschenbildes. Im Westen bemühen sich machtvolle zivilgesellschaftliche Gruppen das traditionelle, in der Natur verwurzelte, Mann und Frau differenzierende Menschenbild im Namen der Menschenwürde und der Freiheit aufzulösen zugunsten des exzessiv individualistischen Konzepts der Geschlechtervielfalt und versuchen, dies links-liberale Gleichstellungs-Konstrukt weltweit mit missionarischer Inbrunst zu verbreiten. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik

Warum immer noch keine Bekenntnissynode?

Montag 3. Dezember 2012 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Einige grundsätzliche Überlegungen

1911, als der liberale Pfarrer Carl Jatho wegen Irrlehre seines Amts enthoben wurde und das ganze liberale Deutschland empört aufschrie, schrieb Adolf von Harnack, der große Kirchenhistoriker und Wissenschaftsorganisator, einem Kollegen: Die Amtsenthebung müsse man hinnehmen, „weil die Kirche immer noch Bekenntniskirche sei und die Mehrzahl ihrer Glieder den Gedanken nicht ertrüge, die Landeskirche ließe ‚ein Christentum ohne den lebendigen Gott und ohne den Herrn Christus‘ zu.“ Er fuhr fort: „Es wird ja gewiß einmal die Zeit kommen, wo auch die Positiven (heute würde man sagen die Glaubenskonservativen DM) …einsehen werden, daß sie nicht Verrat an der heiligsten Sache üben, wenn sie in einer äußern Kirchengemeinschaft bleiben, die alles, was Religion unter uns heißt, umschließen will….“ Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein, Gemeinde, Kirche, Theologie

Antidiskriminierung: Wo liegen die Grenzen für Christen?

Freitag 17. Juli 2009 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Antidiskriminierung: Wo liegen die Grenzen für Christen?

Das lateinische Wort diskriminieren heißt unterscheiden, trennen. So definiert noch Meyers 20-bändiges Konversationslexikon von 1905-1908 den Begriff. Erst aufgrund der Erfahrungen mit der Rassenideologie der Nationalsozialisten wurde das Wort zur Keule im Streit um die humane Gesellschaft. Wo diese Keule ins Spiel kommt, wird es schwer, sachlich rational zu unterscheiden zwischen dem, was dem Leben der Menschen dient und dem, was es gefährdet. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik

Menschenversuch

Dienstag 16. Juni 2009 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Menschenversuch: Der „neue Mensch“ der Gender-Ideologie

Ein Wort macht inzwischen die Runde: „Gender“. Viele lesen es, wenige können sagen, was es bedeutet. Es hat sich eingeschlichen wie ein U-Boot auf Kaperfahrt. Ursprünglich ein Lehnwort aus der englischen Sprache, dort Geschlechtsbezeichnung in der trockenen, aber exakten Grammatik, ist es seit der Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995 zu einem Gefäß geworden, das im Unterschied vom biologischen „Geschlecht“ die Rollen enthält, von denen man glaubt – und der Glaube reicht weit -, dass sie Männern und Frauen in gesellschaftlichen Prozessen zugewiesen werden. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Sexualethik

Leben im Kraftfeld des Heiligen Geistes

Mittwoch 6. Juni 2007 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Leben im Kraftfeld des Heiligen Geistes
Eine Handvoll Theologie für Christen und andere Neugierige

Wirkungen: Der Heilige Geist Gentleman und Brandstifter

Den Heiligen Geist erfahren Menschen in seinen Wirkungen. Er ist das vollkommene Gegenteil von Narzißmus, der sich selbst bespiegelt und genießt, was er ist. Heiliger Geist ist die Kraft, mit der Gott fähig ist, sich an die Menschen zu verschenken. Hingegeben schafft Gott Leben. Im Geist wirkt die kraftvoll bergende, warmherzig Raum gebende Sensibilität des Vaters, der Liebe in Person ist. Im Geist trifft der Mensch aber auch auf die heilige Allmacht Gottes, die Grenzen zieht und dem Sünder am Ende keinen Lebensraum jenseits des Kreuzes läßt: Ananias und Sapphira mußten dran glauben, weil sie nicht wahrnahmen, daß Gottes Geist heilig ist (1). „Wer mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe“, heißt es in einem Jesuswort, das zwar nicht in die biblischen Evangelien aufgenommen wurde, aber vielleicht doch aus dem Munde Jesu kommt. (2) Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Theologie

Angepaßte Kirche – verratene Ehe

Dienstag 24. April 2007 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Angepaßte Kirche  – verratene Ehe

Zum ersten Mal hat im Herbst des vergangenen Jahres eine Pastorin mit ihrer Ehe-Frau in Neumünster das Vicelin-Pastorat bezogen. Sie ist bekennende und „verpartnerte“ Lesbe. Das nordelbische „Kirchenparlament“ hat diese Entwicklung möglich gemacht. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Ehe u. Familie, Sexualethik

Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert?

Montag 7. August 2006 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert? Zum sog. Impulspapier der EKD „Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelische Kirche“ (Juli 2006)

Der Rat der EKD hat auf 110 Seiten durch 12 Mitglieder einer „Perspektivkommission“ skizzieren lassen, welche Erneuerungs- und Veränderungswege die evangelische Kirche beschreiten sollte, um die Zukunft Richtung 2030 zu gewinnen. Herausgekommen ist ein geschlossenes, im Rahmen seiner Voraussetzungen plausibles Impulspapier, das einen Konsultationsprozeß auf allen Ebenen der evangelischen Kirche auslösen soll. Die Frage ist, ob die Voraussetzungen den Weg zum Ziel tragen. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Kirche, Theologie

Martin Luthers Theologie

Mittwoch 23. März 2005 von Dr. Dieter Müller


Dr. Dieter Müller

Über Oswald Bayer, Martin Luthers Theologie

Oswald Bayer, Professor für systematische Theologie in Tübingen, ist einer der Bahn brechenden Lutherforscher, seit 1971 seine wegweisende Doktorarbeit „Promissio“ erschien. In seiner neuesten Veröffentlichung, „Martin Luthers Theologie“, ebnet er dem Zeitgenossen tiefschürfend und dicht formulierend den Weg zu einer Begegnung mit Luther, die wirklichen Glaubens- und Erkenntnisgewinn für den Leser bereit hält. Er schöpft souverän aus mehr als 40 Jahren gewissenhafter Arbeit an Luthers Lebenswerk und zeigt, welchen Gewinn der Christ heute machen kann, wenn er sich auf Luther einläßt. Weil Oswald Bayer weiß, daß niemand mit Luther je fertig wird, ist bei ihm kein Satz gekonnte Routine. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Buchempfehlungen